Bottrop. Mohamed Elmaadawy ist der neue Leiter des Wirbelsäulenzentrums am Marienhospital Bottrop. Welche Eingriffe seine Spezialität sind.

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. „Jeder erwachsene Mensch hat schon einmal Rückenschmerzen gehabt“, sagt Mohamed Elmaadawy, der neue Departmentleiter des Wirbelsäulenzentrums am Marienhospital Bottrop. Zu häufiges Sitzen, zu wenig Bewegung, einseitige Belastung oder auch Übergewicht können dem Rücken zusetzen.

Aber etwa auch neurologische oder entzündliche Erkrankungen, Tumore oder Knochenschwund (Osteoporose). Gerade wenn es kompliziert ist, kommt Mohamed Elmaadawy ins Spiel.

Leiter Wirbelsäulenzentrum am MHB: Studium in Ägypten, Facharztausbildung in Deutschland

Sein Medizinstudium hat Mohamed Elmaadawy in Alexandria in Ägypten absolviert. Seit 2010 arbeitet er als Arzt in Deutschland. „Seither war ich ohne Unterbrechung an verschiedenen Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen.“ Seinen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie schloss der Mediziner im Jahr 2018 ab. Fortan spezialisierte er sich auf die Wirbelsäulenchirurgie, war als Oberarzt in Gütersloh und Duisburg tätig, berichtet er.

Zuletzt war der 39-Jährige Sektionsleiter der Wirbelsäulenchirurgie an der Helios Klinik Attendorn. „Dort habe ich gute Erfahrungen gemacht. Aber es war zu weit weg von der Familie, die in Düsseldorf wohnt“, sagt der Vater zweier Kinder.

Also wechselte er jetzt ans Marienhospital. „Hier in Bottrop besteht ein Bedarf für Wirbelsäulenchirurgie.“ Dabei sind minimalinvasive Techniken die Spezialität des Oberarztes.

„Konservativ geht vor operativ“, lautet die Marschrichtung am MHB

Behandelt werden im MHB-Wirbelsäulenzentrum unter anderem Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalverengungen, Wirbelkörperbrüche, Tumore, Infektionen, Nervenkompressionen an der Wirbelsäule.

„Unsere Philosophie ist, Therapieoptionen schrittweise zu verfolgen“, erläutert Elmaadawy. Am Anfang stünden Schmerztherapie, Physiotherapie, Infiltrationstherapie (mittels Spritzen). „90 Prozent der Fälle können konservativ behandelt werden“, betont der Leiter des Wirbelsäulenzentrums. „Konservativ geht vor operativ, immer.“

Wenn aber die konservative Therapie ausgeschöpft sei, alles ausprobiert wurde, womöglich Lähmungserscheinungen auftreten, „dann kommt eine OP in Frage“. Wobei dann eben die meisten Fälle minimalinvasiv, also mit der so genannten Schlüssellochtechnik, angegangen werden könnten. „Es sei denn, es liegt eine Deformität der Wirbelsäule vor, eine Verkrümmung“, schränkt der Experte ein.

„Die endoskopische Wirbelsäulenchirurgie ist das Minimalinvasivste, was es gibt“, unterstreicht der Facharzt. Die Vorteile werden vom MHB so beschrieben: Alle stabilisierenden Strukturen der Wirbelsäule, also Bänder, Muskeln und Knochen, bleiben erhalten. „Dies führt zu einem geringeren Infektionsrisiko sowie weniger Narben, Wund- und Muskelschmerzen. Zudem ermöglicht dies eine schnellere Rückkehr in den Alltag.“

Bester Sport für den Rücken: Schwimmen und Radfahren

Und was kann der Mensch vorbeugend tun, um seine Wirbelsäule möglichst gesund zu halten? „Immer in Bewegung bleiben und die Sonne genießen.“ Letztere hilft bei der Produktion von Vitamin D, welches wichtig ist, um Osteoporose entgegen zu wirken. Gestärkt werden sollte neben der Rücken- auch immer die Bauchmuskulatur, ergänzt Elmaadawy. Er empfiehlt Sportarten wie Schwimmen und Radfahren.

Sprechstunde: montags, 9 bis 14 Uhr. Terminvergabe: 02041 106 14 03; orthopädie@mhb-bottrop.de