Essen.. SPD-Promi Frank-Walter Steinmeier offenbart sein Inneres im „Ideenpark“ von Thyssen-Krupp. Noch bis zum 23. August zeigen mehr als 200 Firmen und Institutionen auf rund 60.000 Quadratmetern der Messe Essen Innovationen, die selbst den Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion zum Staunen bringen.
In der Mitte, rechts oder doch links – auf welcher Seite schlägt das Herz eines SPD-Spitzenpolitikers? Diese Frage ist wohl spätestens seit heute Mittag beantwortet: Es schlägt links. Zumindest bei Frank-Walter Steinmeier, dem Vorsitzenden der SPD- Fraktion im Deutschen Bundestag.
Der Genosse offenbarte im „Ideenpark“ von Thyssen-Krupp tiefe Einblicke in sein Inneres: Ob Herz, Leber, Galle oder Nieren – beim gebürtigen Detmolder ist alles am rechten Platz. „Mirracle“ – ein „Zauberspiegel“ – lässt daran keinen Zweifel. Er ist eine Entwicklung von Forschern der Technischen Universität München in Kooperation mit Siemens.
Der Zauberspiegel trickst
Aber halt! Steinmeier hat doch nur noch eine Niere, die zweite spendete der Jurist vor zwei Jahren seiner schwer erkrankten Ehefrau Elke und nahm sich für einige Wochen eine Auszeit von der Bundespolitik. Warum der „Zauberspiegel“ dennoch zwei intakte Nieren erkennen lässt? Ganz einfach, er trickst.
Denn was wie der Röntgenblick von Superman wirkt, basiert auf einer Technik, die sich „erweiterte Realität“ nennt. Sie kombiniert reale Bilder einer Videokamera und virtuelle Bilder aus dem Körperinneren, die mit Magnetresonanz- oder Computer-Tomographen aufgenommen wurden und auf den Körper projiziert werden.
Steinmeier ist beeindruckt
Die Organe auf dem Monitor sind folglich nicht die von Steinmeier, sondern die einer anderen Person. „Hätten wir eine Computer-Tomographen-Aufnahme von Herrn Steinmeier, wäre deutlich erkennbar, dass er nur eine Niere hat“, betont Georg Lohmann, Pressesprecher von Siemens in NRW. Beeindruckt ist Steinmeier dennoch.
„Diese Technik wird in der Ausbildung von Ärzten eingesetzt und funktioniert ebenfalls bei Bewegungen“, sagt Lohmann. Zum anderen würde sie Chirurgen in Zukunft erlauben, während einer Operation einen Blick in den Körper des Patienten zu werfen. Sie steuern den Computer dann alleine durch ihre Gesten. Auf diese Weise können sie die Organe der Patienten detaillierter analysieren und gezieltere Eingriffe durchführen. „Mirracle“ steht im „Körperkino“ in Halle zwei.
Der Politiker geht in die Luft
Wie sichern wir Energievorräte und Rohstoffe, wie schaffen wir Mobilität in den immer größer werdenden Ballungszentren? Es seien Fragen wie diese, „für die hier im Kleinen Antworten und Lösungen vorgestellt werden, die technische Neugier wecken“, so Steinmeier. Er sei „alter Fan“ des Parks, schon in Hannover und Stuttgart dabei gewesen und „sehr begeistert“, wie riesig der Park in Essen geworden sei.
Am Stand von Miele in Halle drei geht der Politiker dann in die Luft – wohlgemerkt nur auf einem Podest. Am „Airlift“-Stand werden Steinmeier die Prinzipien von Über- und Unterdruck aufgezeigt. Durch Absaugen der Luft aus einem Plexiglaszylinder bildet sich im Inneren des „Airlifts“ ein Unterdruck; die entstehende Kraft der Atmosphäre kann Steinmeier anheben. Eine Technik, die vielen Menschen im Alltag hilft. Und im „Ideenpark“ noch bis zum 23. August getestet werden kann.
Der Eintritt ist frei
Der heutige Dienstag sei der bislang publikumsstärkste Tag im Ideenpark gewesen, heißt es seitens Thyssen-Krupp. An den vier Tagen seit Beginn haben demnach schon insgesamt 85.000 Besucher die Technik-Erlebniswelt in der Messe Essen gesehen und an den mehr als 400 Exponaten experimentiert und gespielt. Der Eintritt zum „Ideenpark“ ist frei. Die Messe Essen öffnet täglich von 10 bis 18 Uhr, der Grugapark bereits um 9 Uhr. Weitere Informationen gibt’s auf: www.ideenpark.de