Essen-Margarethenhöhe. Die Margarethenbrücke in Essen wird ab 21. Februar für Gleisarbeiten gesperrt. Vor Ort gibt es schon mehrere Baustellen. Welche Folgen das hat.

  • Im Essener Südwesten gibt es gerade mehrere Baustellen mit Straßensperrungen.
  • Jetzt kommt auf der Margarethenbrücke eine weitere hinzu.
  • Die SPD vor Ort befürchtet ein Verkehrschaos.

Die Ruhrbahn führt ab Montag, 21. Februar, Gleisbauarbeiten auf der Margarethenbrücke zwischen Essen-Holsterhausen und der Margarethenhöhe durch. Dafür wird die Brücke voraussichtlich bis zum 9. März für den Verkehr gesperrt. Das Problem: Die Sommerburgstraße inklusive der Margarethenbrücke ist eine von zwei Umleitungen für die ebenfalls derzeit gesperrte Fulerumer Straße.

Die Ruhrbahn hatte die Arbeiten vor einigen Tagen sehr kurzfristig angekündigt – und damit Kritik am gewählten Zeitpunkt und dem Baustellenmanagement der Stadt hervorgerufen. „Wir können mit der Erneuerung der in die Jahre gekommenen Gleise dort nicht länger warten und müssen die Arbeiten jetzt vornehmen“, erklärt Sylvia Neumann von der Pressestelle der Ruhrbahn. Sie verweist darauf, dass dort zuletzt bereits eine Langsamfahrstrecke für die U17 eingerichtet worden sei.

Die Vorbereitungen für die Gleisarbeiten, die am Montag, 21. Februar, starten sollen, laufen bereits auf der Sommerburgstraße.
Die Vorbereitungen für die Gleisarbeiten, die am Montag, 21. Februar, starten sollen, laufen bereits auf der Sommerburgstraße. © Unbekannt | Michael Manderscheid

Das gesamte Brückenbauwerk ist marode und soll seit Jahren saniert werden. Die Arbeiten werden immer wieder verschoben, zuletzt nannte die Stadt 2023 als möglichen Termin. Jetzt sollen immerhin die Gleise instandgesetzt werden. Fußgänger dürfen die Margarethenbrücke auch während der Arbeiten passieren, die Anwohner seien mit einem Flyer über die anstehenden Arbeiten informiert worden, heißt es seitens der Ruhrbahn. Die Stadt wolle eine alternative Umleitung für die gesperrte Fulerumer Straße einrichten.

Die vielen Straßensperrungen im Bereich der Margarethenhöhe in Essen stoßen auf Kritik

Bei der SPD auf der Margarethenhöhe stößt die kurzfristige Ankündigung der Ruhrbahn auf Unverständnis. „Hier droht ziemliches Chaos“, meint der Ortsvereinsvorsitzende Michael Manderscheid. Weil die Umleitung für die gesperrte Fulerumer Straße über die Sommerburgstraße führe, habe der Verkehr dort in den letzten Wochen sowieso stark zugenommen. Nun entfalle durch die Brückensperrung auch noch der öffentliche Nahverkehr in Form der U17 an zentralen Haltestellen der Margarethenhöhe.

So verlaufen die Umleitungen

Laut Stadt gibt es zwei Umleitungen: Sperrung Margarethenbrücke: Die Umleitung Richtung Margarethenhöhe führt über die Hufelandstraße, Haumannplatz, Alfredstraße, Norbertstraße, Sommerburgstraße. Die Umleitung Richtung Holsterhausen führt umgekehrt über die Sommerburgstraße, Norbertstraße, Alfredstraße, Haumannplatz, Hufelandstraße.Sperrung Fulerumer Straße: Die Umleitung Richtung Margarethenhöhe führt über die Hufelandstraße, Haumannplatz, Alfredstraße, Norbertstraße, Hatzper Straße. Die Umleitung Richtung Holsterhausen führt umgekehrt über die Hatzper Straße, Norbertstraße, Alfredstraße, Haumannplatz, Hufelandstraße.

„Nach unserer Einschätzung wird es in der Zeit der Brückensperrung nördlich der Lührmannstraße keinen Durchgangs- und keinen Umleitungsverkehr mehr geben können, weil dort niemand mehr durchkommt. Das hätte dann wiederum zur Folge, dass Auswärtige die kleinen Sträßchen der unteren Margarethenhöhe verstopfen und einen Ausweg suchen, den es nicht gibt“, so Manderscheid.

