Dortmund. Die Dortmunderin Designerin Michelle Hering hat sich auf genderneutrale Kindermode spezialisiert. Seit neustem gibt es auch eine Partnerlook-Kollektion.

Rosa Blümchen oder blaue Bagger: Wer einen Babystrampler sucht, wird schnell auf solche Motive stoßen. Die Kindermode, die die Dortmunder Designerin Michelle Hering entwirft, sieht anders aus. Sie setzt auf genderneutrale Farben und Schnitte. Jetzt hat sie zusammen mit einer Kollegin auch eine Partnerlook-Kollektion für Eltern und Kind auf den Markt gebracht.

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Vor vier Jahren hat Michelle Hering ihr eigenes Label entwickelt. „Als meine Schwester schwanger war, haben wir gemerkt, wie wenig neutrale Babymode es auf dem Markt gibt“, erklärt die 34-Jährige. Deswegen setzte sich die gelernte Fahrzeugsattlerin selbst an die Nähmaschine. „Mit Polstern und Leder konnte ich ja bereits umgehen, die Verarbeitung von leichten Stoffen hab ich mir dann selbst beigebracht.“

Dortmunderin entwirft „mitwachsende“ Modelle

Ihre erste Kollektion kam gut an – nicht nur bei der Schwester. Zusammen mit ihr entwickelte die Dortmunder Designerin dann neue Ideen. „Sie ist Kinderkrankenschwester, hat also noch mal einen anderen Blick darauf, wie Kindermode eigentlich sein sollte.“ Das Ergebnis der Überlegungen: Mitwachsend wäre super.

Die Dortmunderin Michelle Hering entwirft zusammen mit Katerina Amprazi Mode im Partnerlook für Eltern und Kind.
Die Partnerlook-Modelle von Michelle Hering gibt es derzeit nicht nur online, sondern auch in der Bochumer Innenstadt zu kaufen. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

Deswegen wählt Michelle Hering Oversized-Schnitte, die auch dann noch nicht spack sitzen, wenn das Kind einen Schuss gemacht hat. Außerdem verwendet sie extra-lange Bündchen, die zunächst umgekrempelt getragen werden können. „Erst neulich hat mir eine Kundin glücklich erzählt, dass der Weihnachtspulli dieses Jahr immer noch passt“, so die 34-Jährige lächelnd.

Aus Biobaumwolle oder Mousselin

Weihnachtspullis gibt es auch in diesem Jahr wieder, außerdem gehören Hoodies, Sweatshirt und Jogginganzüge zur Kollektion von „frau.mina“, dazu Accessoires wie Mützen und Tücher. Kleider nicht. Michelle Hering hat schon mit vielen Kunden darüber diskutiert. „Wobei ich das schade finde: Was wäre schlimm daran, wenn ein Junge ein Kleidchen tragen will?“

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Dass ihre Stücke nicht rosa-glitzernd sind, versteht sich bei dem Konzept von selbst. Alles wird aus 100 Prozent Biobaumwolle gefertigt, oder – bei der Sommerkollektion – aus leichtem Mousselinstoff. „Nur in den Bündchen ist Elasthan.“ Nur auf Beige, so wie es andere Anbieter machen, wollte sich die Dortmunderin bei ihren Modellen aber nicht beschränken. „Ich setze auf eher auf Colour-Blocking“, sagt sie. Grün kombiniert mit Beere oder Braun, Beige mit Rost.

Kundin kam auf die Idee mit dem Partnerlook

Die für sie ganz speziellen Farben hat Michelle Hering auch in die Zusammenarbeit mit Katerina Amprazi eingebracht. Die beiden Designerinnen haben sich bei einem Gründertreffen kennengelernt und waren gleich auf einer Wellenlänge. Die Gelsenkirchenerin fertigt Mode für Erwachsene nach einem ganz ähnlichen Konzept wie Hering. „Eine Kundin hat uns dann auf die Idee gebracht, mal was zusammen zu machen“, erzählt die 34-Jährige. Es dauerte etwas, bis es so weit war. „Aber dann hat sie noch aus dem Wochenbett mehrere Sets für die ganze Familie bestellt.“

Mode für Eltern und Kind im Partnerlook
Die beiden Designerinnen Michelle Hering (re.) und Katerina Amprazi haben gemeinsam die Partnerlook-Kollektion „Mika“ entwickelt. © Funke Medien NRW | Carolin Heimsoth, Grubenfuchs Konzepte

Von Babygröße 56 bis 5XL für Erwachsene werden die Sweater und Hoodies, die es in verschiedenen Farbkombinationen gibt, angeboten. Partnerlook für Papa und Sohn – albern oder niedlich? „Viele sind erst skeptisch, wenn sie davon hören“, gibt die Dortmunderin zu. „Aber wenn sie es dann sehen, finden sie es doch cool.“ Online und auf Designmärkten werde die Kollektion „Mika“ gut verkauft. „Ein Vater hat mir neulich gesagt: ,Es ist einfach schon zeigen zu können, dass man zueinander gehört‘.“

Dortmunderin übernimmt Kindercafé

Michelle Hering könnte sich gut vorstellen, die Partnerlook-Stücke zusammen mit Katerina Amprazi künftig auch als Baukasten-System frei konfigurierbar anzubieten oder weitere Modelle zu entwickeln. Aber erst einmal bleibt es bei der bestehenden Kollektion, die es derzeit nicht nur Online, sondern auch in einem Pop-up-Store in der Bochumer Kortumstraße zu kaufen gibt. „Mir ist es wichtig, dass die Kunden die Ware anfassen und fühlen können.“

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Ab Februar wird es dann auch eine Verkaufsfläche im Café „Keks & Krümel“ im Waltrop geben. Denn dann übernimmt Michelle Hering das Kindercafé dort. An sich schon ein Fulltime-Job, aber die Dortmunderin will sich dort auch eine Näh-Werkstatt einrichten und verspricht: „Mit der Kindermode werde ich auf alle Fälle weitermachen.“

Kollektion (Kinder ab 35 Euro, Erwachsene ab 100 Euro) erhältlich bei fraumina.de, kokolor-clothing.de oder im Pop-Up-Store vom Verein Bybochum, Kortumstraße 55, 11 bis 17.30 Uhr, Heiligabend bis 14 Uhr, zwischen den Feiertagen 13 bis 18 Uhr.

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