Essen.. Der „Ideenpark“ zählte am Dienstag seinen 250.000ten Besucher, darunter war auch der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Philipp Rösler (FDP). Die Journalisten ließ der Politiker warten, Kindern gab er geduldig Autogramme. Beliebt bei den jungen Besuchern sind auch Fahrstunden im ICE-Simulator.
Als Vizekanzler ist man nie zu spät; Alle anderen sind einfach zu früh da, könnte meinen, wer im Pulk der Journalisten im Thyssen-Krupp „Ideenpark“ auf den Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Philipp Rösler, gewartet hat.
Lässig, ohne Krawatte und mit aufgeknöpftem weißen Hemd, bahnt er sich mit einer Dreiviertelstunde Verspätung seinen Weg vorbei an irritierten Besuchern der Messe hin zu Heinrich Hiesinger, Vorstandschef des Industriekonzerns. Um dann flugs wieder zu verschwinden – für ein 20minütiges Gespräch mit ihm im stillen Kämmerlein. So viel Zeit müsse die Presse schon haben; Rösler habe seine Pläne kurzfristig geändert, ist von offizieller Seite zu erfahren.
Minister belohnt die Presse mit lockerer Art
Dafür belohnt der Minister die Vertreter der Medien (und eine Traube von Menschen, die ihm auf Schritt und Tritt folgt) beim Rundgang mit seiner gewohnt lockeren und offenen Art. Und mit Fotomotiven, die ihn zeigen, wie er Autogramme gibt.
FDP-Chef will hoch hinaus
Denn Rösler-Autogramme sind der Renner, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. „Und weil der andere Mann neben ihm auch wichtig aussieht“, wie der neunjährige Martin meint, ebenso die von Heinrich Hiesinger. Aber gegen Besucherliebling Rösler, oder wie es eine ältere Dame keck formuliert, „dat nette Bürschchen aus Berlin“, kommt der Konzernchef nicht an.
Dafür die über 400 Exponate im 60.000 Quadratmeter umfassenden Technikpark. Mit dem sprachgesteuerten Aufzug „Evolution blue“ geht’s für den FDP-Chef hoch hinaus. Und dann wieder abwärts, wie im wahren Leben. Für ein Pläuschchen hier und da nimmt er sich Zeit, beantwortet Fragen zu Technik und Bundespolitik.
Neben Rösler durchstreift auch Familie Heynen aus Ratingen den Ideenpark. Monika Heynen, die mit mit Sohn Ivo, Tochter Paula und deren Freundin Charlotte die Messe besucht, ist die 250.000te Besucherin. „Wir wollen alles einmal ausprobieren“, betont Paula, bevor es in die Show „Days of Innovation“ geht.
Rösler lässt sich Wunderwerke erklären
Philipp Rösler lässt sich noch einige technische Wunderwerke erklären, darunter ein humanoider Roboter, der „Singin’ in the rain“ singt und Rösler mit kleinen Herzen in den Augen anschaut. „Wir brauchen mehr Erfindergeist“, so Rösler.
Der Ideenpark vermittele eine unglaubliche Vielfalt an Lösungsansätzen, mit denen den Herausforderungen der Zukunft begegnet werden könne. Rösler: „Der Standort Deutschland zeigt sich hier von seiner innovativsten Seite.“ Das Engagement Thyssen-Krupps und seiner über 200 Partner sei „einzigartig und vorbildlich“, um junge Leute für Technologie-Berufe zu motivieren.
Intercity-Express in der Messe
Beliebt ist – neben dem Fotomotiv „Rösler plus Kind“ – eine verkürzte „Fahrstunde“ am Intercity-Express-Simulator der Firma Siemens in der „Verkehrsinsel“ in Halle elf. Entworfen und gebaut wurde er von Lehrlingen, die von den Fachausbildern Thomas Wildschrei und Otto Floer betreut werden.
„Die Besucher können bei uns im Cockpit eines der schnellsten Züge der Welt Platz nehmen und mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde über die Schienen brausen“, erklärt Azubi Harry. Das Fahrerpult ist ein Nachbau eines ICE3-Cockpits. Auch die Arbeitsfläche ist dem Original nachempfunden. Sie setzt sich aus den gleichen Instrumenten zusammen, die ein ICE-Pilot im echten Flitzer bedient. Einzig der Fahrersitz ist kein Modell, weiß Thomas Wildschrei. „Auf ihm thronen normalerweise echte Zugführer der Deutschen Bahn.“
Der Eintritt in den „Ideenpark“ ist frei; er ist bis 23. August geöffnet. Die Messe öffnet täglich von 10 bis 18 Uhr, die Gruga um 9 Uhr. Infos gibt’s auf www.ideenpark.de. Ob Gruga- oder Ideenpark, wer bei aller Technik eine Pause braucht, ist im Freigelände richtig: www.grugapark.de