Essen. Im Februar nahm die Polizei im Brunnen-Hotel Rumäninnen fest, die offenbar als Prostituierte arbeiteten. Der Hausbesitzer sagt, er wisse nichts.
Der Besitzer der Immobilie des Rüttenscheider „Brunnen-Hotels“ gibt an, von einem möglichen, illegalen Bordellbetrieb an der Friederikenstraße nichts gewusst zu haben – und das, obwohl er unterm Dach desselben Hauses wohnt. Die Polizei hatte im Februar mehrere Rumäninnen (20 bis 34 Jahre alt) festgenommen, die offenbar im „Brunnen-Hotel“ als Prostituierte arbeiteten. Die Polizei nach auch drei rumänische Männer fest wegen des Verdachts der Zuhälterei. Bei der Aktion gewann die Polizei den Eindruck, dass Zimmer im Hotel bereits „seit geraumer Zeit“ als Bordell benutzt, die Zimmer für „sexuelle Dienstleistungen hergerichtet“ sein würden. So beschrieb man es im Februar.
Pächter muss 5000 Euro Bußgeld bezahlen
Während der Pächter und Geschäftsführer des Hotels telefonisch nicht erreichbar ist, gibt der Haus-Eigentümer gegenüber der Redaktion wiederholt an, von derlei Treiben nichts mitbekommen zu haben. Er kündigte jedoch juristische Schritte gegen die Redaktion an.
Der Pächter, der dem Vernehmen nach seit vielen Jahren die Geschicke des „Brunnen-Hotels“ leitet, muss nach Angaben des städtischen Ordnungsamtes 5.000 Euro Bußgeld ans Ordnungsamt bezahlen wegen des Verstoßes gegen die Corona-Verordnungen. Weitere Verfahren laufen wegen illegaler Prostitution.
Gibt es weitere Hotels in Rüttenscheid, in denen nicht alles mit rechten Dingen zugeht?
Erst vor wenigen Tagen hatte die Betreiberin eines etablierten Bordellbetriebs an der Essener Stahlstraße die Befürchtung geäußert: Weil die Bordelle wegen Corona geschlossen sind, verlagert sich die Prostitution ins Private - oder in Hotels. Mitarbeiter von Firmen, die in der Nähe des „Brunnen-Hotels“ liegen, hatten berichtet, dass seit November regelmäßig Freier das „Brunnen-Hotel“ aufsuchten.
Unterdessen bleibt die Frage unbeantwortet, ob das „Brunnen-Hotel“ das einzige Hotel in Rüttenscheid ist, in dem es offenbar zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist. Denn der Pächter des „Brunnen-Hotels“ zeichne auch für mindestens einen weiteren Betrieb im Stadtteil verantwortlich, heißt es. Er ist als Inhaber angegeben auf der Seite eines Hotelbetriebs an der Almastraße. Ein Leser berichtet am Freitag, dort im vergangenen Frühsommer mehrere Nächte verbracht und den Eindruck gewonnen zu haben, dass dort Prostituierte arbeiteten.
Der Pächter von „Brunnen-Hotel“ und des Betriebs an der Almastraße war trotz vielfacher Anrufe für die Redaktion nicht zu sprechen – an sein Handy geht seit Tagen ein Mann, der von sich behauptet, lediglich der Hausmeister des „Brunnen-Hotels“ zu sein.
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