Duisburg. Fünf Stühle und zwei Tische für sieben Wahlhelfer, die auf dem Boden die Stimmen auszählten. Ein Wahlhelfer kritisiert die Organisation der Bundestagswahl in Duisburg scharf. So hätte etwa an der Memelstraße selbst der Platz gefehlt, die langen Stimmzettel vernünftig auszuzählen.

Er sagt es zwar nicht, aber man merkt es ihm an: Werner Zeuke ist sauer. Deshalb hat er gestern morgen eine dicht bedruckte DIN A-4-Seite in der Redaktion abgegeben. Zwar kann er nicht verstehen, dass Wahlhelfer ihr Team im Stich lassen und einfach mit dem Zählen aufhören, aber „irgendwo nachvollziehen“ kann er das in diesem Jahr schon.

Denn er selbst, der seit vielen Jahren ehrenamtlich als Briefwahlhelfer in Duisburg gearbeitet hat, fand die Arbeit am letzten Wochenende alles andere als vergnügungssteuerpflichtig. Oder, um den 66-jährigen Wanheimerorter zu zitieren: „Wo man uns diesmal hin verfrachtet hatte, war das Allerletzte.“

Für die Auszählung fehlte der Platz

Das Team sei es ja in den letzten Jahren gewohnt gewesen, in einem kleinen Büro zu arbeiten, aber dort habe man immerhin noch Ablagen gehabt. Bei dieser Bundestagswahl aber: ein 13 bis 15 Quadratmeter großer Raum mit einer ausgehangenen Zwischentür, einer Fensterbank für die persönlichen Sachen, zwei Tischlein und fünf Stühlen für sieben Wahlhelfer im vierten Stock an der Memelstraße.

