Duisburg. Viele Menschen in Ostindien und Bangladesch sind nach einem Zyklon obdachlos. Die Kindernothilfe mit Sitz in Duisburg stellt 50.000 Euro bereit.

Der Kindernothilfe bereitet derzeit die Situation in Ostindien und Bangladesch Sorgen. Die Region wurde kürzlich von einem heftigen Zyklon getroffen. Die Organisation befürchtet, dass eine halbe Million Menschen obdachlos geworden sein könnte. Deshalb hat die Kindernothilfe 50 000 Euro Soforthilfe bereitgestellt.


„Im globalen Süden setzen die Auswirkungen der Pandemie erst viel später ein. Durch den Zyklon droht nun eine Katastrophe in der Katastrophe“, sagt Angelika Böhling, Pressesprecherin der Kindernothilfe. Viele Menschen seien Tagelöhner und hätten durch den strengen Lockdown, durch den auf Indiens Straßen seit Wochen kaum ein Mensch zu sehen ist, keine Lebensgrundlage. „Es fehlen die Mittel, sich Lebensmittel zu beschaffen. Es droht also auch eine Hungersnot“, sagt Böhling. Betroffen seien vor allem Kinder.

Kindernothilfe: Weiter Spenden trotz Corona-Pandemie

Einen Einbruch der Spenden habe es bei der Kindernothilfe mit Katrin Weidemann als Vorstandsvorsitzende durch die Corona-Pandemie jedoch nicht gegeben. Online sei der Anteil gestiegen, insgesamt aber gleicht das Spendenaufkommen dem Vorjahreszeitraum. „Wir bemerken, dass die Leute viel Anteil an der Pandemie nehmen. Wenn anderswo eine Katastrophe geschieht, ist die Bereitschaft zu spenden immer sehr hoch. Nun sind die Leute aber selbst betroffen – ein Plus können wir deswegen nicht verzeichnen“, sagt die Pressesprecherin, die sich trotz allem über die große Anteilnahme an der Naturkatastrophe in Südasien freut.


Die Kindernothilfe hofft, dass die Menschen auch mittel- und langfristig Geld für soziale Zwecke ausgeben.„Die Kinder können derzeit nicht in die Schule gehen – und es ist unklar, ob sie es aufgrund der Lücken im Bildungssystem je wieder tun können“, befürchtet Böhling. Vor Ort verteilen lokale Partner und Selbsthilfegruppen nicht nur Lebensmittel, sondern auch Seife, Hygieneartikel und Desinfektionsmittel an Betroffene. „Wir begleiten die Menschen auch außerhalb von Katastrophen – in der jetzigen Situation sehen wir, dass das Früchte trägt.“


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