Dabei blickt der 41-Jährige nur in den ersten Strophen nochmal zurück ins Jahr 2013 (Lizenzentzug) und in die Abstiegssaison 2023/24. Denn eigentlich thematisiert der Song den Neuanfang des MSV, die Aufbruchsstimmung, die sich in den vergangenen Wochen in der Fangemeinde entwickelt hat.

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Flippers-Parodie geht steil: Dieser MSV-Fan steckt dahinter

Von Tina Halberschmidt

Auch ihn selbst habe inzwischen wieder die Leidenschaft gepackt, erklärt Jörg Conradi im Gespräch mit dieser Redaktion. Euphorisch lobt er den Zusammenhalt in „der MSV-Familie“ und den Hashtag #MSVereint, mit dem sich der MSV seit kurzem in den sozialen Netzwerken präsentiert.

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„MSVereint, das ist keine Plattitüde“, findet Conradi. In Duisburg stehe man (wieder) zusammen. Durch die Geschichten, Spots und Videos, die der MSV zuletzt zum Beispiel mit Coach Dietmar Hirsch, Fan-Liebling Joachim Hopp oder ganz normalen Duisburgern im Schrebergarten gepostet habe, habe sich seine Laune deutlich verbessert.

Dazu habe auch das neue Trikot beigetragen, mit dem der MSV bei seinen Anhängern einen weiteren Coup landete. „Bei mir ging‘s von Sarkasmus und Trauer nach dem Abstieg hin zu einer mega Aufbruchsstimmung“, freut sich Conradi.

Auch Zahlen belegen Euphorie, die in der MSV-Fanszene herrscht

Dass nicht nur er aktuell von einer überraschenden Welle der Euphorie getragen wird, lässt sich sogar an Zahlen zeigen: 6000 Duisburger reisten extra zum Regionalliga-Debüt nach Gütersloh und feierten dort so frenetisch ihr Team, dass sogar der Coach eine Gänsehaut bekam. Zum ersten Regionalliga-Heimspiel gegen Türkspor Dortmund werden ebenfalls tausende Zuschauer erwartet. Und auch bei den MSV-Mitgliedern gab‘s zuletzt einen „Hirsch-Effekt“: Mitte Juli 2024 waren nach Angaben von MSV-Pressesprecher Martin Haltermann 8479 Mitglieder registriert – 324 mehr als vor gut einem Jahr.

Wie stark die Gemeinschaft gerade ist, zeigen auch die Bilder des Fanmarschs in Gütersloh, die Conradi im Video von „Völlig losgelöst“ inszeniert.

Unterstützung für die Hintergrundsounds hat sich der Zebra-Sänger beim Fanclub Innenhafen geholt, bei dem er selbst seit Jahren Mitglied ist. Die Fangesänge, die im Song zu hören sind, wurden direkt vor Ort eingesungen. „Ich bin da extra mit Mikros hingefahren und habe den Chor aufgenommen“, erzählt Conradi und verrät ein kleines Geheimnis: Zu den Innenhafen-Sängern gehöre kein Geringerer als Christian Stiefelhagen. Der wurde gerade mit seinem Team zum neuen Vorstand des Viertligisten gewählt.

Ob „Völlig losgelöst“ am Samstag auch im Stadion zu hören sein wird? Jörg Conradi hofft es sehr und gibt den Ball an Stadionsprecher Stefan Leiwen weiter. Der scheint ein großer Fan des Songs zu sein. Das Video hat er jedenfalls unter dem Motto „EM war gestern, Zebra ist die Zukunft“ auf seiner Facebook-Seite gepostet.

Conradi findet’s super. Ebenso wie die Euphorie, die zurzeit in der Fanszene herrscht. Beim angekündigten Fanmarsch, der am Samstagvormittag in der Stadtmitte starten soll, ist er auf jeden Fall dabei.

MSV-Fan Jörg Conradi hat schon öfter auf sich aufmerksam gemacht

• Jörg Conradi, der Mann hinter „Völlig losgelöst“, ist leidenschaftlicher Zebra-Fan, Mitglied im Fanclub Innenhafen und vielen nicht nur als früherer (ehrenamtlicher) Stadionsprecher der MSV-Frauen bekannt.
• Sondern auch als Schöpfer des Songs „Rata“, für den Conradi bereits 2014 den Kult-Schlager „Im Wagen vor mir“ auf den damaligen MSV-Keeper Michael Ratajczak umtextete.
• Seine Flippers-Parodie „Wir sagen Dankeschön“ erschien im April 2024 und war eine Liebesbekundung für seinen Herzensverein.
• Conradi ist seit der Saison 1993/94 MSV-Fan, der Verein gehört zu seinem Leben, ist für ihn ein Stück Heimat.