Duisburg. Die erste Stadt will bei der Internationen Gartenausstellung 2027 nicht mehr mitmachen. Warum Duisburg weiterhin von dem Nutzen überzeugt ist.

Die Stadt Bergkamen steigt aus den Planungen für die Internationale Gartenausstellung (IGA) aus. In der Ruhrgebietsstadt sollte 2027 auf dem Gelände eines ehemaligen Bergwerks eigentlich ein neuer Park entstehen, in den die Besucher der IGA keinen Eintritt zahlen sollten. Aktiv- und Trendsportangebote in einer besonderen topografischen Lage waren dort vorgesehen. Doch nun hat der Stadtrat in Bergkamen die Reißleine gezogen. Das Projekt sei zeitlich und finanziell nicht mehr zu stemmen. Auswirkungen auf die anderen Standorte und die Pläne in Duisburg soll es aber nicht geben.

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Horst Fischer, IGA-2027-Geschäftsführer, erklärt auf Nachfrage: „Natürlich bedauern wir sehr, dass die Stadt Bergkamen nicht mehr in der geplanten Form Teil der IGA sein kann. Allerdings haben wir großes Verständnis für diese Entscheidung, denn die Entwicklung einer Haldenlandschaft ist ein ausgesprochen anspruchsvolles Vorhaben, das erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen erfordert. Die baulichen und umwelttechnischen Anforderungen sind immens und verlangen eine hohe Planungstiefe.“

Arbeiten in Duisburg liegen im Zeitplan

Auch in Duisburg bleibt man gelassen: „Die Arbeiten in Duisburg befinden sich gut im Zeitplan“, erklärt Simone Saß vom IGA-Team. Zwar gebe es zahlreiche Maßnahmen, die nun umgesetzt werden müssen und „das wird sicherlich anspruchsvoll“, aber momentan gebe es keine Verzögerungen. Zudem: Die Ausschreibungen seien erfolgreich verlaufen, „bislang sind keine Kostensteigerungen zu verzeichnen.“

Allerdings: Die „Rheinort“-Fläche entlang der Wörthstraße wird wohl auch während der Gartenausstellung im Jahr 2027 Großbaustelle sein. „Diese Bereiche werden jedoch klar von den gestalteten IGA-Flächen abgegrenzt.“ Im Bereich der Hochfeldallee entstehen ein Eingangspavillon, ein Gärtnermarkt und die große Blumenausstellungshalle, sodass das Areal zwischen Hochfeldallee und Wanheimer Straße in die Ausstellung integriert werde.

Ein hölzerne Pavillon soll an der Ecke Wörthstraße/Wanheimer Straße entstehen.
Ein hölzerne Pavillon soll an der Ecke Wörthstraße/Wanheimer Straße entstehen. © Wirtschaftsbetriebe Duisburg | Druschke und Grosser Architektur

Über die Gestaltung des neuen Entrees, das rund 5,2 Millionen Euro kosten soll, gab es in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte allerdings durchaus Diskussionen. Die Planer werben damit, dass der hölzerne Eingang „mit Wahrzeichen-Charakter“ nachhaltig sei und zurückgebaut werden kann. „Was soll man denn damit anfangen? Es wäre sinnvoller, die Toiletten, die dort entstehen, auch zu belassen und nicht wieder abzubauen“, wünscht sich Dr. Gabriele Siegert (Bündnis 90/Die Grünen).

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Auch für Frank Albrecht (FDP) stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit. „Was soll damit später geschehen, wo soll es hin? Dazu hätte ich im Vorfeld gerne mehr Informationen.“ Die beiden anderen Hauptstandorte, Dortmund und Gelsenkirchen, seien da schon viel weiter und konkreter. Mit Blick auf die vorangeschrittene Zeit stimmten die Politiker der Vorlage für den Eingangsbereich jedoch zu. In einer der nächsten Sitzungen sollen die Expertinnen für die IGA noch einmal zu Wort kommen.

Über die Sinnhaftigkeit der IGA wird in Duisburg jedenfalls nicht gestritten. Simone Saß betont: „Die IGA ermöglicht eine verstärkte Investition in den Stadtteil Hochfeld. Mit dem Grünen Ring, für den insgesamt 23,5 Mio. Euro investiert werden, entstehen neue Aufenthalts- und Freizeitflächen für alle Generationen im dicht besiedelten Hochfeld.“

Der Rheinpark werde aufgewertet und zu einem zentralen Spiel- und Aufenthaltsbereich ausgebaut. „Ein besonderes Highlight ist der Kultushafen, der ein neues Wassererlebnis bietet. Der dort geplante Schiffsanleger hebe Hochfeld zudem als touristisches Ziel in Duisburg hervor.