Duisburg. Einsatzkräfte der Feuerwehr bekommen neue Häuser im Duisburger Westen. Zwei Projekte sollen bald starten, doch ein Umbau stockt. Die Details.
Einige Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdiensts warten seit langem auf neue, größere und moderne Räumlichkeiten im Duisburger Westen. Und zumindest für manche von ihnen gibt es jetzt gute Nachrichten.
In einem Dringlichkeitsbeschluss hat die Stadtverwaltung nun die Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) damit beauftragt, die neue Rettungswache in Baerl zu bauen, ebenso wie drei neue Feuerwehrgerätehäuser. Dazu gehört das neue Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr an der Friedrich-Ebert-Straße in Hochemmerich.
Neue Rettungswache und Gerätehäuser: Projekte verzögern sich
Einstimmig beschlossen hat der Rat der Stadt die vier Neubau-Projekte bereits im November 2022. „Die Baufertigstellung wird in 2024 erwartet“, stand damals im Beschluss. Doch während an der Grafschafter Straße in Baerl wenigstens Bagger am Boden des unbebauten Grundstücks zu Gange sind, deutet an der alten Wache Sechs in Hochemmerich noch nichts auf ein neues Gerätehaus hin.
Zu Verzögerungen hätten „die erforderlichen Abstimmungstermine mit verschiedenen Stakeholdern“ geführt, erklärt nun die Verwaltung. Ebenso nennt sie „Prozesse für die diversen Fristen“ bei der Baugenehmigung, beim Denkmalschutz und beim neu geordneten Immobilienmanagement Duisburg (IMD) als Gründe.
Nun will die Stadt die vier Projekte „unverzüglich an die DIG sowie im August an den Generalunternehmer“ übergeben. Mit dem Bau der Häuser müsse sofort begonnen werden. Ansonsten könnten Leistungen der Notfallrettung und Gefahrenabwehr flächendeckend „nicht vollumfänglich sichergestellt werden“.
Alte Feuerwache sechs: So soll der Neubau in Hochemmerich aussehen
Seit Jahren ist klar, dass die Rheinhauser Feuerwehrleute neue Gebäude brauchen, weil die alte Wache Sechs nicht mehr zeitgemäß ist. Für die Berufsfeuerwehr ließ die Stadt eine neue Feuerwache an der Neuen Krefelder Straße bauen. Über 17 Millionen Euro hat der Neubau gekostet. Im Frühjahr 2023 sind die Einsatzkräfte dort eingezogen.
Die Freiwillige Feuerwehr sollte „aus Gründen der Mitgliederbindung“ an der Friedrich-Ebert-Straße bleiben, dort aber ebenfalls neue Räumlichkeiten bekommen, hieß es im Beschluss der Stadt in 2020.
- Abonnieren Sie unseren Duisburg-Newsletter gratis: Wir schicken Ihnen jeden Abend eine E-Mail mit allen Duisburger Nachrichten und Artikeln des Tages: Hier können Sie den Duisburg-Newsletter direkt bestellen.
Gut zwei Jahre später standen die Pläne für den Löschzug 610. Zwei Gebäudeteile sollen neu gebaut werden: Eine eingeschossige Fahrzeughalle mit acht Plätzen für Einsatzfahrzeuge inklusive Waschhalle und Lagerbereich sowie ein Bauwerk, das auf zwei Stockwerken die Umkleiden, Verwaltungsräume und den Sozialbereich beherbergt.
Neue Rettungswache in Baerl: Zwei Gebäudeteile sind geplant
In Baerl braucht die Duisburger Feuerwehr eine neue Rettungswache, damit Hilfsfristen eingehalten werden können. Dafür hat die Stadt ein unbebautes Grundstück an der Grafschafter Straße 153 gekauft, das direkt neben der A42 liegt. „Die Lage ist günstig für eine Rettungswache“, hieß es im Planungsbeschluss 2019.
