Essen. In einer Woche startet die 3. Liga in die Saison 2022/2023. Grund genug, sich einmal ein paar Daten und Fakten zur Spielklasse anzuschauen.

Das Kribbeln steigt - in sieben Tagen wird mit der Partie VfL Osnabrück gegen den MSV Duisburg die neue Saison in der 3. Liga eröffnet. Mit dabei sind dann aus Reviersicht nicht nur die Zebras, sondern zum ersten Mal auch Aufsteiger Rot-Weiss Essen. RWE trifft am ersten Spieltag auf die SV Elversberg - der Mitaufsteiger spielte 2013/2014 bereits einmal eine Saison in der 3. Liga, anders als RWE sowie die beiden anderen Aufsteiger SpVgg Bayreuth und VfB Oldenburg, die somit die Teilnehmer 64, 65 und 66 in der Drittliga-Historie darstellen. Während das Trio als Neulinge fungiert, ist der SV Wehen Wiesbaden so etwas wie der Dauerbrenner: Die Hessen gehen bereits in die 13. Saison und führen auch die Ewige Tabelle an. Der Hallesche FC ist zum elften Mal in Folge dabei.

Video: RWE und MSV Duisburg vor dem Saisonstart

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    20 Mannschaften gehen auch in dieser Saison wieder an den Start - und Prognosen sind einmal mehr nicht gerade einfach. Es mag wie eine platte Floskel klingen, doch die 3. Liga hat in den vergangenen Jahren wirklich immer wieder gezeigt, dass hier jeder jeden schlagen kann. In vielen Saisons ging es sowohl im Aufstiegs- als auch im Abstiegskampf eng zu. Als grober Richtwert gilt eigentlich die 45-Punkte-Marke als sichere Grenze, um den Klassenerhalt zu feiern. Doch in der Saison 2018/2019 reichten Energie Cottbus diese 45 Punkte nicht. Weil der ehemalige Bundesligist in der Tordifferenz um einen Treffer schlechter war als Eintracht Braunschweig, musste Cottbus damals in die Regionalliga absteigen - bis heute Rekord. Dagegen reichten Wacker Burghausen 2010/2011 und dem VfL Osnabrück 2017/2018 37 Zähler zum Klassenerhalt - allerdings gab es damals auch nur drei und nicht wie heute vier Abstiegsplätze.

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    Auf der anderen Seite der Tabelle spielten Eintracht Braunschweig 2010/2011 sowie der 1. FC Magdeburg 2017/2018 die besten Drittliga-Saisons aller Zeiten. Beide Mannschaften holten 85 Punkte und stiegen somit vollkommen verdient auf. Es geht aber auch anders: 2019/2020 endete eine wahnsinnig kuriose Saison mit der Meisterschaft des FC Bayern München II, der natürlich nicht aufsteigen durfte. Die Bayern-Reserve benötigte damals nur 65 Zähler für die Meisterschaft, konnte sich sogar elf Niederlagen leisten. In der Saison danach stiegen die Bayern wieder ab. Die niedrigste Punktzahl eines Aufsteigers verbuchte aber bis heute Jahn Regensburg, der 2016/2017 mit 61 Punkten über die Zweitliga-Relegation ins Bundesliga-Unterhaus aufstieg.

    Viktoria Berlin erlebte nach Wahnsinns-Start einen heftigen Einbruch

    Ein guter Saisonstart ist immer der Wunsch von Vereinen und Fans. Dass der aber nicht gleichbedeutend mit einer guten und sorgenfreien Spielzeit sein muss, hat in der vergangenen Saison Viktoria Berlin leidvoll erfahren müssen. Nach drei Spieltagen thronte der Aufsteiger mit neun Punkten und 10:1-Toren auf dem ersten Platz - es war der beste Start einer Mannschaft der Drittliga-Geschichte. Die Viktoria schlug damals sowohl Braunschweig als auch den 1. FC Kaiserslautern - also zwei spätere Aufsteiger - 4:0 und mischte die Liga komplett auf. Doch am Saisonende ging es für den Hauptstadtklub wieder in die Regionalliga. Generell ist in den vergangenen vier Spielzeiten stets mindestens ein Aufsteiger auch direkt wieder abgestiegen, im Vorjahr waren es mit Berlin und dem TSV Havelse sogar zwei.