Duisburg. Der Zoo Duisburg trauert um den Tod eines einzigartigen Tieres. Es kam erst vor kurzer Zeit an den Kaiserberg. Die Hintergründe zu dem Todesfall.
Der Zoo Duisburg hat den Tod eines seltenen Tieres verkündet: Baumkänguru „Wewak“ ist im Tierpark am Kaiserberg verstorben. Das haben die Verantwortlichen jetzt in sozialen Netzwerken veröffentlicht. Er war der erste und einzige Vertreter seiner Art im Zoo Duisburg.
„Die nun vorliegenden Ergebnisse aus der externen pathologischen Untersuchung des Tieres brachten das Ergebnis, dass das Baumkänguru an einer Infektion litt, die zu einem Organversagen führte“, teilt der Tierpark mit. Die Übertragung des Erregers sei wohl durch den Kot von Wildvögeln erfolgt.
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Zoo Duisburg: Kam das Tier schon krank an den Kaiserberg?
Der Zoo Duisburg nennt den Todeszeitpunkt nicht, auch der Zeitpunkt der Infektion ist unbekannt. Der Tierpark stellt sogar in den Raum, dass die Infektion bereits in seinem Geburtszoo erfolgt sein könnte und unentdeckt blieb.
„Wewak“ lebte seit Juli im Tierpark am Kaiserberg. Das männliche Goodfellow-Baumkänguru hatte damals eine eigene Anlage im Koalahaus bezogen, war aber nur selten auf seinem Außengehege zu sehen. Das Tier ist damals auf Empfehlung des zuständigen Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) aus dem französischen Zoo Beauval nach Duisburg gekommen.
Der Neuzugang sollte die Haltung von Känguru-Arten am Kaiserberg erweitern, denn in keinem anderen deutschen Zoo lassen sich mehr Tiere dieser Art entdecken. So gibt es etwa Sumpfwallaby, Bürstenschwanzrattenkängurus, Bennett- oder auch Bergkängurus. Im vergangenen Jahr sind auch farbenprächtige Gelbfuß-Felsenkängurus hinzugekommen.
Goodfellow-Baumkängurus leben ursprüngliche auf Papua-Neuguinea – eine Insel nördlich von Australien. Da die Beuteltiere nur dort leben, zählen sie zu den sogenannten endemischen Tierarten. Auf Papua-Neuguinea kommen die Tiere in Bergwäldern bis zu einer Höhe von 2.800 Metern über dem Meeresspiegel vor. Auf der sogenannten Roten Liste werden die Beuteltiere als „stark gefährdet“ geführt, so setzt ihnen beispielsweise der Lebensraumverlust zu.
Zusammenhang mit Tod der Koalas? Für den Zoo Duisburg ausgeschlossen
Zuletzt hatte der Tierpark am Kaiserberg Schlagzeilen durch den Verlust von mehreren Koalas gemacht. In kürzester Zeit hatte der Zoo fünf seiner zuletzt neun Koalas an einer schweren Erkrankung des Magen-Darm-Traktes verloren. Noch immer wird nach Ursachen zum tragischen Verlust der Tiere gesucht. Dies erfolgt durch die Analyse von verschiedenen Proben durch externe Institute, teilt der Tierpark mit.
In einem sind sich die Verantwortlichen aber sicher: „Ein Zusammenhang zu dem Verlust der Koalas ist in jedem Fall ausgeschlossen.“ Für Besucher und Besucherinnen gibt es sogar eine positive Nachricht: „Das Koalahaus ist nun wieder für die Besucher geöffnet. Den vier verbliebenen Tieren geht es gut.“