Duisburg. In Duisburg-Laar entsteht neben dem Awo-Wohndorf der „Friesenhof“. Die Awo kombiniert dort eine Vielzahl an sozialen Dienstleistungen.
Nach langer Planungsphase ist jetzt der Rohbau neben dem Laarer Wohndorf fertig. Dort sollen später alte und ganz junge Menschen unter einem Dach betreut werden. Am Mittwoch fand das Richtfest statt.
Mit allen Akteuren, von den Bauarbeitern und der Awo-Geschäftsführung bis zu den Namenspaten des neuen „Friesenhofes“, wurde feierlich das Richtfest begangen, mit Bänderkrone, Hammerschlägen am Nagelbalken, Richtspruch und Schnapsglaswurf. Bauleiter Daniel Chehouri bittet gereimt um Glück und Segen für das Haus. Der Geschäftsführer der Awo-eigenen Bauabteilung Hartmut Ploum treibt mit drei wuchtigen Schlägen einen Nagel ins Holz, und Manfred Dietrich, der Vorsitzende des Kreisverbandes, übernimmt die Grundsteinlegung.
Laar: Barrierefreie Wohnungen, Demenz-WGs, Tagespflege
Dazu gibt es irritierte Fragen aus der Gästeschar: „Erst das Richtfest und dann der Grundstein, wie geht das denn?“ „Keine Sorge, wir haben das Haus nicht von oben nach unten gebaut, der Grundstein musste nur warten, bis die Coronaregeln das Fest wieder zuließen“, antwortet Ploum. Er befüllt die kupferne Zeitkapsel mit Geldmünzen, der Liste der Beteiligten, dem Hausprospekt und einem tagesaktuellen Exemplar dieser Zeitung. Manfred Dietrich mauert sie ein, der besondere Grundstein wird im Eingangsbereich des Friesenhofs sichtbar bleiben.
Noch gibt es keine Zwischenwände, die den Bau an der namensgebenden Friesenstraße, auf dem ehemaligen Kindergartengelände, später in 19 barrierefreie Wohnungen, zwei Demenz-WGs, eine Tagespflegeeinrichtung für 20 Personen, eine Kindertagespflege für neun U3-Kinder und neue Räume für den Awo-Pflegedienst Nord unterteilen werden. Hartmut Ploum betont beim Rundgang die freie Gestaltung der Etagen. „Hier sitzt keine Wand genau auf der im Geschoss darunter, dafür haben wir aber viel Eisen in den Decken.“ Ein bisschen ärgere er sich noch über die gestiegenen Metallpreise.
Awo in Duisburg-Laar: Spezielles Lichtkonzept für Demenzkranke
Bewirtschaftet wird der Bau später gemeinsam mit dem Wohndorf. Die Mieter der 48 Quadratmeter großen Wohnungen werden denselben Wohnservice nutzen können, wie die Bewohner im Wohndorf. „Aber die Erstvermietung machen wir“, sagt Ploum und zeigt im Erdgeschoss den Gebäudeteil für die gemeinsame Betreuung von neun Kleinkindern durch drei Tagesmütter mit Ruheraum, Küche, Spielzimmer und Außengelände.
[Wo gibt es Neubaugebiete in Duisburg? Wo steigen die Mieten? Spezialseite zum Thema Wohnen, Bauen und Immobilien.]
Hausbewohner, Tagespflegegäste und Kleinkinder werden denselben Eingang nutzen und sich hoffentlich untereinander kennenlernen und gemeinsame Sachen machen. In den Demenz-WGs wird es über ein eigenes Heizsystem Heizkörper geben, keine Fußbodenheizung, wie im Rest des Hauses. Die Körper lassen sich schneller regeln und den Bedürfnissen der mental eingeschränkten Bewohner anpassen. Geheizt wird mit Erdwärme aus zwölf Bohrungen von zehn Metern Tiefe unter der Tiefgarage.
Auch interessant
Die Innenarchitektin Katharina Höfer stattet den Demenzbereich aus. „Baupsychologisch ist Licht ganz wichtig als Orientierungshilfe für die demenziell veränderten Bewohner, sie gehen automatisch ins Helle, das muss man beim Beleuchtungskonzept beachten. Und lange übersichtliche Flure funktionieren besser als viele Ecken und Richtungswechsel“, erklärt sie.
>>FRIESENHOF IN LAAR MIT FÖRDERMITTELN REALISIERT
Für die rund 3700 Quadratmeter Nutzfläche wurde das zur Verfügung stehende Grundstück komplett überbaut.
Der Bau wurde als nachhaltig energieeffizientes Gebäude mit Bundesfördermitteln realisiert. Die Verwaltung wird die Ruhrorter Gewoge Wohn-Genossenschaft übernehmen.
Informationen zum Friesenhof gibt es bei Beatrice Kallisch unter 0203 30 95 50 9 oder kallisch@awocura.de.