Duisburg. Feste Finanzzusagen und mehr Unterstützung vom Land verlangt der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link. Was er in einem Interview noch fordert.
Hunderte Millionen Euro werde die längerfristige Unterbringung ukrainischer Geflüchteter in Duisburg kosten, hatte Stadtdirektor Martin Murrack erklärt. Jetzt legt Oberbürgermeister Sören Link nach: Er fordert feste Finanzzusagen für die Versorgung und verlangt mehr Unterstützung vom Land. Die Landesregierung müsse einen Krisenstab aktivieren, um die gesamtgesellschaftliche und gesamtstaatliche Aufgabe gezielter anpacken zu können, forderte der SPD-Politiker am Freitag im „Morgenecho“ auf WDR 5.
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Die Registrierung der Neuankömmlinge sei weiterhin unzureichend. Link betonte: „Es gibt keine landesweite Steuerung und das ist ein großes Problem.“
Unterbringung Geflüchteter: Kosten werden aktuell aus dem Feuerwehr-Etat bestritten
Viele Geflüchtete, die vom Land zugewiesen werden, seien entgegen der Absprachen teilweise noch gar nicht registriert, hatte am Mittwoch bereits Krisenstabsleiter Martin Murrack bei der Vorstellung des Welcome-Centers im Landschaftspark Nord beklagt. Alle Investitionen würden derzeit „zu 100 Prozent“ auf dem kommunalen Feuerwehr-Etat landen.
In Duisburg sind nach Schätzung der Stadt knapp 3000 Flüchtlingen aus der Ukraine. Hinzu kommt eine unbekannte Zahl an Menschen, die privat untergekommen sind.
Wie berichtet, wird derzeit nach den Turnhallen im Duisburger Süden und der Kraftzentrale im Norden die dritte Sammelunterkunft im Duisburger Westen an der Glückauf-Halle aktiviert. Die Geflüchteten sollen aber möglichst dezentral in Wohnungen untergebracht werden.
Versorgung mit Kita- und Schulplätzen ist eine „große Herausforderung“
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Im WDR sagte Link, es werde eine große Herausforderung, die ukrainischen Kinder und Jugendlichen mit Kita-Plätzen zu versorgen und in Schulen zu unterrichten. Vom Bund und vom Land brauche man die verbindliche Zusage, dass alle Kosten übernommen werden.
Zudem sei zusätzliche Unterstützung erforderlich – etwa bei der Registrierung, bei der beispielsweise das Bundesamt für Migration (Bamf) helfen könne. In Duisburg hatte man dafür zuletzt auch Rentner reaktiviert. (mit dpa)