Dortmund..
Eine rege Debatte unter unseren Lesern hat der Bericht über Sinn und Unsinn der etwa 1,2 Mio Euro teuren Neubeschaffung eines Kranwagens für die Feuerwehr ausgelöst. Auch Feuerwehrchef Dirk Aschenbrenner meldete sich zu Wort. Nach dem Motto „Wer A sagt, muss auch B sagen“ will er den Rat im Herbst vor eine klare Entscheidung stellen.
„Wir wollen im Rat die beiden Alternativen zur Debatte stellen“, kündigt Aschenbrenner im Gespräch mit unserer Zeitung an. „Die Politik kann sagen: Ja, wir wollen einen eigenen Kran in Dortmund haben; dann muss sie aber auch das Geld zur Anschaffung freigeben.“
Vor- und Nachteile beider Lösungen sollen aufgelistet werden
Gleichzeitig will Aschenbrenner den Verzicht auf die teure Anschaffung zur Abstimmung stellen. „Der Rat kann auch sagen: Nein, wir wollen aus Kostengründen auf den Kran verzichten. Dann muss er aber auch das Sicherheitsziel revidieren, das er mit dem Brandschutzbedarfsplan 2001 festgelegt hat.“
Heißt: Die Verwaltung will Argumente sowie Vor- und Nachteile für beide Lösungen auflisten; die Entscheidung gegen den neuen Kran hatte sie bislang überhaupt nicht auf der Rechnung. Auch, weil der Gutachter zum neuen Bedarfsplan für die Anschaffung plädierte. „Uns hat aber auch niemand gefragt“, sagt der Feuerwehrchef mit Blick auf die Kritik aus der CDU-Fraktion.
Bei Bedarf wird Ersatz aus Bochum angefordert
Deshalb hat die Feuerwehr bislang noch nicht vorgetragen, dass sie sehr wohl schon längst mit den Bochumer Kollegen zusammenarbeitet, die sich - wie berichtet - eines erst drei Jahren alten, noch dazu an der Stadtgrenze zu Dortmund stationierten Kranwagens erfreut.
„Immer, wenn wir unser Kran nicht ausreicht und wir einen zweiten einsetzen müssen, fordern wir den Bochumer Kran an. Umgekehrt helfen wir bei Bedarf auch den Bochumern aus“, sagt Aschenbrenner. Ohne den Dortmunder Kran in Reserve könnten auch die Bochumer ihren Sicherheitsstandard nicht halten.“
Zwar mit eigenem Kran, aber ohne gelegentlichen Rückgriff den Bochumer Gewichtheber könne die Dortmunder Feuerwehr das vom Rat vorgegebene Schutzziel nicht voll erreichen, in 90 Prozent der Fälle innerhalb von 20 Minuten mit einem Kran an Ort und Stelle zu sein. „Wir haben vor Jahren schon unseren zweiten Kran abgeschafft und dafür häufiger auf das Bochumer Fahrzeug zurückgegriffen.“
Der nächste Kran steht in Essen
„Ohne eigenen Kran und nur durch Rückgriff auf die meistens ausgelasteten Fahrzeuge privater Unternehmen geht es schon gar nicht“, nimmt Aschenbrenner zu einem Vorschlag der CDU Stellung.
Und was, wollten wir wissen, wenn sich die Dortmunder Feuerwehr allein auf den Bochumer Kran stützen würde? „Dann könnten wir das Schutzziel bestenfalls auf einem Drittel des Stadtgebiets gewährleisten“, antwortet Dirk Aschenbrenner. Und was, wenn der Bochumer Kran gerade im Einsatz und unabkömmlich ist? „Der nächste Kran steht dann in Essen. Bis der hier sein kann, das dauert.“