Mülheim. „In ihrer Nachbarschaft gab es einen Raubüberfall.“ Falsche Polizisten treiben ihr Unwesen in Mülheim. Ein Saarner fiel nicht darauf hinein.
Falsche Polizisten tricksen wieder verstärkt am Telefon: Allein am vergangenen Dienstag meldeten Bürger in Mülheim und Essen, von angeblichen Beamten angerufen worden zu sein.
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„In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft gab es einen Raubüberfall“, meldete sich ein falscher Polizist angeblich vom „Kriminalkommissariat Mülheim“ am Dienstag auch bei einem Saarner (Name der Redaktion bekannt). Der reagierte schlagfertig: „Ja ja, das weiß hier jeder.“ Der Gauner zeigte sich spürbar verblüfft: „Wie? Wirklich. . . ?“ Und legte dann plötzlich auf. Der „Polizist“ hatte den Saarner namentlich angesprochen, „er klang seriös und sprach gutes Deutsch“.
„Es ist die neue Form des Einbruchs, ohne sich die Hände schmutzig zu machen“
Alles richtig gemacht, bestätigt Polizeisprecher Horst Wickhorst. Denn die Masche ist für die echte Polizei fast schon ein trauriger Klassiker, sagt er. Oft behauptet der Betrüger, dass angeblich ein Einbrecher in der Nachbarschaft festgenommen worden sei und man bei ihm eine Liste mit dem Namen des Angerufenen gefunden hätte. „Anschließend bietet der Betrüger an, man solle seine Wertgegenstände zum Schutz der Polizei, also ihm, übergeben, weil der festgenommene Einbrecher womöglich Komplizen habe.“
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Wer darauf eingeht, sieht seine Wertsachen wohl nie wieder. „Es ist die neue Form des Einbruchs, ohne sich die Hände schmutzig zu machen“, sagt Wickhorst. Dabei werde das Vertrauen gegenüber der Polizei schamlos ausgenutzt. Denn die Präventivmaßnahmen der Polizei wie „Riegel vor“ und die höhere Bestrafung hätten das Einbrechen wenig attraktiv gemacht. In NRW ist die Zahl der Einbrüche 2019 (69.064 Fälle) gegenüber 2018 (72.264) leicht gesunken – bei ähnlicher Aufklärungsquote.
Polizei rät: Auf Fragen der Anrufer gar nicht eingehen!
Entscheidend sei, so der Polizeisprecher, dass man auf die oft psychologisch geschickten Fragen des falschen Polizisten nicht eingehe, und auch nicht versucht, dem Anrufer eine Falle zu stellen. „Am besten, man legt richtig auf, damit die Verbindung wirklich beendet ist. Und ruft erst danach 110 an, um den Fall der echten Polizei zu melden.“