Duisburg. Die teils massiven Silvester-Krawalle in Duisburg hallen noch nach. Die Polizei, Stadt und DVG haben jetzt eine Schadensbilanz gezogen.

Brennende E-Scooter oder Böller-Angriffe auf die Bahnen der Linie 903: Krawalle wie diese bleiben von der Duisburger Silvesternacht in Erinnerung. Auf Anfrage dieser Redaktion geben die Polizei, die Stadt und die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) Zahlen zum Ausmaß der Sachschäden bekannt.

Caroline Schlachzig, Sprecherin der Duisburger Polizei, spricht von rund 50 Sachbeschädigungen, die im gesamten Stadtgebiet zwischen 18 und 6 Uhr in der Silvesternacht entstanden sind. „Zum Teil geht es dabei um Schäden an Autos, aber auch um andere Dinge. Es sind zum Beispiel auch viele Mülltonnen von Böllern getroffen worden“, sagt sie. Von mehreren brennenden Müllbehältern spricht auch die Stadt. Dazu können die Wirtschaftsbetriebe Duisburg jedoch noch nicht sagen, wie hoch der Sachschaden ausfallen wird, sagt Stadtsprecher Peter Hilbrands.

Silvester in Duisburg: Nicht nur Sachschäden – auch gefährlicher Eingriff in Schienenverkehr

Bereits zwei Tage vor Silvester waren die Bahnen der Linie 903 in Hochfeld mit Feuerwerkskörpern und Böllern angegegriffen worden (wir berichteten). An mehreren Haltestellen haben sie sogar in die Fahrzeuge hinein gefeuert. Aus diesem Grund entschied sich die DVG dazu, die Bahn an Silvester präventiv um den Stadtteil herum zu leiten.

Die Suche nach Zeugen gestaltet sich für die Polizei jedoch schwierig: „In dieser Nacht ist überall ist viel los und überall knallt es.“ Hinzu komme, dass Sachbeschädigungen oft erst später festgestellt werden. Daher sei es schwer, Tatverdächtige zu ermitteln, so Schlachzig.

Bahnen der Linie 903 fuhren an Silvester präventiv nicht durch Duisburg-Hochfeld, weil es zuvor Angriffe mit Böllern und Feuerwerkskörpern gegeben hatte.
Bahnen der Linie 903 fuhren an Silvester präventiv nicht durch Duisburg-Hochfeld, weil es zuvor Angriffe mit Böllern und Feuerwerkskörpern gegeben hatte. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Trotz der Angriffe auf die Bahnen der Linie 903 seien Busse und Bahnen nicht beschädigt worden, teilt DVG-Sprecherin Kathrin Naß auf Anfrage mit. „Wir hatten jedoch an sieben Ticketautomaten leichte Beschädigungen. Die Böller wurden in der Ausgabeschale gezündet.“ Davon seien hauptsächlich Automaten in Marxloh betroffen. Der Schaden liege bei 600 Euro. An neun Haltestellen im gesamten Stadtgebiet sei es außerdem laut DVG zu Glasbrüchen gekommen. Die Schäden belaufen sich laut Naß hier auf 5000 Euro.

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„In der Silvesternacht zündeten außerdem Unbekannte auf der Weseler Straße zwischen den Haltestellen ,Heckmann’ und ,Wolfstraße’ unter anderem Europaletten und Mülltonnen im Gleisbereich an“, sagt Naß. Bei diesen Vorfällen handelt es sich nach Angaben nicht mehr „nur“ um bloße Sachbeschädigungen. „Es ist ein gefährlicher Eingriff in den Schienenverkehr“, sagt Polizeisprecherin Schlachzig.

Als Folge muss laut DVG dort der Asphalt im Gleisbereich erneuert werden. Ersten Untersuchungen zufolge seien die Schienen jedoch nicht beschädigt. „Die Kosten für die Instandsetzung betragen circa 10.000 Euro“, so Sprecherin Maß. Allein in der Silvesternacht sei insgesamt ein Schaden in Höhe von 16.000 Euro entstanden.

Stadt Duisburg: Vandalismus an Gemeinschaftsgrundschule Wanheim

Die Stadt teilt außerdem auf Anfrage mit, dass beim städtischen Immobilienbetrieb IMD ein Sachschaden gemeldet wurde. „An der Gemeinschaftsgrundschule Wanheim wurden über Silvester am Neubau zwei Scheiben eingeschlagen und Knaller in die Flure geworfen“, sagt Hilbrands. Der Ersatz der beiden Scheiben werde voraussichtlich weniger als 500 Euro kosten.

Bei einem Einsatz der Feuerwehr in Hochfeld seien geringfügige Sachschäden an einem Löschfahrzeug entstanden, teilt außerdem Stadtsprecher Hilbrands mit. Die Stadt hat daraufhin Strafanzeige erstattet. Der städtische Außendienst hingegen habe während des Silvestereinsatzes weder Sachschäden festgestellt, noch sei er davon betroffen gewesen, so die Stadt Duisburg.