Duisburg. Einbrüche, Zerstörungen, Diebstähle und Vermüllung: Viele Duisburger Schulen haben ihre Probleme bei der Stadt gemeldet. Diese Schritte werden nun geprüft.
Die Sicherheit an den Duisburger Schulen ist ebenso ein Dauerthema wie Vandalismus. Nun will die Stadt gezielt dagegen vorgehen. „Wir haben uns vorgenommen, die Situation der betroffenen Standorte vor Ort zu betrachten, um gemeinsam mit den Wirtschaftsbetrieben geeignete Vorkehrungen zu treffen“, kündigt Bildungsdezernentin Astrid Neese an.
Die Probleme seien mit den Schulformsprechern und den Wirtschaftsbetrieben (WBD) bereits diskutiert worden, berichtete die Beigeordnete jetzt im Schulausschuss des Stadtrates. Über einige der betroffenen Schule hat diese Zeitung berichtet. Wie die Grillo-Gesamtschule in Marxloh, die sich vor einem Jahr mit einem Sicherheitsdienst vor schulfremden „Gästen“ schützte. Oder das Max-Planck-Gymnasium in Meiderich, das unter wiederholten Verwüstungen einer Jugendbande im Stadtteil leidet und eine Video-Überwachung des Schulgeländes fordert.
Sicherheitskräfte sollen an weiteren Duisburger Schulen eigesetzt werden
Eine Videokamera soll aber, zunächst als Pilotprojekt, nur die Grillo-Gesamtschule bekommen, erklärt Astrid Neese. „Wir wollen es da ausprobieren, zu klären gibt es dabei auch rechtliche Fragen des Datenschutzes.“ Der zeitweise Einsatz von Sicherheitskräften, mit deren Wirksamkeit in Marxloh gute Erfahrungen gemacht wurden, sei aber auch an anderen Schulstandorten vorstellbar.
Auf einen ersten Aufruf reagierten elf Duisburger Schulen mit der Meldung unterschiedlicher Vorfälle, berichtet die Dezernentin. „Wir schreiben jetzt alle an, und vereinbaren Termine für gemeinsame Begehungen mit den Wirtschaftsbetrieben.“ Dabei werde man die Möglichkeiten zur Sicherung des jeweiligen Schulgeländes und der Gebäude erörtern. Es könne dabei um bessere Beleuchtung ebenso gehen wie abschließbare Tore und Toilettenanlagen.
Individuelle Schutzkonzepte gegen ungebetene Besucher
„Wir wollen das zeitnah abarbeiten“, betont Astrid Neese. In Absprach mit den jeweiligen Schulleitungen können auch Elternvertreter und die Stadtelternschaft EDuS mit dabei sein. Mit weiteren Schulen, die sich mittlerweile gemeldet haben, werde es eine zweite Besuchsrunde geben.
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Auch gegen innerschulische Straftaten sollten die Schulleitungen konsequent vorgehen, fordert Barbara Laakmann (Linke). Sie verweist dabei auf einen entsprechenden Erlass des Ministeriums. „Es wird davon zu wenig Gebrauch gemacht, weil die Schulen durch Polizeieinsätze bei ihnen um ihren Ruf fürchten“, vermutet sie. Dabei, so die ehemalige Schulleiterin, sei doch das Gegenteil der Fall: „Sie können damit zeigen, dass sich sich konsequent zur Wehr setzen.“
Polizei: Auch innerschulische Straftaten konsequent zur Anzeige bringen
Bei den Gesprächen mit den Schulformsprechern sei auch die Polizei dabei gewesen und habe ausdrücklich dazu aufgefordert, alle Fälle zur Anzeige zu bringen, berichtet die Bildungsdezernentin. Erste Ansprechpartner für die Schulen sollen die Bezirksbeamten sein.
Dass sich Widerstand lohnt, zeigen die Beispiele aus Meiderich und Marxloh. Seit sie „monatlich geführt mindestens zwei Anzeigen schreibt“, Schulfremde konsequent von Lehrern angesprochen und des Geländes verwiesen werden, gebe es tagsüber weniger Störungen, berichtete Gabriele Rüken, Schulleiterin des Max-Planck-Gymnasiums dieser Zeitung im vergangenen Dezember.
Nächtliche Sicherung von Gelände und Gebäuden bleibt schwierig
Problematisch bleibt die Sicherung von Gelände und Gebäude in der Nacht. Da kam es in immer wieder zu Einbrüchen, Diebstählen, Verwüstungen und Brandstiftung. Hausmeister und Schüler-Ordnungsdienst hätten damit zu tun, nächtliche Hinterlassenschaften vor Unterrichtsbeginn wegzuräumen. Seit zwei Jahren kämpft die Schule deshalb für eine Überwachungsanlage.
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Wie bereits in Marxloh verhinderten auch in Meiderich zuletzt uniformierte Sicherheitskräfte, das unbefugte Besucher auf den Schulhof gelangen. Durch ihren Einsatz, berichtet Schulleiterin Gabriele Rüken, sei es „deutlich besser geworden“.
>> SCHUTZ GEGEN VANDALISMUS: DIESE SCHULEN MACHEN MIT
- Neben der Herbert-Grillo-Gesamtschule und dem Max-Planck-Gymnasium wollen folgende Duisburger Schulen gemeinsam mit der Stadt mit der Stadt über eine bessere Sicherung ihres Schulgeländes und ihrer Gebäude sprechen.
- Die Grundschulen Sternstraße, Klosterstraße, Hochfelder Markt und Hebbelstraße, die Berufskollegs Robert-Bosch und Sophie-Scholl, die Gesamtschule Meiderich, die Realschule Fahrn und die Förderschule Eschenstraße.
- In einer zweiten Runde sollen danach weitere Schulen folgen, die Sicherungsbedarf angemeldet haben, kündigt Bildungsdezernentin Astrid Neese an.