Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen. Beim Werben um die mittlerweile überschaubare Kundschaft der Schnelltestzentren setzt ein Anbieter in Rumeln auf eine Flatrate fürs Testen.
Die goldenen Zeiten für Betreiber von Corona-Schnelltestzentren sind vorbei. Seit die Gratis-Tests für den Großteil der Bürger am 11. Oktober abgeschafft wurden und es immer mehr 2G-Regelungen gibt, die Getestete ausschließen, müssen sich die Anbieter etwas einfallen lassen beim Buhlen um die verbliebene Kundschaft.
Wo lässt man sich testen, wenn man den Service selber zahlen muss? Auf der Seite www.du-testet.de finden Suchende im Duisburger Westen zwei Apotheken, die Schnelltests im Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl anbieten. In Rheinhausen hat man die Wahl zwischen sieben privaten Anbietern. Die Preise legt jeder selber fest.
Einer von ihnen ist Markus Brinkmann, der seine pandemiebedingte Zwangspause als Kinomanager genutzt hatte, um ins Coronatest-Geschäft einzusteigen. In Rumeln und Friemersheim hatte er sich die Pfarrhäuser als Standorte ausgesucht und auf eine „gemütliche Atmosphäre“ und Tests mit vorderem Nasenabstrich gesetzt. Aber jetzt muss auch er den Fokus auf die Preispolitik setzen – zumal er in Rumeln in eine andere Räumlichkeit umziehen musste, da die Gemeinde ihren Saal wieder selber benötigt.
Auch Hartz-4-Empfänger müssen in Duisburg die Corona-Schnelltests bezahlen
Gestartet ist Brinkmann am 11. Oktober mit zehn Euro pro Test. „Damit waren wir mit Abstand die Günstigsten“, sagt er. Laut Schätzungen im Internet bewegt sich die Preisspanne hauptsächlich zwischen 15 und 30 Euro. „Das ist doch Wahnsinn. Wer soll sich das denn leisten können?“, fragt Markus Brinkmann, der sich darüber ärgert, dass es in Duisburg anders als in manch anderen Städten keine Sonderregelungen für Hartz-4-Empfänger gibt. Das trifft auch ihn als Betreiber. „Da gehen die Leute doch lieber nicht mehr zu Veranstaltungen, wenn sie vorher für einen Test so viel bezahlen müssen.“
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„Ich werde die Preise ab November für alle drastisch senken“, kündigt Brinkmann an. Während so mancher Apotheker auf Rabattsysteme setzt, will er es ab dem 1. November in seinem Testzentrum an der Giesenfeldstraße 13 in Rumeln mit einer „Flatrate“ versuchen. Für 30 Euro im Monat kann sich jeder so oft testen lassen, wie er möchte. „Wer jeden Tag kommt, zahlt umgerechnet einen Euro.“
Können kostenflichtige Tests die Impfmuffel zum Piks gegen Corona bewegen?
Profitieren sollen davon vor allem Kunden wie die Dame, die aktuell zweimal wöchentlich wegen ihres Hobbys zum Testen kommt. „Statt 80 Euro zahlt sie dann 30.“ Da es andererseits aber auch die gibt, die den vollen Monatsbetrag zahlen, aber vielleicht nur einmal kommen, könnte die Mischkalkulation für den Betreiber aufgehen. „Wir werden das ausprobieren.“
Auf die Frage, ob er mit solchen Angeboten nicht die Strategie torpediert, Impfmuffel zum Piks gegen Corona zu drängen, entgegnet er: „Wer sich bis jetzt nicht impfen lassen wollte, der wird sich auch durch die Preise fürs Testen nicht dazu bewegen lassen.“ Markus Brinkmann findet etwas anderes wichtiger: „Es geht doch darum, die Menschen, die zum Schutz vor Corona auf das Testen setzen, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu lassen.“