Duisburg. Der Duisburger Künstler Chinmayo ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Seine letzte Ausstellung „Das Jetzt vergeht nie“ ist in Mülheim zu sehen.
„Das Jetzt vergeht nie“ ist der Titel der Ausstellung mit Werken von Chinmayo, die die Mülheimer Ruhr Gallery seit Anfang Dezember zeigt. Es ist die letzte, die er noch selbst gestalten konnte. Im Alter von 85 Jahren ist Chinmayo am 12. März gestorben, nach „kurzer schwerer Krankheit“, wie es heißt.
Geboren wurde er am 16. Juni 1936, er wuchs in Meiderich auf. Dort besuchte er das Max-Planck-Gymnasium. Einer seiner Kunstlehrer sei es gewesen, der „in mir das künstlerische Talent entdeckt hat“, wie er im Gespräch mit dieser Redaktion sagte. Künstlerisch tätig wurde er ab 1966, gehörte ab 1968 der Duisburger Sezession an und war Mitbegründer der Interessengemeinschaft Duisburger Künstler (IG).
Chinmayo belebte Duisburg-Meiderich mit seiner Kunst
In den 1970er Jahren gründete er damals noch unter seinem bürgerlichen Namen Hermann Joseph (James) Schmitz die Galerie 77, die Vorläuferin der Meidericher Kulturwerkstatt. Den bürgerlichen Namen legte er 1980 ab, als er Sannyasin wurde, seitdem heißt er Chinmayo. Er war auch schriftstellerisch tätig, veröffentlichte in der Asanga-Edition unter anderem Gedichte.
Worte und Schriftzüge spielten auch in seinen Bild-Collagen, Stelen, Installationen und Skulpturen ein wichtige Rolle. Spirituell, archaisch und politisch sind seine Werke, die er oft aus gefundenen Objekten schuf. Auch im öffentlichen Raum hat seine Kunst Zeichen gesetzt, er war unter anderem Begründer des Langzeitprojektes „A 59 von unten – Natur-Skulptur“ im Meidericher Stadtpark. Seine „Sonnenhand“, die er mit Roger Löcherbach schuf, zählte zu den größten und prominentesten Exponaten im öffentlichen Raum.
Bis zuletzt waren Chinmayos Werke in vielen Ausstellungen zu sehen – von der IG-Ausstellung „47/12“ im Lehmbruck-Museum im Jahr 2012 über die Cubus-Kunsthalle, wo er noch beim letzten Kunstmarkt vertreten war bis hin zur Teilnahme am Kunstraum Grün im Botanischen Garten in Duissern. Im September 2020 erhielt Chinmayo als Auszeichnung für seine Verdienste um Kunst und Kultur die Mercator-Ehrennadel der Stadt Duisburg.
„Mit dem Tod Chinmayos verliert Duisburg einen außergewöhnlichen Künstler. Wir werden ihm ein würdiges Andenken bewahren“, so das Lehmbruck-Museum: „Mehr als ein halbes Jahrhundert lang war er ein wichtiger Teil des Duisburger Kunst- und Kulturlebens.“ Tief betroffen reagierte auch sein Duisburger Künstlerkollege Gerhard Losemann.