Duisburg. Ein Großaufgebot der Feuerwehr hat in Alt-Homberg einen Brand im ehemaligen RAG-Verwaltungsgebäude bekämpft. Ein Retter wurde verletzt.

Mit einem Großaufgebot war die Feuerwehr Duisburg am Samstagabend bis tief in die Nacht an der Baumstraße in Alt-Homberg im Einsatz. In einem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Ruhrkohle AG (RAG) war um etwa 19.45 Uhr Feuer ausgebrochen. Bei den Löscharbeiten ist ein Feuerwehrmann verletzt worden.

Mehrere Fensterscheiben waren geborsten. Ein herunterfallendes Glas traf den Mann - seine Wunde musste im Krankenhaus genäht werden. Er konnte das Hospital aber nach wenigen Stunden wieder verlassen. 

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Die Feuerwehr sei gegen 20 Uhr alarmiert worden, sagte Uwe Hild, Lagedienstleiter am Samstagabend. Zunächst habe die 4. Etage in einem der beiden Flügel des ehemaligen, seit Jahren leer stehenden Verwaltungsbaus in Flammen gestanden. "Dann ist das Feuer auf das Dach übergesprungen", berichtete Hild.

Alt-Homberg: 100 Quadratmeter großer Saal stand in Flammen

Torsten Gehner, der Einsatzleiter vor Ort, sagte: "Zunächst sind zwei Löschzüge ausgerückt, dann wurde der Einsatz schnell hochgestuft." Die Leitstelle schickte schließlich Löschzüge aus drei Wachen nach Alt-Homberg, darüber hinaus unterstützen zahlreiche Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr die Berufsfeuerwehr.

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Im Obergeschoss des Flügels befindet sich ein etwa 100 Quadratmeter großer Saal, in dem der Brand ausgebrochen sei, so Gehner. Die rund 80 Feuerwehrleute umstellten das Gebäude von drei Seiten. "Die ersten 20 Minuten mussten wir ordentlich Wasser drauf geben, damit sich das Feuer nicht weiter ausbreitete." Drei Drehleitern kamen zum Einsatz. Die Brandursache muss nun die Polizei ermitteln.

Alt-Homberg: Feuerwehr bis Sonntagmorgen im Einsatz an der Baumstraße

Gegen 22 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. "Allerdings gibt es dort viele Einbauten. In all den Jahren ist immer wieder Teerpappe auf das Dach gekommen, das macht die Arbeiten jetzt schwierig", erläuterte Gehner während des Einsatzes vor Ort.

Um wirklich alle Glutnester zu finden, schnitten die Rettungskräfte das Dach sogar mit einer Kettensäge auf.

Um 1.25 Uhr am Sonntag war der Einsatz zunächst beendet, um etwa 3.15 Uhr kehrten jedoch Einsatzkräfte mit einer Wärmebildkamera zurück. Sie wollten auf Nummer sicher gehen und suchten mit dem Gerät nach unentdeckten Glutnestern im Gebäude. 

Versteigerung 2013, Baumfällungen 2018

Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Zeche Rheinpreußen steht seit Jahren leer. Es stand 2008 kurz vor dem Abriss und wurde 2013 vom Kölner Auktionshaus „Westdeutsche Grundstücksauktionen AG“ (WDGA) versteigert. Mindestgebot damals: 125.000 Euro. 

In den Neunzigern war dort eine Tochterfirma der Ruhrkohle AG untergebracht, der Bildungsträger „Bénédict School“. Auch die Abteilung Bergschäden hatte dort zeitweise ihren Sitz. Letzter Mieter war der Logistiker „Häfen und Transport AG“, eine Tochter der Kölner Hafengesellschaft, die nach Ruhrort gezogen war. 

Nun gehört es einem Geschäftsmann aus Herne, der wohl darauf hoffte, dass in die Immobilie irgendwann einmal neue Firmen einziehen. Momentan sind allerdings nur die Parkplätze an eine Spedition vermietet. Die zahlreichen Transporter fahren offensichtlich für Amazon Pakete aus. Zuletzt hatte der Besitzer der Immobilie 2018 für Schlagzeilen gesorgt, als er sämtliche Bäume auf dem Gelände fällen ließ.

"Lost Place": Unbefugte brachen immer wieder ein

Der Hausmeister, der am Samstagabend noch bis kurz vor 19 Uhr im Dienst war, wurde von der Polizei informiert, dass es in dem Haus wieder brannte. Laut Feuerwehr war es schon der dritte Einsatz. In den vergangenen Jahren hatten sich immer wieder Unbefugte Zutritt zur alten RAG-Verwaltung verschafft. So genannte "Lost Places" üben auf viele eine magische Anziehung aus, die zum Beispiel Fotos in verlassenen Gebäuden machen wollen.

"Wir haben immer wieder die Zäune repariert. Aber schauen Sie hier, da wurde er wieder aufgeschnitten", erklärte der Hausmeister und zeigte auf den beschädigten Schutz. Selbst das ziemlich dicke Schloss und die Kette am Haupteingang seien immer wieder geknackt worden. "Dabei ist es in dem Gebäude nicht ungefährlich. Da ist seit Jahren nichts gemacht worden", sagte der Sicherheitsmann.

Besonders ärgerlich: Noch vor ein paar Monaten sei von seinem Chef in das Haus investiert und das Dach neu gedeckt worden. Dort hatte es bereits reingeregnet. Wie es nun weiter geht, weiß er nicht.

Die Kriminalpolizei ermittelt.

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