Duisburg. Der türkische Botschafter hat bei seinem Antrittsbesuch in NRW Duisburg besucht. Das sagte Ahmet Başar Şen nach seinem Eintrag ins Goldene Buch.
Im Rathaus am Burgplatz hat OB Sören Link am Freitag den türkischen Botschafter Ahmet Başar Şen begrüßt. Beim Empfang trug sich der Botschafter in das goldene Buch der Stadt ein, ehe er in Begleitung des SPD-Bundestagsabgeordneten Mahmut Özdemir im neu eröffneten Restaurant Roqqa im Hamborner NGW-Wasserturm zum Gespräch mit türkeistämmigen Unternehmern aus Duisburg zusammentraf.
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„Unsere beiden Länder verbindet eine langjährige Beziehung. So feierten wir erst kürzlich 60 Jahre Anwerbe-Abkommen mit der Türkei. Es ist mir daher eine große Ehre, den türkischen Botschafter in Duisburg zu begrüßen“, so Link. In dem Gespräch wurden insbesondere die Leistungen der ersten Generation der Gastarbeiter gewürdigt, die zunächst vorwiegend die harte Arbeit in den Kohlebergwerken oder den Stahlwerken verrichteten. Deren Kinder und Enkelkinder haben in Duisburg mittlerweile 37 Handelsunternehmen sowie mehr als 1200 Gewerbebetriebe gegründet und sind fester Bestandteil der heutigen Stadtgesellschaft.
Erster Besuch außerhalb von Berlin führt den neuen Botschafter nach NRW
In Deutschland ist Ahmet Başar Şen (54) seit seinem Studium in Stuttgart. Von 2012 bis 2016 war er bereits als Generalkonsul in Berlin tätig, als Botschafter ist er seit dem 1. August im Amt. Sein erster Besuch außerhalb von Berlin führt ihn nun nach NRW. „Duisburg hat nach Köln den zweitgrößten Anteil türkeistämmiger Bürger“, sagte der 54-Jährige. Die Türkei habe „großes Interesse, die wirtschaftlichen Beziehungen und den kulturellen Austausch mit NRW zu stärken.“
Auch ohne Staatsbürgerschaft bleiben die Bindungen in die Türkei
Es gebe eine „große Dynamik“ in der Community so der Botschafter beim Treffen mit Vertretern des Türkisch-Deutschen Unternehmer- und Akademikervereins (TIAD) in Hamborn. Die erste Generation habe noch starke Bande in die Türkei gehabt, viele der Töchter, Söhne und Enkel seien längst deutsche Staatsbürger. „Aber auch ohne Staatsbürgerschaft bleiben die familiären Verbindungen in die Türkei“, sagte der Diplomat.
OB lobt Unternehmergeist vieler Türkeistämmiger in Duisburg
OB Link lobte den Gründergeist vieler Türkeistämmiger. „Ich kann mir die Entwicklung der Stadt nicht ohne Sie vorstellen. Sie sind keine türkischen, sondern Duisburger Unternehmer.“ Ein Beispiel dafür war am Freitag Gastgeber des Botschafters: Erkan Dural hat den hat den 122 Jahre alten NGW-Wasserturm an der Alleestraße in Hamborn erworben und nach dreijähriger Sanierung vor einigen Wochen das Restaurant Roqqa eröffnet.