Dortmund/Düsseldorf. Trickbetrüger versuchen auf verschiedenen Wegen, die Corona-Pandemie für ihr Treiben zu nutzen. Mitunter klingeln sie direkt an der Haustür.

Wenn Unbekannte unangekündigt vor der Tür auftauchen, ist Vorsicht geboten. Umso mehr, wenn sie Zutritt zu Haus oder Wohnung verlangen: In Dortmund haben jüngst auf diesem Wege zwei Männer und eine Frau eine Seniorin bestohlen, die sich als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ausgaben. Ihr Ansinnen: eine angebliche amtliche Erkundung zur Corona-Lage.

Die Polizei warnt aktuell vor dieser kriminellen Masche, nicht nur in Dortmund. Denn dass die Täter nur in dem aus dem Stadtteil Bövinghausen gemeldete Fall aktiv geworden sind, glaubt die Polizei nun nicht. Stets versuchen Täter, ihre Opfer abzulenken und durchwühlen unbemerkt Zimmer nach Wertgegenständen und Bargeld.

Betrüger nutzen Angst vor dem Coronavirus aus

Das Gesundheitsamt der Stadt Dortmund zieht nicht von Tür zu Tür, um Bürgerinnen und Bürger zu befragen“, betont man bei der Polizei. Wer solch’ einen Besuch erhalten hat, möge umgehend die Polizei alarmieren. Zudem rät die Polizei: „Bitte informieren Sie Familienangehörige und Nachbarn über die aktuelle Masche.“

Kriminelle nutzen die Angst vor dem Coronavirus momentan auf vielfältige Weise aus“, warnt die Polizei:

  • Auf Fake-Shops bieten sie medizinische Geräte und Atemschutzmasken an, die Kunden nie erhalten
  • Sie geben sich als infizierte Angehörige aus, um Geld bei ihren Opfern zu erschleichen.
  • In anderen Varianten geben sie sich als Amtspersonen aus, die vor allem bei älteren Menschen Tests auf das Covid-19-Virus durchführen wollten.
  • Anrufe von Betrügern, welche Corona-Impfstoffe bekannter Hersteller am Telefon anbieten sei die neueste Masche, sagt die Polizei.

Warnung vor Phishing mit „Corona-Karte“

Zuletzt beobachtete die Polizei auch eine „Smishing“-Welle. Dabei versendeten bisher Unbekannte SMS-bundesweit Benachrichtigungen über angebliche Paketbestellungen, in denen Empfängern suggeriert wird, auf ihrem Smartphone einen hinterlegten Link öffnen zu müssen, um weitere Informationen zu dem Paket zu erhalten. „Infolgedessen wird das Gerät kompromittiert, was in einigen Fällen dazu führt, dass dieses für die Weiterverbreitung der Phishing-SMS missbraucht wird“, teilte ein Sprecher des Landeskriminalamts NRW mit.

Polizei rät zu gesundem Misstrauen

Die Phantasie von Kriminellen kennt letztlich keine Grenzen: „Alles was funktioniert, wird genutzt“, sagt ein Experte. Kriminelle Hausbesuche - ob von angeblichen Wasser- oder Handwerkern oder eben nun von Behördenmitarbeitern - sind für sich gesehen eben so wenig ‘neu’, wie es etwa der „Enkeltrick“ (Text-Link), falsche Polizisten oder Schockanrufe (Text-Link) sind. Täter versuchen dabei stets, die Hilfsbereitschaft von Menschen auszunutzen oder sie zu verunsichern. Auch spielt ihnen die Einsamkeit etwa älterer Menschen viel zu oft in die Karten.

Was dagegen hilft? Ein gesundes Misstrauen, sagt die Polizei, auch etwa gegenüber angeblichen Amtspersonen. Das ist gerade beim Telefonbetrug nicht einfach, wo es Täter verstehen, ihre Opfer zu bedrängen und in ein Gespinst aus Lügen zu verwickeln. Immer wieder berichten Polizeibehörden deshalb auch über positive Fälle, wenn sich Menschen nicht von Betrügern haben austricksen lassen (Text-Link) oder solche Täter gar erfolgreich selbst hinters Licht geführt haben.

Keine Coronatests „an der Haustür“

Mit Blick auf die Corona-Pandemie darf man sich jedenfalls nicht von möglicher Angst treiben lassen, etwa der, nicht rechtzeitig geimpft zu werden, teilt die Polizei mit. Zum Betrug mit Coronatests an der Haustür oder dem Verkauf angeblicher Impfstoffe am Telefon, stellt die Polizei klar:

(dae)