Duisburg. Die Planungen für die IGA 2027 laufen. 2025 sollen neue Bäume im Duisburger Rheinpark gesetzt werden. Aber werden auch Hochfelder zur IGA gehen?
In drei Jahren und ein paar Tagen, nämlich im April 2027, soll in Duisburg-Hochfeld die Internationale Gartenausstellung (IGA) im Rheinpark eröffnet werden. Zahlreiche Planer der Stadt Duisburg, der Wirtschaftsbetriebe und der IGA-Durchführungsgesellschaft arbeiten momentan daran, dass Bau- und Zeitpläne eingehalten werden.
Damit das Event, das tausende Besucher ins Ruhrgebiet und in den Rheinpark locken soll, gut über die Bühne geht, müssen zum Beispiel Strom gelegt, ein Wassersystem installiert und neue Bäume gepflanzt werden. Zusätzlich sind im ganzen Revier hunderte Kulturveranstaltungen und Workshops vorgesehen. Bei einem Info-Abend des Arbeitskreises „Gut Leben in Hochfeld“ ließen sich rund 70 Personen im Sozialzentrum St. Peter auf den Stand der Dinge bringen. Die Frage, die nach dieser Veranstaltung allerdings offenbleibt, lautet: Wie viele Hochfelder werden an der IGA, die den Stadtteil nachhaltig verändern soll, eigentlich teilnehmen?
Rheinpark in Duisburg-Hochfeld ist schon heute ein beliebtes Ausflugsziel
„Am Wochenende, als das Wetter richtig gut war, war der Rheinpark voll“, schildert Lena Wiese vom Verein „Solidarische Gesellschaft der Vielen“. Sie fürchtet, dass es damit schon bald vorbei sein könnte, schließlich werden für die Baumaßnahmen Teile des Parks abgesperrt. „Wir wollen versuchen, so lange wie möglich die verschiedenen Bereiche offenzuhalten“, verspricht Claudia Schoch vom IGA-Planungsteam der Stadt.
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Schoch stellt in Aussicht, dass der Bereich, wo sich die Skateanlage befindet, überarbeitet wird und künftig dort kleinere Kinder genauso Spaß haben sollen wie Teenager. Schon heute ist das Areal bei schönem Wetter gefragt. Auf der Mauer soll hingegen eine Aussichtsplattform entstehen, die den Besuchern einen Blick über den Park und auf den Rhein ermöglicht.
Wann genau Bauzäune installiert werden, kann Claudia Schoch noch nicht sagen. Und 2027, wenn die IGA stattfindet, wird der komplette Park eingezäunt. „Im Vergleich zu den Standorten in Gelsenkirchen und Dortmund haben wir sowieso schon wenig Platz. Und es ist bekannt gewesen, dass Gartenschauen immer eingezäunt werden“, erklärt Schoch. Man müsse zudem bedenken, dass die IGA die Stadt überhaupt erst in die Lage versetze, das Gelände zu überarbeiten. Etwa vom Land NRW fließen dafür Fördergelder.
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„Ich sehe hier wenig Hochfelder und kenne kaum einen, der dort hingeht. Die meisten sind im Böninger Park“, sagt Yasemin Efe. Die Studentin wohnt in Neudorf, studiert angewandte Geografie in Bochum und untersucht mit Kommilitonen, wie die IGA den Stadtteil Hochfeld beeinflusst. Da sie selbst aus einer kinderreichen Familie komme, sorgt sie sich, wer sich den Eintritt überhaupt leisten können wird.
Dorle Bubelweit, Abteilungsleiterin bei der „IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH“, erklärt hingegen, dass man momentan prüfe, Kindern bis zu einem bestimmten Alter den Eintritt zu erlassen. Erwachsene, die sich beispielsweise in lokalen Projekten unter dem Motto „Meine Gärten“, im Grünen Ring von Hochfeld engagieren, könnten wohl Freitickets bekommen. Bei den Gartenschauen in anderen Städten seien zudem unter den Bewohnern auch mal Eintrittskarten verlost worden.
Ab 2025 sollen neue Bäume im Rheinpark gesetzt werden
Damit 2027 sämtliche Pflanzen ausstellungstauglich sind, will die Durchführungsgesellschaft schon im kommenden Jahr beginnen, neue Bäume zu setzen. Diese sollen einzeln stehen und den IGA-Besuchern Schatten spenden. „Die Häufung von Bäumen an einer Stelle war seinerzeit ein Vorschlag der Architekten. Wir sehen aber, dass sich die Bäume nicht zu so einer Größe entwickelt haben, wie sie sie jetzt eigentlich haben müssten“, so Claudia Schoch. Das liege auch daran, „dass die Bäume das Wasser nicht halten können“. Auch daran soll gearbeitet werden.
In diesem Jahr findet das Fest der Vielen noch einmal wie gewohnt im August im Rheinpark statt. Ob dies 2025 angesichts der Bauarbeiten weiter so sein wird, steht noch nicht fest. Dorle Bubelweit verspricht, mit den Hochfelder Ausrichtern ins Gespräch zu kommen.
Angesichts von zahlreichen Bauprojekten, bei denen sich schon einige Zeit nichts tut, wie beim Theisen-Gelände, resümiert ein Hochfelder ohnehin den Abend: „Ich glaub’ das hier alles erst, wenn die IGA-Eröffnung stattfindet.“
>> Wirtschaftsbetriebe sind federführend in Duisburg
- In Duisburg kümmern sich federführend die Wirtschaftsbetriebe um die Vorbereitung der IGA. Die Mitarbeiter setzen dabei die Vorschläge des Landschaftsarchitekturbüros WBP um. Dies hatte bei einem Wettbewerb das Rennen gemacht.
- Künftig soll der Kultushafen als Naherholungsort dienen. Ein umgestalteter Grüner Ring mit Gärten und Spielflächen, soll zum einen die Anbindung Richtung Innenstadt garantieren, zum anderen dafür sorgen, dass der Stadtteil Hochfeld von der Veränderung profitiert. Der Bonifatiusplatz wird zum Entree für die IGA umgestaltet.