Duisburg. Abschied vom Kaiserberg: Der Elefantenbulle Shaka aus dem Zoo Duisburg soll im Tierpark Schönbrunn in Wien künftig für Nachwuchs sorgen.

Aus der Traum vom niedlichen Dickhäuter! Zuchterfolge hat der Zoo Duisburg zuhauf vorzuweisen, auch spektakuläre. Immerhin gelang dem Tierpark am Kaiserberg vor etlichen Jahren mit dem ersten Koalanachwuchs in Europa eine zoologische Sensation.

Dienstagmorgen wurde Shaka in einen Spezialtransportcontainer verladen und per Tieflader nach Wien gebracht.
Dienstagmorgen wurde Shaka in einen Spezialtransportcontainer verladen und per Tieflader nach Wien gebracht. © Zoo Duisburg

Und unlängst erwies sich auch die Begegnung von Tiger El-Roi und seiner Partnerin Dasha als glückliche Paarung. Doch ein Elefantenbaby wird in absehbarer Zukunft nicht im Gehege der grauen Riesen zu bestaunen sein. Weil er in 20 Jahren keinen Nachwuchs zustande gebracht hat, ging der afrikanische Elefantenbulle Shaka am Dienstag auf die lange Fahrt nach Wien. Vielleicht klappt es im Tiergarten Schönbrunn ja besser mit den dicken Damen.

Elefantenbulle Shaka kam vor 20 Jahren in den Zoo Duisburg

Shakas Hochzeitsreise in einem Spezialtransporter begann lange vor Dienstbeginn im Zoo. Da wird sich der eine oder andere Pfleger eine Träne verdrückt haben. „Es ist immer traurig, sich von einem Tier zu trennen, das wir von klein auf hatten“, gibt auch Zoo-Chef Achim Winkler zu, dass der Abschied von Shaka nicht leicht fällt.

Der Bulle kam mit etwa fünf Jahren in Begleitung der gleichaltrigen Elefantenmädchen Etosha und Saiwa 1996 nach Duisburg. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich bei Elefanten, die von klein auf zusammen sind, kein Nachwuchs einstellt“, sagt Winkler. Die drei kleinen Elefanten wurden damals aus Lissabon abgeholt, aber sie stammen alle aus dem Krüger Nationalpark in Südafrika. Dort hatten sie aufgrund der zu großen Elefantenpopulation in dem Schutzreservat abgeschossen werden sollen, wurden dann aber doch als Wildfang nach Europa überführt.

Zoo-Chef hat Gedanken an Elefantenzucht noch nicht aufgegeben

„Das macht Shaka für die Zucht so wertvoll“, erklärt Winkler. Der Bulle könne die Blutlinien in den europäischen Zoos auffrischen. Deshalb habe der Europäische Zuchtbuchführer für afrikanische Elefanten Shaka für Wien ausgewählt. Ganz sicher auch, weil man in Schönbrunn Erfahrungen mit der Geburt und der Aufzucht von Elefanten hat. Viermal hat es in dem ältesten Tiergarten der Welt bereits Dickhäuternachwuchs gegeben. Zuletzt wurde dort Anfang September 2013 das Elefantenweibchen Iqhwa geboren.

Wichtig sei die Elefantennachzucht im Zoo, weil die Population der Dickhäuter in Gesamtafrika extrem bedroht sei, betont Winkler: „Im östlichen Afrika werden Elefanten zu Abertausenden von Wilderern abgeschossen. Durch Auswilderung können wir dem entgegenwirken. Bei Nashörnern klappt das schon regelmäßig.“ Bei Elefanten werde das aufwendige und teure Verfahren, das jahrelanger Vorbereitung bedürfe, auch bald angewendet.

Per Tieflader ging es für Elefantenbulle Shaka nach Wien

Für Duisburg ist das nun auf lange Sicht keine Option mehr. Auch wenn der Zoo-Chef den Gedanken an eine Elefantenzucht noch nicht ganz aufgegeben hat: „Die baulichen Gegebenheiten für unsere Elefanten sind nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Und das nötige Geld zum Um- und Ausbau haben wir derzeit nicht.“

Dienstagmorgen wurde Shaka in einen Spezialtransportcontainer verladen und per Tieflader nach Wien gebracht. Am frühen Mittwochvormittag landete der Elefantenbulle in seinem neuen Zuhause. Dort wird er nach kurzer Eingewöhnung, begleitet von seinem langjährigen Duisburger Pfleger Peter Schröer, alsbald seine neuen Weibchen kennen und hoffentlich lieben lernen. Jetzt ruhen alle Hoffnungen darauf, dass Shaka in Wien für den ersehnten Elefantennachwuchs sorgen wird.