Duisburg. Die Stadtverwaltung wird Corona-Fallzahlen nach Stadtbezirken veröffentlichen. Zwei Stadtteile hatten jüngst 7-Tage-Inzidenzen von mehr als 400.


Gibt es in einzelnen Stadtteilen des Dauer-Hotspots Duisburg – aktuell oder auf lange Sicht betrachtet – besonders viele Corona-Infektionen? Stadtsprecherin Anja Kopka hatte jüngst auf die wiederholte Nachfrage unserer Redaktion bestätigt, die Verwaltung
werde keine nach Stadtteilen aufgeschlüsselten Corona-Daten veröffentlichen (wir berichteten).
Bei einer
Pressekonferenz zur Corona-Lage
hat Oberbürgermeister Sören Link am Freitag nun angekündigt, die Stadt werde die „Corona-Zahlen in Zukunft nach Bezirken veröffentlichen“.



Gemeint sind die sieben Stadtbezirke Walsum, Hamborn, Meiderich/Beeck, Homberg/Ruhrort/Baerl, Duisburg-Mitte, Rheinhausen und Duisburg-Süd. „Wir werden die Zahlen nicht täglich veröffentlichen, und wir werden sie erläutern“, sagte Link. Die Stadt wolle „transparent informieren, um zu schützen“.

Duisburg: Zuletzt sehr viele Neuinfektionen in Hamborn und Großenbaum



Der OB erklärte, bis zum Sommer habe es bei den Infektionszahlen „keine gravierenden Unterschiede“ zwischen den Stadtteilen gegeben, inzwischen gebe es jedoch zeitweise lokale Fall-Häufungen. So berichtete Krisenstabsleiter Paul Bischof, Hamborn habe jüngst eine Sieben-Tage-Inzidenz von 415 aufgewiesen, Großenbaum
wegen der Ausbrüche in mehreren Seniorenheimen
eine noch höhere.

Bischof bestätigte auf Nachfrage, es gebe bei der Verteilung im Stadtgebiet „Indizien“ für einen Zusammenhang zwischen Befall und Armutsmerkmalen.



Er betonte wie Link zudem, „in Stadtteilen mit erhöhter Inzidenz“ hätten stärkere Kontrollen mit polizeilicher Unterstützung in den vergangenen Tagen Wirkung gezeigt. Der Oberbürgermeister hofft, dass die Landesregierung Städte mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner auch durch zusätzliche Polizeikräfte zur Kontrolle unterstütze.

Bremen und Dortmund: Arme und enge Stadtteile besonders betroffen


Jüngst bekannt gewordene
Stadtteil-Aufschlüsselungen in Bremen
und Dortmund belegen einen klaren Zusammenhang: In den ärmsten Vierteln mit den kleinsten Wohnflächen pro Haushaltsmitglied gibt es die meisten Infektionen.