Bottrop-Kirchhellen. Wasserversorger RWW spendiert einen neuen Trinkbrunnen. Und dann sind uns ja auch noch Baum und Bänke versprochen, sagt der Bezirksbürgermeister.

Der Johann-Breuker-Platz gewinnt an Aufenthaltsqualität. Derzeit tauscht Wasserversorger RWW den leckgeschlagenen Trinkbrunnen. Und für den Herbst hat der Fachbereich Umwelt und Grün den Bezirksvertretern versprochen: Jetzt kommt sie aber wirklich, die Sitzgruppe mit Baum auf dem Platz.

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Der Trinkbrunnen neben dem Schuhhaus Möller hatte schon in den letzten Wochen vor sich hin gerieselt, weil offensichtlich der Anforderungskontakt für den Wasserstrahl defekt war. Das ist aber nur ein Grund für den Austausch, sagt Ramon Steggink, Sprecher des Mülheimer Wasserversorgers RWW. Die vier Trinkbrunnen, die RWW in Bottrop betreibt, stammen aus den 1990er Jahren. „Wartung und Pflege sind zuletzt zu teuer geworden. Wir tauschen sie aus gegen neue Modelle.“

Der alte Brunnen auf dem Platz ist schon abgebaut. „In den nächsten Tagen wird das neue Modell eingebaut, durchgespült und seine Wasserqualität durch Proben untersucht. Wenn alles läuft, kann der Brunnen schon diese Woche in Betrieb gehen“, sagt Steggink.

„Über Standorte für Trinkbrunnen zu entscheiden, ist jetzt Aufgabe der Stadt Bottrop. “

Ramon Steggink, Sprecher des Wasserversorgers RWW

So ein Trinkbrunnen könnte auch hübsch sein auf dem neuen Spielplatz im Antoniuspark, den die Stadt auf Vorschlag der CDU-Fraktion zu einem Vorzeige-Spielplatz ausbauen will. Darüber war sich eine Mehrheit der Bezirkspolitiker einig. Das ist nicht mehr unsere Baustelle, sagt dazu der RWW-Sprecher: „Über Standorte für Trinkbrunnen zu entscheiden, ist jetzt Aufgabe der Stadt Bottrop.“

Denn: Mit dem neuen Wasserwirtschaftsgesetz, das im Januar 2023 in Kraft getreten ist, hat der Bund Vorschriften der EU-Trinkwasserrichtlinie umgesetzt und die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im öffentlichen Raum mit Trinkwasser zur Aufgabe der Kommunen gemacht. „Die Bereitstellung von Leitungswasser durch Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Orten gehört nun auch zur Aufgabe der Daseinsvorsorge“, teilte das Bundesumweltministerium Anfang 2023 mit. „Sofern es technisch machbar ist und dem lokalen Bedarf entspricht, sollen Kommunen Trinkwasserbrunnen aufstellen, beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen und in Einkaufspassagen.“

Bottrop kündigt 2023 mehr Trinkwasser in der Stadt an

Wir werden diese Vorgabe ziemlich zügig umsetzen, hat die Stadtverwaltung im März 2023 angekündigt. „Die Stadt Bottrop strebt die Ertüchtigung des Ausbaus von Trinkwasser im öffentlichen Raum aus vielfältigen Gründen aktuell stark an.“ Sie kündigte an, mit Blick auf den Klimawandel Standorte in der Innenstadt und in den Stadtteilen zu finden, das Gespräch mit dem Wasserversorger über den Betrieb der Brunnen zu suchen sowie eine Finanzierung auf die Beine zu stellen. Mehr als diese Ankündigung hat die Politik bis jetzt nicht zu sehen bekommen.

Zu sehen bekommen will Kirchhellens Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs noch dieses Jahr den seit langem geforderten Baum plus beschattete Sitzgruppe auf dem Johann-Breuker-Platz: „Wir erwarten, dass es dieses Jahr etwas wird damit.“ Denn die Bezirkspolitiker haben schon vor mehr als einem Jahr 20.000 Euro aus den bezirklichen Haushaltsmitteln dafür freigegeben. Der damalige Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder hatte zusätzlich selbst Sponsoring in einer Größenordnung von 7000 Euro für das Projekt eingeworben. Die Zusage, Baum und Bänke im Frühjahr 2024 aufzustellen, hatte die Verwaltung mit Hinweis auf die Haushaltssperre zu Jahresbeginn gekippt. „Die Haushaltssperre ist vorbei. Jetzt steht der Fachbereich Umwelt und Grün im Wort.“ Ob die Stadt Wort hält? Ja, sagt Stadtsprecherin Jeanette Kuhn: „Der Auftrag wird diese Woche vergeben.“