Duisburg. Die Polizei Duisburg ist in Neumühl zu einem Großeinsatz ausgerückt. Ein Jugendlicher soll bedroht worden sein. Zwei Männer sitzen in U-Haft.

Die Polizei in Duisburg arbeitet auf Hochtouren daran, die Hintergründe eines noch rätselhaften Falls aufzuklären. In der Nacht auf Mittwoch hatten sich Zeugen gemeldet: Ein Jugendlicher werde bedroht. Was folgt, ist ab 2.40 Uhr ein stundenlanger Großeinsatz im Großraum Neumühl. „Mit erheblichem Personalaufwand“, wie eine Polizeisprecherin am Morgen auf Nachfrage sagt. Mit einem Polizeihubschrauber, der an der Stadtgrenze zwischen Duisburg und Oberhausen kreist und steht und Aufnahmen aus der Luft macht. Und mit Spezialeinsatzkräften.

Polizei: „Zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung“

Mit deren Unterstützung seien „mehrere Personen“ angetroffen und kontrolliert worden, so die Polizeisprecherin. Ihren Angaben nach haben die Beteiligten keine Waffen eingesetzt, auch Verletzte soll es nicht gegeben haben. Und: „Es bestand zu keiner Zeit Gefahr für die Bevölkerung.“ Am Mittwochnachmittag erklärt die Polizei, es habe drei vorläufige Festnahmen gegeben.

Mit einem Großaufgebot, darunter auch Spezial-Einsatzkräfte, ist die Polizei am Mittwochmorgen in Neumühl im Einsatz gewesen.
Mit einem Großaufgebot, darunter auch Spezial-Einsatzkräfte, ist die Polizei am Mittwochmorgen in Neumühl im Einsatz gewesen. © WTVnews_Duisburg | WTVnews_Duisburg

Weitere Details gaben Polizei und Staatsanwaltschaft erst am Donnerstagmittag bekannt. Ausgangspunkt des Einsatzes soll demnach ein Diebstahl gewesen sein. Ein 40- und zwei 47-Jährige mit deutsch-kasachischer Staatsbürgerschaft sollen zwei Jugendliche (15 und 16 Jahre alt) in einer Laube in einem Kleingartenverein im Stadtteil festgehalten haben. Die Männer waren am Mittwoch vorläufig festgenommen worden. Zwei von ihnen wurde einem Haftrichter vorgeführt. Am Freitag bestätigt die Polizei, dass ein 47- und der 40-Jährige in Untersuchungshaft sitzen.

Die beiden Jugendlichen befinden sich auf freiem Fuß. Zu ihrer Nationalität machten die Behörden wegen ihres Alters keine Angaben.

Sprecherin: „Wir stehen erst am Anfang der Ermittlungen“

In welchem Verhältnis die Jugendlichen und die drei Männer stehen, ist aber noch völlig offen. Das gilt auch für die Frage, wie ernst die Bedrohungslage tatsächlich gewesen ist. „Wir stehen erst am Anfang der Ermittlungen“, sagt die Polizeisprecherin. Mehr Aufschluss sollen nun die Vernehmungen der Beteiligten bringen.

Im Raum Neumühl waren am Mittwoch auch gegen 8.45 Uhr noch Spuren gesichert worden. Der Einsatz vor Ort war danach langsam zurückgefahren worden. Nach Angaben eines Augenzeugen wurden in den Morgenstunden auch das seit Jahren leerstehende und verfallende St. Barbara-Hospital, das seit geraumer Zeit ungebetene Gäste anzieht, und die Kleingartenanlage in Neumühl, in der die Jugendlichen festgehalten worden sein sollen, umstellt und durchsucht. Einen konkreten Einsatz an dem ehemaligen Krankenhaus konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen.

Die Behörden rückten am Mittwochmorgen auch deshalb mit einem Großaufgebot an, weil die erste Meldung an einen Vorfall aus dem vergangenen Frühjahr erinnerte. Damals sollen zwei junge Männer zwei Jugendliche im Keller eines Mehrfamilienhauses in Wanheimerort festgehalten und malträtiert haben. Hintergrund war wohl ebenfalls ein Diebstahl, hier von Geld und E-Zigaretten. In diesem Fall soll in der kommenden Woche am Duisburger Landgericht ein Urteil fallen.

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Am Morgen kreiste stundenlang ein Polizeihubschrauber über Duisburg an der Stadtgrenze zu Oberhausen. Dort lief seit 2.45 Uhr ein größerer Einsatz. (Archiv-Bild) © dpa | Jason Tschepljakow