Die neue Rettungswache soll aus zwei Gebäudeteilen bestehen. Eine eingeschossige Halle soll einen Stellplatz für ein Fahrzeug bieten und auch als Waschhalle nutzbar sein. Im zweiten Gebäudeteil sollen Umkleiden, Lager- und Desinfektionsräume sowie ein Aufenthaltsbereich mit Büro untergebracht werden.
Beide Neubauten im Duisburger Westen werden teurer
Beide Neubauten in Hochemmerich und Baerl werden teuer als 2022 geplant. Für das Gerätehaus an der Friedrich-Ebert-Straße kalkuliert die Stadt nun mit rund 8,7 Millionen Euro, vor zwei Jahren waren noch 6,5 Millionen Euro angesetzt. Die Baerler Rettungswache kostet voraussichtlich etwa 3,6 Millionen Euro und damit rund 800.000 Euro mehr.
Die Stadt erklärt dies gegenüber der Redaktion vor allem mit der „allgemeinen Preisentwicklung“. Das IMD und ein externes Planungsbüro haben die Grundpläne einst konkretisiert. Die Planung sei mit der Beauftragung der DIG überarbeitet worden. „Die hierfür notwendigen Kosten, gepaart mit allgemeinen Kostensteigerungen, haben in der Folge das Gesamtvolumen erhöht“, erklärt Stadtsprecher Maximilian Böttner.
Inzwischen steht auch ein neuer Zeitplan für die beiden Neubauten. Der Bau der Rettungswache 53 in Baerl soll im Oktober 2024 beginnen und im April 2026 fertiggestellt werden. Der Baubeginn des Rheinhauser Gerätehauses ist erst für Oktober 2025 angesetzt, die Fertigstellung für April 2027.
Gerätehaus in Friemersheim: Wie steht es um den Umbau?
Gar nicht im aktuellen Dringlichkeitsbeschluss erwähnt wird das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr in Friemersheim. Das Gebäude ist zu klein und marode, Kritik am Zustand der Wache gab es bereits vor fünf Jahren. Deswegen sollen auch die Räume an der Clarenbachstraße umgebaut werden.
Darauf müssen die Feuerwehrleute aber wohl noch länger warten. „Das Bauvorhaben befindet sich noch in der Vorplanung“, sagt Stadtsprecher Böttner. Die ursprünglichen Pläne seien überarbeitet worden, „um den Denkmalschutz besser einzubeziehen“. Dafür sei nördlich des Gerätehauses ein Grundstück zugekauft worden. Aktuell verhandle die Stadt mit den Nachbarn über eine Grenzbebauung.
Zum weiteren Ablauf erklärt Böttner: „Sobald die grundlegenden Voraussetzungen für den Bau des Gerätehauses geklärt sind, wird die Planung weiter vorangetrieben. Ein konkreter Zeitplan kann aktuell nicht genannt werden.“
+++ Folgen Sie der WAZ Duisburg auch auf Instagram +++
>> Bau der neuen Wache und Gerätehäuser: Das ist der weitere Ablauf
- Neben der Wache in Baerl und dem Gebäude in Hochemmerich werden zwei weitere Gerätehäuser neu gebaut: eins für den Löschzug 210 an der Emmericher Straße 121-133 in Meiderich und eins für den Löschzug 410 an der Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße 200 in Walsum.
- Das Feuerwehrgerätehaus in Meiderich soll ab Juni 2025 gebaut und bis Dezember 2026 fertiggestellt werden. Der Baubeginn für das Walsumer Gerätehaus wird im März 2025 angepeilt, das Bauende für September 2026.
- Dass die DIG mit dem Bau der vier Projekte beauftragt wird, ist mit dem Dringlichkeitsbeschluss bereits entschieden. Die Bezirksvertretungen nehmen den Beschluss in der jeweils kommenden Sitzung zur Kenntnis. Zur Genehmigung liegt er dem Betriebsausschuss für städtische Immobilien sowie dem Rat der Stadt im September vor.