Dortmund. Eine kleine Umfrage unter Jugendlichen aus der Dortmunder Nordstadt bringt es an den Tag: Viele junge Diskobesucher werden wegen ihres Migrationshintergrundes schon an der Diskotür abgewiesen — und mehr als die Hälfte der Befragten vermutet dahinter eine rassistische Auslese.

Jugendliche aus der Nordstadt fühlen sich von Diskothekenbetreibern diskriminiert. Das ergab eine Umfrage des Jugendforums Nordstadt.

Anlass waren die Beschwerden über rassistische Eingangskontrollen, über die Jugendliche vor geraumer Zeit bei einem Besuch von OB Ullrich Sierau berichtet hatten. Der Vorwurf der Jugendlichen aus der Nordstadt: Junge Menschen mit Migrationshintergrund werden in Dortmunder Diskotheken oftmals am Eingang abgewiesen.

Mit einer Umfrage im Stadtteil ist man diesen subjektiven Eindrücke unterdessen nachgegangen. Und: Die Antworten von 69 jungen Männern und 8 jungen Frauen mit Migrationshintergrund bestätigten die Eindrücke. Die überwiegende Mehrheit der Befragten kennt das Problem und sieht darin eine rassistische Auslese an der Disko-Tür.

Der Aussage „In manchen Dortmunder Diskotheken werden Menschen wegen ihres Migrationshintergrunds manchmal nicht reingelassen“ stimmten 76,6 % der Befragten voll oder teilweise zu. Damit sieht eine deutliche Mehrheit der teilnehmenden Jugendlichen ein Problem mit rassistischer Alltagspraxis in Dortmunder Diskotheken. Knapp 75 % der Jugendlichen sind selber schon in Diskotheken nicht eingelassen worden. Knapp 60 % der Befragten sahen Rassismus als Grund für ihre Abweisung an der Tür.

„Junge Menschen erleben so Rassismus als Teils ihres Alltags“, so Christian Leye von Jugendforum Nordstadt. Beim „Runden Tisch Nightlife“ soll das Thema jetzt bald angesprochen werden.