Duisburg. Mit einem Großeinsatz in Duisburg sind Polizei und andere Behörden am Freitag gegen kriminelle Clans vorgegangen. Sechs Lokale wurden durchsucht.
Mit einer großangelegten Aktion sind Polizei, Zoll und Ordnungsamt am Freitagabend gegen kriminelle Clans in Duisburg vorgegangen. Das bestätigt die Polizei am Montag auf Nachfrage der Redaktion.
Bei dem Schwerpunkteinsatz durchsuchten die beteiligten Behörden Cafés und begehbare Kioske. Die Ordnungshüter waren gemeinsam ausgerückt, parkten mit Einsatzwagen vor den Lokalen. So gab es Kontrollen in Homberg, Meiderich und Obermarxloh. Insgesamt sind sechs Anschriften überprüft worden, informiert die Polizei.
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Razzia in Duisburg: Polizei kontrolliert sechs Cafés und Kioske
Anders als bei Razzien in der Vergangenheit habe der Einsatz am Freitagabend zu keinem großen Fund geführt, informiert die Polizei. Die Einsatzkräfte überprüfen bei den Kontrollen unter anderem, ob alle Mitarbeiter korrekt angemeldet sind und sich in Deutschland aufhalten dürfen oder auch ob alle Konzessionen für einen Betrieb vorliegen. Es wird nach Drogen, unversteuerter Tabak-Ware und illegalen Spielgeräten gesucht, Personen vor Ort werden kontrolliert.
In einem Objekt an der Straße Unter den Ulmen in Meiderich habe sich ein 31-Jähriger nervös verhalten und den Beamten offenbart, dass er eine Schreckschusspistole am Hosenbund trage. Die Polizei habe die Waffe sichergestellt und eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz geschrieben. Zu weiteren Anzeigen sei es von Seiten der Polizei nicht gekommen.
Vom Bürger- und Ordnungsamt waren acht Mitarbeitende am Einsatz beteiligt, bestätigt ein Stadtsprecher auf Nachfrage. Die Behörde hat insgesamt 24 Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Dabei handelt es sich etwa um Verstöße gegen die Gewerbeordnung, das Nichtraucherschutzgesetz NRW oder das Jugendschutzgesetz. Der Zoll habe nur Kleinstmengen unversteuerten Tabak identifiziert, teilt das Hauptzollamt Duisburg mit.
„Strategie der 1000 Nadelstiche“: Kontrollen im Clan-Milieu
Das gemeinsame Ziel von Polizei, Ordnungsamt und Zoll bei solchen Großeinsätzen ist es, kriminelle Clanstrukturen zu bekämpfen und Erkenntnisse über Straftaten zu gewinnen, also diese Szenen aufzuhellen. Im Kampf gegen illegale Strukturen spricht NRW-Innenminister Herbert Reul in diesem Zusammenhang oft von einer „Strategie der 1000 Nadelstiche“.
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