Duisburg. Die Polizei hat neue Details zu der Bluttat in Meiderich genannt: Zwei Männer haben den Verdächtigen verfolgt. Jetzt werden weitere Zeugen gesucht.
Die Polizei hat weitere Details zur Bluttat auf der Meidericher Straße „Auf dem Damm“ bekanntgegeben. Demnach waren drei Menschen vor Ort, „die sich vorbildlich verhalten haben“, so Polizeisprecherin Julia Tekock. Ein 22-Jähriger habe sofort Erste Hilfe geleistet, während zwei Männer, 21 und 46 Jahre alt, den Tatverdächtigen bis zur Von-der-Mark-Straße verfolgt hätten. „Dort konnten Polizisten den Mann widerstandslos festnehmen.“ Auch die Tatwaffe sei sichergestellt worden.
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Das 51-jährige Opfer schwebt auch am Mittwochnachmittag noch immer im Lebensgefahr. Auch das Motiv für die schreckliche Tat sei noch ungeklärt, so die Polizei. Die Ermittler suchen nun nach Zeugen, die die Tat beobachtet haben. Wer etwas gesehen hat, wird gebeten, sich beim Kriminalkommissariat 11 unter 0203 2800 zu melden.

Bluttat von Meiderich: Das Opfer schwebt noch immer in Lebensgefahr
Die Bluttat hatte sich am Samstagnachmittag auf offener Straße eine Bluttat ereignet. Polizei und Rettungsdienst rückten zu einem Mehrfamilienhaus an der Straße Auf dem Damm in Mittelmeiderich aus. Dort wurde ein 51-jähriger Mann gegen 15 Uhr mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt. „Der 37-jährige Tatverdächtige befindet sich seit Sonntagmittag wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft“, erklärt Staatsanwalt Martin Mende schon am Sonntag. Der Mann sei vorbestraft.
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Das Opfer sackte Zeugen zufolge blutüberströmt vor dem Haus zusammen. Rettungskräfte versorgten den Schwerverletzten vor Ort und brachten ihn für eine Notoperation in ein Krankenhaus. Der Täter habe einmal zugestochen und dabei Lunge und Herz getroffen, so der Staatsanwalt.
Noch am späten Samstagabend wurde eine Mordkommission zur Spurensicherung zum Tatort gerufen. Die Ermittler stellten mehrere Beweisstücke sicher, darunter die Handys der beiden Männer. Außerdem durchsuchten die Beamten deren Wohnungen. „Die Mordkommission ermittelt mit Hochdruck weiter“, sagt Mende. Die Hintergründe der Tat seien noch völlig unklar: „Wir wissen zum Beispiel noch nicht, ob die Männer sich kannten.“
Anwohner berichten: „Dachte, die drehen einen Film“
Anwohner berichten, sie hätten „viele Menschen in weißen Anzügen“ vor dem Haus an der Straße „Auf dem Damm“ gesehen. „Ich dachte, die drehen hier einen Film“, erzählt Eduardo Stubenrauch, der gegenüber dem Tatort wohnt.

In Meiderich passiere aktuell häufig etwas, sagt der Duisburger, der seit 2003 dort lebt. Der 51-Jährige arbeitet als Stationsleitung in einem Altenzentrum. Er selbst fühlt sich nicht unwohl in seinem Stadtteil. „Aber ich weiß von Kolleginnen, dass sie abends Angst haben, alleine nach Hause zu gehen.“
Auch ein anderer Nachbar, der in einem gepflegten Reihenhaus in Sichtweite der Straße „Auf dem Damm“ wohnt, macht sich Sorgen. „Vor allem wegen unserer drei Kinder“, sagt der Mann, der anonym bleiben möchte. „Wir geben den Kindern Handys mit, damit sie immer direkt anrufen können, sobald sie in der Schule angekommen sind.“
„Schlimm, dass wieder etwas passiert ist“
Von dem Messerangriff direkt vor seiner Haustüre hat der gebürtige Marokkaner nichts mitbekommen. Er fürchtet allerdings, dass wiederholte schlechte Nachrichten aus dem Stadtteil auch ihn direkt betreffen könnten. „Wir haben einen Einzelhandel auf der Von-der-Mark-Straße.“ Wenn Meiderich jetzt wieder negative Schlagzeilen mache, blieben die Kunden weg. „Schlimm, dass wieder was passiert ist.“
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Das finden auch Manuela und Dirk Müller. Sie wohnen ebenfalls in Sichtweite der Straße „Auf dem Damm“, von dem Messerangriff haben sich aber nichts mitbekommen. „Das ist schrecklich“, finden die beiden. Von Freunden würden sie immer wieder angesprochen, was „denn da immer bei euch in Meiderich“ los sei. „Aber so etwas kann überall passieren! Leider“, sagt das Paar.
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Tatsächlich scheint es aktuell, als würde Duisburg nicht zur Ruhe kommen: Erst am 26. Januar ist in Neudorf ein Mann auf offener Straße erschossen worden. Auch in Obermeiderich ermittelte erst im Januar die Mordkommission: An der Neubraisacher Straße war mitten in der Nacht ein Schuss gefallen. Im Dezember hatte, ebenfalls in Meiderich, ein Mann seinen Lebensgefährten attackiert und schwer verletzt. Und im Oktober war in dem Stadtteil auf offener Straße ein Streit eskaliert: Ein Mob hatte mit Eisenstangen auf ein Auto eingedroschen.