Bottrop. Hat Bottrop eine Zukunft als Standort der Modekette Sinn? Oberbürgermeister Bernd Tischler sieht Grund zu vorsichtigem Optimismus.

Oberbürgermeister Bernd Tischler beurteilt die Chancen des Sinn-Standortes Bottrop im früheren Mensing-Haus am Altmarkt „vorsichtig optimistisch“. Das sagte er auf WAZ-Anfrage nach einem Gespräch mit dem Sinn-Geschäftsführer Thomas Wanke. Die Modekette befindet sich seit Montag in einem Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung.

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Thomas Wanke ist beim Hagener Modeunternehmen seit November 2021 Geschäftsführer. Die Übernahme des Bottroper Mensing-Hauses nach der Insolvenz der Bottroper Unternehmensgruppe hatte Ende 2020 noch sein Vorgänger Friedrich-Wilhelm Goebel eingeleitet. Doch 2021 hat Sinn-Inhaberin Isabella Goebel ihren Exmann entlassen und selbst die Geschäftsführung übernommen, gemeinsam mit Wanke und Dieter Nolden.

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Im Gespräch mit dem Oberbürgermeister habe Wanke erläutert, dass die aktuellen Probleme des Modehauses nicht durch den Standort Bottrop verursacht seien, berichtet Tischler. Mehrere Umzüge und die Einrichtung eines neuen Warenwirtschaftssystems hätten unerwartete Mehrkosten verursacht. Das sei der Auslöser gewesen für den Insolvenzantrag in Eigenverantwortung.

Ziel des Insolvenzverfahrens: „Möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze sichern“

Ziel dieses Insolvenzverfahrens sei es, „möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze zu sichern“, hatte Rechtsanwalt Jan Ockelmann erklärt, nachdem das Hagener Modehaus ihn zum Bevollmächtigten im Verfahren berufen hatte. Bestandteil der Sanierung werde auch sein, dass Sinn mit dem Bottroper Vermieter und Entwickler Oliver Helmke über die Miethöhe verhandele, berichtet Tischler.

Wie schon der Geschäftsleiterin des Bottroper Modehauses Marion Schnippert hat der Oberbürgermeister auch dem Sinn-Geschäftsführer die Unterstützung der Stadt angeboten. Die Gesprächsbilanz Tischlers: „Sinn steht noch ganz am Anfang des Verfahrens. Aber ich bin vorsichtig optimistisch, was die Zukunft des Standorts Bottrop angeht.“