Bottrop. Im Köllnischen Wald in Bottrop hat der Landesbetrieb Wald und Holz Bäume gefällt. Revierförster Markus Herber erklärt die Gründe dafür.

Spaziergängern, Gassi-Gehern, Radlern und Joggern ist es längst aufgefallen: Im Köllnischen Wald, nahe der Stadtteiche, sind Bäume gefällt worden. Aber aus welchem Grund? Wir haben bei Revierförster Markus Herber nachgefragt.

„Diese Maßnahme war schon im vergangenen Jahr geplant, aber da war es zu nass“, sagt der Förster von Wald und Holz NRW. „Es handelt sich um eine normale Durchforstungs- und Pflegemaßnahme.“

Revierförster zu Baumfällungen in Bottrop: „Bäume standen zu dicht“

Zum Teil sei der Waldbestand ausgedünnt worden, „weil die Bäume zu dicht standen“, sagt Markus Herber. „Es wurde dringend Zeit dafür.“ Stehen die Stämme zu nah beieinander, können sich die einzelnen Bäume nicht vernünftig entwickeln, erläutert der Förster. Das Wachstum wird behindert.

Blick in den Köllnischen Wald in Bottrop, in dem Bäume gefällt wurden. 
Blick in den Köllnischen Wald in Bottrop, in dem Bäume gefällt wurden.  © Lefering

Einige Baumarten wie die Esche seien auch krank gewesen. Markus Herber spricht vom Eschentriebsterben, verursacht durch einen Pilz mit dem Namen „Falsches weißes Stengelbecherchen“. Die Folgen für den Baum sind demnach verheerend: „Die Kronen sterben und die Wurzeln gehen kaputt. Irgendwann fallen die Eschen um“, warnt der Förster vor den Gefahren, die der Pilzbefall der Esche für Waldbesucher mit sich bringt.

Laut der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ist dieser Pilz (lateinischer Name Hymenoscyphus fraxineus) japanischer Herkunft. „Seit dem ersten Nachweis in Deutschland im Jahr 2002 wird eine fast dramatisch negative Krankheitsentwicklung in Eschenbeständen jeglichen Alters sichtbar, die sich durch eine schüttere Krone und den Verlust vieler Blätter äußert. Mit fortschreitender Krankheit verfärbt sich das Holz und wird dadurch entwertet“, erläutert die SDW.

Ein weiteres Merkmal für das Eschentriebsterben seien verwelkte und abgestorbene Blätter oder Äste, die durch den Baum nicht aktiv abgeworfen werden.

Nächster Schritt: Baumstämme werden aus dem Wald geholt

Insgesamt seien rund vier Hektar Wald durchforstet worden, schätzt Markus Herber. Und zwar vor allem im Bereich der nord-westlichen Flanke der Stadtteiche. Ein Harvester sei bei den Baumfällungen zum Einsatz gekommen. „In den nächsten Tagen wird das Holz aus dem Wald rausgeholt und dann genutzt“, beschreibt der Förster die nächsten Schritte.

Die Maßnahme jetzt sei auf Wunsch der Stadt durchgeführt worden. „Es passiert nichts Schlimmes“, unterstreicht der Förster. Seiner Kenntnis nach ist im Anschluss an die Durchforstungsarbeiten geplant, die Wege in diesem Bereich des Köllnischen Waldes neu zu machen. „Das wird vermutlich im nächsten Frühjahr stattfinden.“