Duisburg. Der Zoo Duisburg hat still und heimlich einen tierischen Bewohner abgegeben. Der Abschied aus dem Tierpark kommt jedoch nicht ganz überraschend.
Der Zoo Duisburg hat still und heimlich einen tierischen Bewohner des Tierparks abgegeben: Riesenotter „Lobo“ lebt nicht mehr am Kaiserberg. Das Tier ist bereits im November in den Allwetterzoo Münster zurückgekehrt. Der Abschied aus dem Zoo Duisburg kommt jedoch nicht überraschend.
„Lobo“ hatte vor seiner Zeit in Duisburg bereits im Allwetterzoo gelebt. Da es zwischen ihm und seinem Bruder zu Streitigkeiten um das Weibchen kam, wurde er im Januar an den Tierpark am Kaiserberg abgegeben. Mittlerweile lebte das Riesenotter-Weibchen aber alleine, sodass eine Rückkehr des Tieres möglich war. Der Zoo in Münster hat in sozialen Netzwerken ein Video geteilt, auf dem das Pärchen durch das Gehege tollt und schwimmt.
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Für die Haltung der Riesenotter in zoologischen Gärten hat der Zoo Duisburg eine tragende Rolle, denn am Kaiserberg wird eine Anlage zur Verfügung gestellt, in der eine reine Männergruppe lebt. Für diese Tiere und eine Nachzucht fehlt derzeit eine geeignete Partnerin. Ändert sich das, kommt auf Empfehlung des Erhaltungszuchtprogramms für Riesenotter eines der Duisburger Männchen in einen anderen Zoo, wo eine neue Familie gegründet werden kann. Schon bei der Ankunft im Januar stand somit fest, dass Lobo den Kaiserberg perspektivisch wieder verlassen soll.
Zoo Duisburg hat wichtige Rolle beim Erhalt der Tiere
Riesenotter werden bis zu zwei Meter lang, können ein Gewicht von über 20 Kilogramm erreichen und gehören im Tierpark zu den Publikumslieblingen. Die quirligen Tiere sind extrovertiert und kommunizieren in schrillen Tönen miteinander. Auf ihrem Speiseplan stehen insbesondere Fische, Muscheln und Krebstiere.
Ursprünglich leben die Wasserräuber in den Flussgebieten Südamerikas – und sind laut Auskunft des Zoos stark gefährdet. In einigen Gebieten ist der Riesenotter durch den Menschen ausgerottet worden. Nach Angaben des Zoos wurde der Riesenotter in Argentinien vor 50 Jahren ausgerottet. Als Konkurrent der Fischer und wegen des weichen Fells wurden sie gejagt.
Seit einigen Jahren wird versucht, Riesenotter wieder im argentinischen Nationalpark Ibera anzusiedeln. Bei diesem ehrgeizigen Vorhaben hat Duisburg eine tragende Rolle: Mit einem am Kaiserberg geborenen Riesenotter startet das Auswilderungsprojekt. 2019 ging es für das Riesenotterweibchen „Alondra“ nach Südamerika.