Duisburg. Die Jeans oder das Kleid haben es hinter sich? Ab 1. Januar gelten neue Entsorgungsregeln für Klamotten. Was das für Duisburger bedeutet.
Die neuen Regelungen für Altkleider treten ab 1. Januar in Kraft. Sie gilt nicht nur in Duisburg und Deutschland, sondern EU-weit. Dabei handelt es sich um die sogenannte „verpflichtende Getrenntsammlung von Alttextilien“. Ziel dieser Maßnahme soll sein, die Kreislaufwirtschaft zu stärken, Kleider besser wiederzuverwenden oder zu recyceln und damit die Umwelt zu entlasten.
Die neue Bestimmung ist eine Reaktion auf das zunehmende Problem des Textilmülls in der EU: Europäer kaufen jährlich fast 26 Kilogramm Kleidung, von denen allerdings rund elf Kilogramm wieder im Müll landen. Derzeit wird jedoch nur ein Prozent der weggeworfenen Kleidung recycelt, die restlichen Textilien, die etwa im Hausmüll landen, werden verbrannt.
Verbraucher sind durch die neue Regelung nicht direkt verpflichtet, beschädigte Textilien getrennt zu entsorgen. Es bleibt weiterhin erlaubt, verschmutzte, zerschlissene oder stark beschädigte Pullover, Hosen und Co. in den Restmüll zu werfen, auch wenn dies nicht mehr empfohlen wird. Eine Kontrolle der Hausmüllbehälter auf entsorgte Textilien ist in Duisburg nicht geplant. Auch werden die Hausmüllbehälter weiterhin geleert, wenn verschmutze oder zerschlissene Kleidung darin entsorgt wird.
Silke Kersken von den Wirtschaftsbetrieben Duisburg erklärt allerdings: „Grundsätzlich sollten noch gut erhaltene Kleidungsstücke separat erfasst werden. Dies kann über die Altkleider-Container im Stadtgebiet oder die Recyclinghöfe erfolgen.“ Seit Oktober gibt es zudem einen Haustür-Service, bei dem die Sachen zu Hause abgeholt werden. Bei dem Pilot-Projekt wird die Kleidung individuell eingesammelt.
„Die Erlöse aus der kommunalen Altkleidersammlung leisten einen Beitrag zur Stabilisierung der Abfallentsorgungsgebühren.““
„Die Erlöse aus der kommunalen Altkleidersammlung leisten einen Beitrag zur Stabilisierung der Abfallentsorgungsgebühren“, so Kersken. Dabei unterlägen diese Erlöse jedoch starken Schwankungen, die von den aktuellen Marktpreisen und den mit der Sammlung verbundenen Kosten abhängen. „Momentan sind die Preise für Altkleider wieder gesunken, was die Erlöse in diesem Bereich beeinflusst. Als kommunales Entsorgungsunternehmen ist es auch in wirtschaftlich weniger profitablen Zeiten von großer Bedeutung, die Altkleidersammlung weiterhin aufrechtzuerhalten“, so Kersken. Dieses Engagement unterscheide die Wirtschaftsbetriebe von vielen privaten Sammlern, deren Sammelangebote stark von den schwankenden Marktpreisen abhängen.
Haustür-Service ist online buchbar
Aufgrund der neuen Verordnung wird sich in Duisburg erst einmal nichts ändern. Rund 400 blaue Altkleider-Container sind bereits flächendeckend im gesamten Stadtgebiet aufgestellt. Den nächsten Standort findet man über die Webseite der Wirtschaftsbetriebe Duisburg oder auf einem der vier Duisburger Recyclinghöfe.
Der Haustür-Service ist aktuell in ausgewählten Stadtteilen verfügbar. Den „emissionsfreien Kurierservice“ kann man über den Shop auf der „meine WBD“-Homepage der Wirtschaftsbetriebe buchen. Aufgrund positiver Resonanz ist bereits nach drei Monaten das Gebiet von vier auf inzwischen acht Gebiete ausgeweitet worden. Die folgenden Postleitzahlen-Gebiete können den kostenlosen Service buchen:
Eigens dafür wurde ein E-Lastenrad von der Firma Rytle mit zwei abrollbaren Wechselboxen angeschafft. Mit einer Reichweite von 20 bis 50 Kilometern, je nach gewählter Unterstützungsstufe der Akkus, ist das E-Lastenrad ideal für den innerstädtischen Einsatz. Jede der Wechselboxen hat ein Volumen von 1,8 Kubikmetern und kann mit bis zu 180 Kilogramm Altkleidern beladen werden, was eine effiziente und umweltfreundliche Sammlung ermöglicht.
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