Essen. Festkomitee Essener Karneval feiert den Sessionsstart nur mit Geimpften und Genesenen. Wie der Saal-Karneval trotz Corona ablaufen soll.
Trotz Corona: Essens Karnevalisten wollen in der anstehenden Session endlich wieder gemeinsam feiern – und nehmen dafür auch Beschränkungen in Kauf. So gilt für die große Sessions-Auftaktveranstaltung in der Grugahalle am 13. November die 2G-Regel. Dass nur Geimpfte und Genesene in den Saal dürfen, begründet Volker Saßen vom Festkomitee Essener Karneval (FEK) mit den geltenden Corona-Schutzauflagen. Mit 3G sei die Veranstaltung „einfach nicht durchführbar“.
Rosenmontagszug in Essen? „Da fehlt mir derzeit noch die Fantasie!“
Auch allen anderen Essener Karnevalsgesellschaften hat das FEK bei der Hauptversammlung in der vergangenen Woche die 2G-Regelung ans Herz gelegt. Die Entscheidung stünde freilich jedem Verein offen, sagt Saßen. Klar ist auf jeden Fall: Essens Jecken wollen nach der im Vorjahr komplett abgesagten Session endlich wieder Veranstaltungen planen, auch wenn noch niemand weiß, wie die Corona-Schutzverordnung im November ganz genau aussieht. Ob auch der große Straßenkarneval mit Rosenmontagszug gefeiert werden kann, ist nach Ansicht von Volker Saßen noch völlig offen. „Da fehlt mir derzeit noch die Fantasie, wie das durchzuführen ist.“
„Wir sind wieder hier im jecken Revier“ heißt jedenfalls das Motto der noch jungen Essener Session. Traditionell gestartet wird das närrische Treiben am 11. November um 17.11 Uhr mit dem Hoppeditzerwachen im Uhlenkrug-Stadion. Open-Air darf dann, nach Abstimmung mit den Essener Behörden, auch mit der 3G-Regel gefeiert werden. Die Publikums-Nachfrage sei groß, berichtet Saßen, maximal 1300 Zuschauer sollen ins Stadion gelassen werden. Die Zugangskarten werden am Eingang kontrolliert: „So wissen wir genau, wer dabei ist.“
Karnevals-Motto in Essen: „Wir sind wieder hier im jecken Revier“
Für den Neustart nach der langen Pandemiepause haben die Essener Karnevalisten ein hochkarätiges Programm auf die Beine gestellt, unter anderem hat sich Party-Profi Peter Wackel angesagt. „Und die Räuber nach Essen zu holen, das schafft auch nicht jeder“, freut sich der FEK-Vorsitzende.
Die Sessions-Auftaktsitzung am 13. November in der Grugahalle wird dann aber unter 2G stattfinden. Rund 600 Gäste werden erwartet, aus organisatorischen Gründen werden die Begrüßung von Kinderprinzenpaar und erwachsenen Tollitäten auf einen Termin zusammengelegt. Und aus der traditionellen „Prinzipiade“ wird diesmal eine „Sessionsauftaktsitzung“, denn neue Essener Prinzenpaare gibt es nicht. Sowohl das Stadt-Kinderprinzenpaar „Noah I. & Jillian-Alica I.“ wie auch die erwachsenen Tollitäten „Andreas I. & Heike I.“, bleiben im Amt.
Essens Tollitäten Andreas I. und Heike I. gehen bereits in die dritte Amtszeit
In der Geschichte des Essener Karnevals dürfte es wohl einmalig sein, dass ein Prinzenpaar bereits die dritte Session antritt. Schon im vergangenen Jahr waren Heike und Andreas Kaliga coronabedingt in die Verlängerung gegangen und hatten die Regentschaft quasi im Homeoffice erledigt. Außer einigen handverlesenen Besuchen in Seniorenheimen und einem DRK-Blutspendetermin am Rosenmontag stand kaum etwas auf dem sonst so vollen Terminplan.
Dass die närrischen Regenten noch ein weiteres Jahr dranhängen, sei einfach damit zu erklären, dass sich kein anderes Prinzenpaar zur Verfügung gestellt hat, heißt es beim FEK. Für Volker Saßen ist das nachvollziehbar. Die Vorstellung der neuen Jecken-Oberhäupter hätte schon in diesem Sommer stattfinden müssen, als noch völlig unklar war, ob und unter welchen Bedingungen im Winter gefeiert werden könnte. Anwärter auf das närrische Amt sind da lieber noch mal in die Warteschleife gegangen.
Essener Jecken sind optimistisch: „Wir sind einfach froh, dass es endlich wieder losgeht!“
Für Volker Saßen das allerdings das geringste Übel, „wir sind einfach froh, dass es endlich wieder losgeht“. Bis auf eine Ausnahme seien alle Essener Karnevalsgesellschaften wieder voll in die Planung eingestiegen. Vom Fasching im Pfarrsaal mit 150 Leuten bis zur großen Volkskarneval-Veranstaltung mit über 1000 Teilnehmern sei alles dabei, weiß Saßen: „Die Leute sind hungrig nach Veranstaltungen und wollen endlich wieder vor die Tür gehen.“
Auch für den Fall wieder steigender Inzidenzzahlen sei das Festkomitee Essener Karneval gewappnet. „Die Alternativkonzepte liegen in der Schublade“, sagt Saßen. Doch herausholen will sie so schnell niemand: „Alles, was jetzt im Rahmen des Machbaren ist, sollte man wieder versuchen.“