Dortmund. Fünf Menschen starben 2024 bei Bränden in Dortmund. Neben diesen tragischen Unglücken hatte die Feuerwehr aber auch skurrile Einsätze. Ein Rückblick.
Wenn die Dortmunder Feuerwehr ausrückt, ist es immer ein Notfall. Aber nicht alle Einsätze haben einen tragischen oder traurigen Hintergrund. Es gibt auch sehr skurrile Fälle. 2024 war in Dortmund wieder alles dabei. Wir haben die bemerkenswertesten Einsätze zusammengestellt.
Fangen wir mit den traurigen Geschichten an. Mindestens fünf Menschen sind 2024 bei Bränden oder anderen Feuerwehr-Einsätzen in Dortmund gestorben. Das waren ihre Fälle:
- Februar: Als die Feuerwehr am brennenden alten Zechenhaus am Schellenkai in Derne ankam, stand das Erdgeschoss schon komplett in Flammen. Die Löscharbeiten waren kompliziert. Der Bewohner galt als vermisst – bis die Feuerwehr ihn tot im Haus fand. Das Haus brannte bis zum Dach komplett aus.
- Juni: Bei einem Wohnungsbrand am Overhagen in Husen stirbt ein Mann (57). Die Feuerwehr schaffte es anfangs nicht, die Wohnungstür zu öffnen. Als es gelang, war es zu spät: Der Mann starb im Krankenwagen.
- November: Eine Frau und ein Mann rauchen in einer Gartenlaube an der Mamertusstraße in Huckarde Shisha. Ein Holzkohlenfeuer kokelt vor sich hin – Kohlenmonoxid entsteht. Die Frau (43) überlebt das Einatmen des giftigen Gases nicht.
- November: An der Mallinckrodtstraße in der Nordstadt brennt eine Wohnung. Die Feuerwehr rettet die Bewohnerin (64) mit lebensgefährlichen Verletzungen aus der Wohnung. Sie stirbt auf dem Weg ins Krankenhaus.
- November: Beim Brand einer Garage an der Hagener Straße in Kirchhörde kommt ein Mann ums Leben. Der 49-Jährige war in seiner Garage, als das Feuer um kurz nach 9 Uhr ausbrach. Er starb noch am Unglücksort.
Skurril geht‘s weiter – wenn auch nicht weniger dramatisch. Ein paar Einsätze der Dortmunder Feuerwehr waren in 2024 sehr seltsam. Für die Betroffenen waren aber auch ihre Fälle dramatische Notlagen. Diese fünf Einsätze stachen besonders heraus:
- Januar: Tagelanger Feuerwehr-Einsatz ohne Flammen: In einem Raiffeisen-Silo im Dortmunder Hafen brennt Rapssaat. Es kokelt lange, aber die Feuerwehr kommt nicht an den Brandherd. Rund 140 Tonnen lagern im Silo, nur ein kleiner Teil davon hat sich (offenbar selbst) entzündet. Die Feuerwehr pumpt Stickstoff ins Silo und übergibt nach fast drei Tagen an ein Spezialunternehmen.
- März: Rein ging – raus nicht: Ein Teenager (13) bringt sich beim Erkunden eines „Lost Place“ an der Beylingstraße in Dortmund-Hostedde selbst in eine Notlage. Der Junge war in einem Lastenaufzug durch einen Spalt gekrochen, kam aber nicht zurück. Er steckte er zwar nicht fest, war aber zwischen Aufzug und Schachtwand gefangen. Die Feuerwehr befreite den unverletzten Teenager.
- April: Auf einer Weide in Kirchderne stürzt ein Pferd und kommt von allein nicht mehr hoch. Der Boden ist schlammig – das Tier findet keinen Halt. Schlimmer noch: Mit jeder Bewegung gräbt es sich tiefer ein. Die Feuerwehr schaufelt erst die Matschwulst weg und zieht das Pferd dann mit viel Manpower aufs Gras. Das Tier kann jetzt zwar aufstehen, stirbt aber ein paar Tage später.
- August: An der Rahmer Straße ist ein altes Haus so dick mit Efeu überwuchert, dass mitten in der Nacht die Feuerwehr ausrücken muss. Die Bewohner melden lose Dachteile und Ziegel. Das Efeu hat jahrelang Mauerwerk und Ziegel gelockert – jetzt verliert es den Halt. Die Feuerwehr entfernt Hunderte Kilo Grünzeug, dabei brechen auch kleine Fassadenteile aus. Das Haus bleibt aber stabil.
- August: Skurriler geht nicht: Ein Jugendlicher ist im Fach einer DHL-Packstation an der Altenderner Straße eingeschlossen. Der 14-Jährige ist zwar wohlauf, bekommt genug Luft und hat Trinken dabei. Aber das Paketfach ist fest verschlossen – der junge Mann kommt nicht heraus. Die Feuerwehr befreit das „menschliche Paket“ unverletzt.
Und sonst? Besonders herausragende Großbrände gab es in Dortmund 2024 zum Glück nicht. Aber diese vier Einsätze der Feuerwehr sind ganz sicher noch erwähnenswert:
- Februar: An der Stockumer Straße in Hombruch brennt ein ehemaliger Saunaclub komplett aus. Das Haus ist seit Jahren ein bekannter Lost Place. In der Brandnacht schläft ein Obdachloser im Gebäude, kann sich aber selbst retten. Als die Feuerwehr kommt, steht das zugewachsene Haus schon komplett in Flammen. 120 Einsatzkräfte sind stundenlang mit dem Löschen beschäftigt.
- März: An der Ringofenstraße in Aplerbeck brennt die Lagerhalle eines Kunststoff-Betriebs aus. Die Rauchsäule ist kilometerweit zu sehen. Die Feuerwehr ist im Großeinsatz. Anfangs dürfen die Anwohnenden nicht auf ihre verrußten Balkone. Aber später kommt die Entwarnung: Asbest wurde nur direkt auf dem Gelände nachgewiesen – die Umgebung ist sauber.
- November: Hoher Schaden an der Von-der-Goltz-Straße am Ostpark: Aus einer geplatzten Wasserleitung strömen Unmengen an Frischwasser. Die abschüssige schmale Straße wird zu einem reißenden Fluss. Das Wasser sprengt ein großes Loch in den Gehweg, in dem ein Auto halb versinkt, und flutet einige Garagen und Keller. Skurril: Nur Stunden später passiert direkt ums Eck ein zweiter Wasserrohrbruch, der nicht in Zusammenhang mit dem ersten steht. Hier bleibt der Schaden aber gering.