Duisburg. Die Preise für Häuser sind in Duisburg gestiegen. Entwicklung zeigt deutliche Unterschiede im Stadtgebiet. Durchschnittspreise im Überblick.
Der durchschnittliche Preis für ein Ein- und Zweifamilienhaus ist in Duisburg stark gestiegen. Das teilt der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Duisburg mit. In einer Vorabpräsentation hat das Gremium aus Immobiliensachverständigen der Presse einen Ausblick auf den Grundstücksmarktbericht für das Jahr 2021 gegeben, der in den kommenden Tagen veröffentlicht wird.
Demnach wurden insgesamt 4059 Kaufverträge über bebaute und unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum sowie Erbbaurecht aus dem vergangenen Jahr in Duisburg ausgewertet, fünf Prozent weniger als im Vorjahr (4262 Kaufverträge). Im Rahmen dieser ausgewerteten Vorgänge wurden im Duisburger Stadtgebiet rund 1,57 Milliarden Euro umgesetzt. Dies entspricht einer Steigerung um zwölf Prozent (2020: 1,4 Milliarden).
Häuser Am Alten Angerbach treiben Durchschnittspreis in die Höhe
Ein Blick auf die Teilmärkte zeigt Entwicklungen gegenüber dem Vorjahr: 58 Verkäufe wurden für neu erstellte Ein- und Zweifamilienhäuser registriert – mit deutlich steigender Preisentwicklung. Der durchschnittliche Gesamtkaufpreis lag bei rund 657.000 Euro für ein neu erstelltes Ein- und Zweifamilienhaus mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 160 Quadratmetern und einer Grundstücksfläche von 307 Quadratmetern.
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Somit liegt der Durchschnittspreis um stolze 50 Prozent höher als im Vorjahr (435.000 Euro). Diese deutliche Steigerung hat einen Grund: Sie ist auf die gestartete Vermarktung von Einfamilienhäusern im Neubaugebiet „Am Alten Angerbach“ zurückzuführen. „Dort werden für neuerstellte Einfamilienhäuser (Bauträgerobjekte) in der Spitze bis zu 1,4 Millionen Euro gezahlt“, erklärt Alexander Bernt, Vorsitzender des Gutachterausschusses.
Preisentwicklung für neu gebaute Ein- und Zweifamilienhäuser von 2016 – 2021:
- 2016: 99 registrierte Verkäufe, Durchschnittspreis: 326.000 Euro
- 2017: 114 registrierte Verkäufe, Durchschnittspreis: 316.000 Euro
- 2018: 119 registrierte Verkäufe, Durchschnittspreis: 380.000 Euro
- 2019: 98 registrierte Verkäufe, Durchschnittspreis: 362.000 Euro
- 2020: 83 registrierte Verkäufe, Durchschnittspreis: 435.000 Euro
- 2021: 58 registrierte Verkäufe, Durchschnittspreis: 657.000 Euro
2020 hatte der Durchschnittspreis erstmals die 400.000-Euro-Marke überschritten. Die hohen Immobilienpreise im Duisburger Süden, vor allem in Huckingen, verstärken gleichzeitig das Süd-Nord-Gefälle in der Stadt an Rhein und Ruhr.
Für einen Neubau im Süden gibt es 2,5 Neubauten im Norden
Im Duisburger Norden lag der durchschnittliche Verkaufspreis für ein neu gebautes Ein- oder Zweifamilienhaus mit rund 390.000 Euro am niedrigsten (Vorjahr: 328.000). Im Westen wurden 2021 durchschnittlich rund 618.000 Euro (2020: 446.000 Euro) bezahlt. Am teuersten war der Hauskauf im Bezirk Mitte/Süd: Hier mussten Käufer im Schnitt 1.020.000 Euro für ein Haus berappen (2020: 480.000 Euro).
Auch bei diesem Wert zeigt sich: Die Vermarktung der neuen Häuser Am Alten Angerbach treibt den Durchschnittspreis in die Höhe. Die Werte zeigen aber auch: Ein neu gebautes Haus im äußersten Süden der Stadt hat im Durchschnitt den Wert von rund 2,5 neu gebauten Häusern im Duisburger Norden.
Grundstückspreise für Baugrundstücke steigen in Duisburg
Auch für Grundstücke mussten Käufer im vergangenen Jahr mehr zahlen: In diesem Teilmarkt wurden in guten und sehr guten Lagen die Bodenrichtwerte vereinzelt um 27 Prozent angehoben, heißt es in der Vorschau zum Marktbericht. Die Aufschläge liegen je nach Wohnort und Objekt zwischen fünf und 70 Euro pro Quadratmeter.
6-Seen-Wedau- Neue Ansichten zeigen die Vision der GebagAm teuersten ist Wohnbauland – wenig überraschend – im Duisburger Süden: „Das höchste Bodenrichtwertniveau ist in Huckingen zu finden, dort beschloss der Gutachterausschuss für Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke erstmalig gleich zwei Bodenrichtwerte mit 800 Euro pro Quadratmeter“, erklärt Alexander Bernt. Für 6-Seen-Wedau wurde ein Bodenrichtwertniveau von 660 Euro pro Quadratmeter für Wohnbauland bestimmt.
Auch der Preis für Eigentumswohnungen steigt
Letzter Teilmarkt sind Eigentumswohnungen: In diesem Bereich ist die Anzahl der Verträge gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben (2020: 2045). Der Umsatz ist dabei aber um rund 22 Prozent gestiegen. Bei Erstverkauf nach Neubau lag der Durchschnittspreis in guter Wohnlage bei 3614 Euro pro Quadratmeter (vgl. gute Wohnlage: 3614 Euro).
Auch bei dem Weiterverkauf einer Eigentumswohnung hat der Gutachterausschuss durch Auswertung der Kaufverträge eine gestiegene Nachfrage und dadurch einen Preisanstieg um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr feststellen können.
>> GRUNDSTÜCKSMARKTBERICHT IM INTERNET
- Der Marktbericht steht ab Ende März kostenfrei im zentralen Informationssystem der Gutachterausschüsse und des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Land Nordrhein-Westfalen unter www.boris.nrw.de zur Verfügung. Dort können auch die Bodenrichtwerte eingesehen werden.
- Neben den aktuellen Daten können unter der Internetadresse auch alle Bodenrichtwerte (ab 2011) und Grundstücksmarktberichte (ab 2005) abgerufen und verglichen werden.