Duisburg. Die neuesten Corona-Fallzahlen weisen erneut sehr hohe Inzidenzen für Duisburgs Nord-Bezirke aus. In Hamborn gibt es mehrere Infektionsherde.
Das Nord-Süd-Gefälle bei der Verteilung neuer Corona-Fälle im Stadtgebiet hat sich vom 7. bis 13. Dezember verfestigt. In diesen sieben Tagen lag die Neuinfektionsrate in den drei Stadtbezirken nördlich der Ruhr zum dritten Mal in Folge deutlich über dem stadtweiten Durchschnitt. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz wurde zum dritten Mal im Bezirk Hamborn festgestellt, wo obendrein mehrere Infektionsherde die Zahlen in die Höhe treiben.
Am dritten Dienstag in Folge gab das Amt für Kommunikation bekannt, wie sich die labortechnisch bestätigten neuen Fälle auf die sieben Stadtbezirke verteilen. Diese Information hatte Oberbürgermeister Sören Link am 30. November angekündigt. Zuvor hatte unsere Redaktion darüber berichtet, dass und warum ihr die Stadt keine Aufschlüsselung der bisherigen Infektionszahlen nach Stadtteilen oder Postleitzahl-Bezirken liefern will.
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Bezir Duisburg-Hamborn: Neuinfektionsrate steigt von 287,6 auf 346
Die Bezirksdaten belegen für die Zeit vom 23. November bis 13. Dezember, dass in den beiden Bezirken mit den meisten armen Stadtteilen signifikant mehr Neuinfektionen registriert wurden (siehe Tabelle).
In allen drei Wochen steckten sich Menschen in den fünf Stadtteilen des Bezirks Hamborn (Alt-Hamborn, Marxloh, Neumühl, Obermarxloh, Röttgersbach) mit Abstand am häufigsten an. Im jüngsten Vergleichszeitraum stieg die Inzidenz sogar weiter von 287,6 auf 346 neue Fälle je 100.000 Einwohner. Dies sei „unter anderem auf Ausbrüche in Alteneinrichtungen zurückzuführen“, erläutert Stadtsprecherin Anja Kopka.
Auch im Bezirk Meiderich/Beeck (mit Beeck, Beeckerwerth, Bruckhausen, Laar, Mittelmeiderich, Obermeiderich, Untermeiderich) stieg die Zahl der Fälle erneut, bis zu einer Inzidenz von nahezu 300. Die dritthöchste Neuinfektionsrate hat zum zweiten Mal Walsum (224,5; Aldenrade, Alt-Walsum, Fahrn, Overbruch, Vierlinden, Wehofen).
Sieben-Tage-Inzidenz in vier Bezirken unter dem NRW-Schnitt
Das Infektionsgeschehen in den anderen vier Bezirken unterscheidet sich auffällig davon. Die jeweiligen Sieben-Tage-Inzidenzen lagen dort vom 7. bis 13. Dezember nicht nur allesamt deutlich unter dem Duisburg-Schnitt von 212,5, sondern sogar unter der NRW-Gesamtinzidenz von 171,8.
Die wenigsten Neuinfektionen wurden aus den Bezirken Mitte (mit Hochfeld) und Süd bekannt. Das Infektionsgeschehen in den linksrheinischen Bezirken unterscheidet sich bislang nicht auffällig voneinander.
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Ein Vergleich erfordert einen längeren Erhebungszeitraum, aber der Duisburger Trend bestätigt die Ergebnisse erster Studien und Erkenntnisse aus anderen Großstädten. Demnach gibt es inzwischen in der Bevölkerung in den ärmsten Vierteln mit den kleinsten Wohnflächen pro Haushaltsmitglied die meisten Infektionen.