Bundestagswahl 2013 in Duisburg

.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Am Sonntag geben die Duisburger Wähler in den über 300 Wahllokalen wie hier im Steinbart - Gymnasium in Duisburg ihre Stimmen für die Bundestagswahl 2013 ab. Auch Familie Kethers aus Duisburg mit Kevin und Stefanie und ihren Kindern Ann - Melina (7) und Marie - Joelle (5) kamen zur WahlFotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Am Sonntag geben die Duisburger Wähler in den über 300 Wahllokalen wie hier im Steinbart - Gymnasium in Duisburg ihre Stimmen für die Bundestagswahl 2013 ab. Auch Familie Kethers aus Duisburg mit Kevin und Stefanie und ihren Kindern Ann - Melina (7) und Marie - Joelle (5) kamen zur WahlFotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Im Foto v.l.: NRW Innenminister Ralf Jäger und Oberbürgermeister Sören Link
Im Foto v.l.: NRW Innenminister Ralf Jäger und Oberbürgermeister Sören Link © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Im Foto r.: CDU Kandidat Volker Mosblech
Im Foto r.: CDU Kandidat Volker Mosblech © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
CDU Kandidat Volker Mosblech
CDU Kandidat Volker Mosblech © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Im Foto: Jubel und skeptische Blicke bei der CDU , 2.v.l. Kandidat Thomas Mahlberg
Im Foto: Jubel und skeptische Blicke bei der CDU , 2.v.l. Kandidat Thomas Mahlberg © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Im Foto .v.l.: Anna von Spiczak , Kandidatin und Claudia Leiße von den Grünen
Im Foto .v.l.: Anna von Spiczak , Kandidatin und Claudia Leiße von den Grünen © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Im Foto: l. Matthias Schneider Kandidat der Grünen bei der SPD
Im Foto: l. Matthias Schneider Kandidat der Grünen bei der SPD © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Jubel bei der Partei Die Linke
Jubel bei der Partei Die Linke © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Im Foto:v. l. SPD Kandidat Mahmut Özdemir , 3. v.l. NRW Innenminister Ralf Jäger und Johannes Pflug
Im Foto:v. l. SPD Kandidat Mahmut Özdemir , 3. v.l. NRW Innenminister Ralf Jäger und Johannes Pflug © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Thomas Keuer , Die Linke
Thomas Keuer , Die Linke © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Jubel und skeptische Blicke bei der CDU
Jubel und skeptische Blicke bei der CDU © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Im Foto v.l.: SPD Kandidat Mahmut Özdemir und NRW Innenminister Ralf Jäger
Im Foto v.l.: SPD Kandidat Mahmut Özdemir und NRW Innenminister Ralf Jäger © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
SPD Kandidat Mahmut Özdemir
SPD Kandidat Mahmut Özdemir © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Die jubelnden SPD Kandidaten Mahmut Özedemir und Bärbel Bas
Die jubelnden SPD Kandidaten Mahmut Özedemir und Bärbel Bas © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Im Foto Jubel bei der SPD, ab 2.v.l.: SPD Kandidat Mahmut Özedemir , NRW Innenminister Ralf Jäger und SPD Kandidatin Bärbel Bas
Im Foto Jubel bei der SPD, ab 2.v.l.: SPD Kandidat Mahmut Özedemir , NRW Innenminister Ralf Jäger und SPD Kandidatin Bärbel Bas © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Im Foto v.l.: Die SPD Kandidaten Mahmut Özdemir und Bärbel Bas mit NRW Innenminister Ralf Jäger
Im Foto v.l.: Die SPD Kandidaten Mahmut Özdemir und Bärbel Bas mit NRW Innenminister Ralf Jäger © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Im Foto ab 2. v.l.: SPD Kandidat Mahmut Özdemir , Oberbürgermeister Sören Link und NRW Innenminister Ralf Jäger
Im Foto ab 2. v.l.: SPD Kandidat Mahmut Özdemir , Oberbürgermeister Sören Link und NRW Innenminister Ralf Jäger © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Presserummel bei der SPD
Presserummel bei der SPD © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Enttäuschung bei der FDP , in der Mitte Holger Ellerbrock
Enttäuschung bei der FDP , in der Mitte Holger Ellerbrock © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Dieter Kantel von den Grünen
Dieter Kantel von den Grünen © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Claudia Leiße von den Grünen gratuliert SPD Kandidat Mahmut Özdemir
Claudia Leiße von den Grünen gratuliert SPD Kandidat Mahmut Özdemir © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Frank Albrecht (FDP) gratuliert SPD Kandidat Mahmut Özdemir
Frank Albrecht (FDP) gratuliert SPD Kandidat Mahmut Özdemir © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
1/32

„Unser Wahlbezirk hat immer einen großen Anteil an Briefwählern, aber diesmal – durch die enorme Steigerung der Briefwähler – waren weit über 1500 Wahlbriefe zu bearbeiten“, sagt Werner Zeuke. Um das zu bewältigen, so Zeuke, saßen zeitweise bis zu fünf Wahlhelfer auf dem Boden und krochen bei der Auszählung durch den Raum, um an entsprechende Wahlscheinstapel zu kommen: „Für die Auszählung der Wahlscheine – die 50 Zentimeter lang waren – fehlte einfach der Platz, um vernünftig arbeiten zu können.“ So seien dann auch Fehler entstanden, die das Team allerdings selbstständig fand und behob.

Stress kommt so gar nicht erst auf

Dann wird der Mann sarkastisch: „Im nächsten Jahr stehen ja wieder Wahlen an und ich habe mir schon Gedanken gemacht, wohin man uns dann verfrachtet. Vielleicht ist es ja ein Hinterhof, bestückt mit einem Tisch und zwei Stühlen. Wir werden auch dort eine Lösung finden und notfalls die Wahlscheine auf dem Boden ausbreiten. Hoffentlich regnet es nicht.“

Werner Zeuke fragt nicht nur sich selbst: „Warum wird das Briefwahlzentrum nicht in eine städtische Schule verlegt, wo vernünftige Räume und genügend Tische vorhanden sind, damit wir Wahlhelfer aufrecht arbeiten können und so Stress im Vorhinein erst gar nicht aufkommt?“ Dann, da ist sich Werner Zeuke sicher, würden auch nicht die Wahlhelfer die Flinte ins Korn werfen, wie am letzten Sonntagabend geschehen.