Duisburg. Die 44. Duisburger Filmwoche läuft vor Ort und digital nicht nur in Duisburg. Satelliten in Hamburg, München, Köln, Berlin, Zürich und Wien.

Die 44. Duisburger Filmwoche findet statt – vor Ort und digital. Das ist die gute Nachricht, die das Dokumentarfilm-Festival im Corona-Jahr sendet. Duisburg wird sich nicht wie andere Festivals von der Leinwand auf Monitorgröße verkleinern und seine Diskussionskultur fast wie gewohnt pflegen – über Duisburg hinaus in den Satellitenorten Hamburg, München, Köln, Berlin, Zürich und Wien.


Unter dem Motto „Anspruch“ will die Filmwoche „auch unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie ein Ort des Dialogs für und über anspruchsvolle Dokumentarfilme sein“, so die Festivalleiter Gudrun Sommer und Christian Koch. Verzichten muss das Festival, das vom 2. bis 8. November im Filmforum am Dellplatz läuft, sowohl auf den traditionellen Eröffnungsempfang als auch auf die Preisverleihung. „Sehr schade“, bedauert VHS-Chef Volker Heckner.

Filmwoche zeigt reduziertes Programm in Duisburg

450 Filme wurden in diesem Jahr eingereicht, 160 davon hat die Auswahlkommission seit dem 6. Juli in Blöcken gemeinsam gesichtet. In dieser Woche wird final entschieden, das Programm mit nur 16 statt der üblichen 24 Filme noch im September zusammen gestellt.

Die Zahl der Besucher im Filmforum am Dellplatz wird auf 52 begrenzt, Tickets gibt es nur online. Das Programm beginnt erst gegen 15 Uhr, an den Vormittagen ist der Saal fürs junge Dokumentarfilmfestival „Doxs!“ reserviert. Was bleibt, sind die Preise von Arte, 3sat, des Landes und der Stadt Duisburg. Besonders erfreut ist die Festivalspitze über eine Erhöhung der Zuschüsse durch das Land und die Film- und Medienstiftung NRW.


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Zum ersten Mal strahlt die Filmwoche mit Sonderprogrammen über die Duisburger Grenzen hinaus in deutsche Großstädte sowie in die Schweiz und Österreich. Jeweils zwei Filme, die in Duisburg gelaufen sind, werden innerhalb von 72 Stunden im Hamburger Metropolis, im Münchner Werkstattkino, in der Kölner Filmpalette, im Berliner Arsenal-, dem Züricher Xenix-Kino und dem Filmmuseum in Wien fürs Fachpublikum gezeigt.

Auch Diskussionsrunden gibt es in den Satellitenorten


Auch die anschließenden Gespräche mit den jeweiligen Filmemachern gibt es, sie werden moderiert von den Mitgliedern der Auswahlkommission und Experten vor Ort. Erstmals in der Geschichte der Filmwoche gebe es damit die berühmten Diskussionsprotokolle doppelt, so Gudrun Sommer.

Die Corona-Krise habe gezeigt, dass eine Gesellschaft ohne Räume fürs Zusammenkommen und den Austausch nicht funktioniere, so Autor und Filmwissenschaftler Alejandro Bachmann. Er gehört Auswahlkommission mit der Filmemacherin und Produzentin Alex Gerbaulet, Filmemacherin Bettina Braun, Kuratorin und Filmemacherin Anja Dreschke, Medienwissenschaftler Jan Künemund und dem Filmemacher und Produzenten Luc Schaedler an.