Ein großes Schild weist an der Margarethenbrücke bereits auf die kommende Vollsperrung hin.
Ein großes Schild weist an der Margarethenbrücke bereits auf die kommende Vollsperrung hin. © Unbekannt | Michael Manderscheid

Südlich der Lührmannstraße würden dagegen Autofahrer, die der ausgeschilderten Umleitung ab Haarzopf folgten, andere Wege suchen und – außer der Lührmannstraße – nicht finden. Für den ÖPNV würde das aus Sicht der SPD bedeuten, dass die von der Ruhrbahn eingesetzten Pendelbusse auf den dann überlasteten Umleitungsstrecken im Stau stünden. Denn auch die Lührmannstraße sei während des Parkleuchtens in der Gruga sowieso stark frequentiert.

Zudem sanieren die Stadtwerke eine defekte Versorgungsleitung im südlichen Teil der Margarethenhöhe im Bereich der Brücke über der A52. Dort ist deshalb noch bis Mitte März auf der Sommerburgstraße eine der beiden in Fahrtrichtung Theodor-Althoff-Straße führenden Fahrspuren gesperrt. Zudem steht dem Verkehr auf der Norbertstraße nur eine Fahrspur in Fahrtrichtung Alfredstraße zur Verfügung.

SPD-Politiker kritisiert das Baustellenmanagement der Stadt

Sorgen macht sich der SPD-Ortsvereinsvorsitzende vor allem um die nicht so mobilen Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs. „Denen, die mit Rollatoren oder Kinderwagen unterwegs sind, wird es nur mit unkomfortablen Umsteigeverbindungen möglich sein, den Stadtteil zu verlassen, um beispielsweise Ärzte oder Einkaufsmöglichkeiten zu erreichen.“

„Das nun auch noch parallel zu den anderen Baustellen die Margarethenbrücke gesperrt wird, ist für die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr nachvollziehbar“, so Manderscheid. „Wie Rettungs- und Polizeifahrzeuge mit diesem Umstand umgehen werden, macht uns zusätzlich Sorgen.“ Die SPD fordere deshalb von der Verwaltung eine umsichtigere Planung der Baumaßnahmen, die fließenden Verkehr und die Nutzung des ÖPNV mit akzeptablen Einschränkungen während einer Bauphase ermöglichten. Von der Stadt liegt dazu noch keine Stellungnahme vor.

Arbeiten haben Einfluss auf den öffentlichen Nahverkehr

Die Gleisbauarbeiten auf der Margarethenbrücke haben erhebliche Auswirkungen auf den Nahverkehr, da der Bereich zwischen den Haltestellen Laubenweg und Halbe Höhe nicht nur für den Individualverkehr, sondern auch für den öffentlichen Nahverkehr komplett gesperrt ist. Von Montag, 21. Februar, Betriebsbeginn, bis Mittwoch, 9. März, Betriebsende, gilt Folgendes: Für die U-Bahn-Linie U17 fährt ein Busshuttle zwischen den Haltestellen Margarethenhöhe und Messe West-Süd/Gruga. Dort können die Fahrgäste auf die U11 umsteigen. Vom Karlsplatz kommend endet die U17 an der Haltestelle Halbe Höhe und setzt ab dort wieder in Gegenrichtung ein. Der Fahrplan der Linie U17 wird für die Zeit der Baumaßnahme zu einem 15-Minuten-Takt.

Auch die Nacht-Express-Linien werden umgeleitet

Die Nacht-Express-Linie NE9 wird umgeleitet in beide Fahrtrichtungen zwischen Holsterhauser Platz und Sommerburgstraße; der NE13 wird umgeleitet in beide Fahrtrichtungen zwischen Messe/Gruga und Sommerburgstraße. Die Haltestelle Laubenweg der U17 wird ersatzlos aufgehoben, ebenso die Haltestelle Margarethenhöhe. Dafür fährt ein Pendelbus als Anschluss zur U11 in Fahrtrichtung Gruga.

Für den Pendelbus gilt: Die Haltestelle Margarethenhöhe wird aufgehoben. Dafür wird bei Ankunft der Steig 3 angefahren. In Gegenrichtung wird in Höhe des Bahnsteiges am Fahrbahnrand eine Ersatzhaltestelle eingerichtet. An der Haltestelle Messe West-Süd/Gruga wird der Steig 1 angefahren.

Beim NE9 entfallen die Halte Wangeroogeweg, Helgolandring, Borkumstraße und Margarethenhöhe, sie werden vom NE13 angefahren. Die Halte Laubenweg und Halbe Höhe entfallen ersatzlos. Die Haltestelle Sommerburgstraße Steig 3 wird aufgehoben. Dafür wird auf der Norbertstraße eine Ersatzhaltestelle eingerichtet. Der NE13 bedient die entfallenen Haltestellen des NE9 zwischen Messe/Gruga und Sommerburgstraße.