Bottrop-Kirchhellen. Wegen des Eschensterbens hat die Stadt 2019 am Schölsbach massiv Bäume gefällt. Fünf Jahre später kann sich das Wäldchen wieder sehen lassen.

Das war kein schöner Anblick im Winter 2018/19. Erst fielen reihenweise Bäume am Jugendkloster, dann wurde das Schölsbachwäldchen gesperrt, und im Februar folgte dort der große Kahlschlag. Ursache war das große Eschentriebsterben durch einen Pilz, der die Bäume befallen hatte. Wir retten, was zu retten ist, und forsten den Rest auf, hatte die Stadt damals versprochen. Fünf Jahre später ist das Ergebnis mehr als ansehnlich. Auch wenn nicht alle Blütenträume wahr wurden.

Im November 2018 wurde das Schölsbachwäldchen gesperrt.
Im November 2018 wurde das Schölsbachwäldchen gesperrt. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Das „Falsche weiße Stängelbecherchen“, ein ulkiger Name für einen Pilz, hatte das Eschensterben am Schölsbach ausgelöst und fast den kompletten Baumbestand befallen. „Die Äste sterben von der Baumkrone her ab. Erst fallen kleinere Zweige ab, dann drohen auch Äste herabzufallen“, erklärte Revierförster Markus Herber vom Landesbetrieb Wald und Holz. Und das konnte gefährlich werden für Waldspaziergänger oder spielende Kinder bei einer Fallhöhe von bis zu 25 Metern. „Wegen der Fällung wird es einen Aufschrei geben. Aber daran führt kein Weg vorbei“, so Herber damals.

Das war ein Kahlschlag: dasSchölsbachwäldchen im März 2019.
Das war ein Kahlschlag: dasSchölsbachwäldchen im März 2019. © WAZ | ks

Im Oktober 2018 fielen die Eschen am Jugendkloster, im Februar 2019 die im Schölsbachwäldchen. Der städtische Fachbereich Grün ist dabei ein Risiko eingegangen und hat einige ältere Eschen stehengelassen. Hat sich das im Rückblick gelohnt? Teilweise schon, sagt Kai-Uwe Dahm vom Fachbereich.

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Schölsbach in Kirchhellen: Weitere Bäume müssen entnommen werden

Aber das hat seinen Preis. „Entnahmen absterbender oder bereits abgestorbener Eschen werden in den kommenden Jahren weiterhin nötig sein“, sagt Dahm dazu. „Insbesondere in dem Gehölzstreifen, der parallel zur Straße Am Schölsbach verläuft, sind noch einige absterbende Eschen vorhanden, die Schäden anrichten können. Hierbei handelt es sich dann aber nur um Einzelbaumentnahmen, die sich nicht negativ auf das Erscheinungsbild der gesamten Grünanlage auswirken.“

Und dieses Erscheinungsbild ist wieder recht ansehnlich geworden. Roteichen und Bergahorn wurden am Jugendkloster gepflanzt, dazu fünf Reihen Sträucher: Weiß- und Schwarzdorn, Holunder und Vogelkirsche. „Wertvoll für Insekten“, begründete der Revierförster die Auswahl.

Auch in den nächsten Jahren wird der Fachbereich Grün noch absterbende Eschen aus dem Wäldchen holen müssen.
Auch in den nächsten Jahren wird der Fachbereich Grün noch absterbende Eschen aus dem Wäldchen holen müssen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Am anderen Schölsbachufer hat die Stadt ebenfalls heimische Hölzer verwendet. Und das hat gut funktioniert, findet Kai-Uwe Dahm:  „Durch die wegbegleitende Anpflanzung von einigen hundert Kirschen, Erlen, Ahorn und durch die starke Naturverjüngung von Ahorn und Esche hat sich wieder eingeschlossener Bestand entwickelt.“

Auch als Erholungsort wird das Kirchhellener Wäldchen wieder angenommen

Zusätzlich hat die Stadt im Wäldchen Wege aufbereitet und sechs Bänke erneuert und mit Abfalleimern ausgestattet. Heute lässt sich das Wäldchen vorzeigen, findet Dahm: „Zwischenzeitlich hat sich die Fläche von den damaligen Rodungsmaßnahmen sehr gut erholt.“

Ist also am Schölsbachwädchen alles so gelaufen wie geplant? Nicht ganz, sagt Dahm. Das mit der Wildblumenwiese nicht. „Vermutlich durch das viel zu nasse Gelände hat es mit der Wildblumenmischung leider nicht funktioniert. 
Dennoch finde ich, dass sich die Waldfläche im Bereich des Schölsbaches gut entwickelt hat, was sich auch in der hohen Nutzung von Spaziergängern widerspiegelt.“