Bottrop. Mit „Bisono“ haben sich zwei Bottroper auf den Verkauf von Ultraschallgeräten spezialisiert. Ein krisensicherer Nischenmarkt, wie sie erklären.
In Bottrop-Welheim ist binnen weniger Monate eine neue Firma samt Ladenlokal entstanden. Zwischen den ersten Planungen im November 2022, der Unternehmensgründung im Januar und der geplanten Geschäfts-Eröffnung am Samstag, 1. April, liegt kaum ein halbes Jahr.
Dann werden die „Bisono“-Gründer Yunus Babadagi (31) und Sefa-Emre Yaman (26) dort medizintechnische Geräte verkaufen. Sie haben sich auf Ultraschall spezialisiert und richten sich an Ärzte. „Diese Geräte bedienen in der Regel nur die Ärzte selbst. Wir möchten jedem für seine Zwecke das bestmögliche Model vermitteln“, sagt Babadagi.
Bottrop: Ärzte können Ultraschall-Geräte direkt vor Ort testen
Dafür haben die beiden an der Gungstraße 72 einen „Showroom“ eingerichtet. Dort werden sie Geräte der Marken Alpinion und Mindray vertreiben. „Beide Hersteller sind auf dem Markt bekannt und bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“, erklärt Babadagi. Im Geschäft können potenzielle Kunden die Geräte vorab anschauen und testen. „Wir werden dann praktisch jeden Tag durchgecheckt“, sagt Yaman schmunzelnd. Denn im Laden werden es in der Regel die beiden sein, die sich auf die Arztliege legen.
Ist die Entscheidung gefallen, bieten Babadagi und Yaman verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Denn Ultraschallgeräte können schnell im fünfstelligen Eurobereich liegen. „Wir führen Geräte, die zwischen 5000 und 50.000 Euro kosten. Da liegt der Unterschied dann vor allem in der Bildqualität“, erläutert Babadagi. Hat sich der Kunde entschieden, kann er das Gerät kaufen oder auch leasen. „So kann er das Gerät direkt nutzen. Nach Ablauf kann der Kunde es dann aus dem Leasingvertrag herauskaufen“, erläutert Yaman. Wer sich unsicher ist, kann das Gerät auch für eine Woche testweise mitnehmen und dann entscheiden, ob er damit arbeiten möchte oder es zurückgibt.
Bisono-Gründer sind Bottroper – und wollen dort auch bleiben
Dass sie sich Bottrop als Standort ausgesucht haben, ist kein Zufall. Babadagi und Yaman wurden zwar in Oberhausen geboren, leben aber schon seit vielen Jahren in Bottrop. „Wir haben eine sehr enge Bindung zueinander. Das liegt nicht nur daran, dass wir Cousins sind und uns von klein auf kennen. Das Vertrauensverhältnis ist einfach sehr groß“, sagt Babadagi.
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Gute Voraussetzungen für eine Unternehmensgründung. Beide waren zuvor Angestellte, hatten aber nicht immer das Gefühl, sich selbst komplett verwirklichen zu können. „Wir hatten viele eigene Ideen, die wir nicht umsetzen konnten. Deswegen wollten wir unser eigenes Ding machen.“ So haben sie sich trotz Corona und Ukraine-Krise zur Unternehmensgründung entschieden. „Wir hatten vorher bereits im Vertrieb gearbeitet und gesehen, dass die Branche an sich kaum betroffen war. So sind etwa viele Ultraschallgeräte direkt an die Kriegsfront in die Ukraine gegangen“, sagt Babadagi.
Auf dem aktuellen Stand der Medizin darf die Ultraschall-Technologie in keiner Arztpraxis fehlen, was die Branche ziemlich krisensicher macht. Röntgenstrahlen können beispielsweise schädlich sein, weshalb sich Patienten ihnen nicht zu lange aussetzen sollten. Ultraschall funktioniert dagegen über Frequenzen. „Das ist mit einem Ton vergleichbar“, sagt Yaman.
Bottrop: Babadagi und Yaman sind ein eingespieltes Team
Dadurch, dass beide schon seit Jahren in der Branche unterwegs sind, kennen sie sich bestens aus. „Wir können unsere Kunden kompetent beraten, weil wir die Geräte selbst bis zur letzten Schraube kennen“, sagt Yaman. Er sei von beiden eher der technisch Veranlagte, während Babadagi kaufmännische Erfahrung mitbringt. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir uns einfach gut ergänzen, wobei er aber der kreativere Kopf ist“, sagt Babadagi schmunzelnd.
So hat sich Yaman auch das Logo und den Firmennamen Bisono ausgedacht. „Der setzt sich aus Bison und Sonographie zusammen. Das Bison haben wir als Symbol für Stärke gewählt, während Sonographie für unser Kerngeschäft Ultraschall steht“, erklärt der 26-Jährige. Auch im Logo finden sich Bison und Ultraschallwellen wieder.
Während sich Bisono also zeitnah auf dem Markt platzieren wird, seien Yaman und Babadagi selbst durch ihre jahrelange Erfahrung dort bereits bekannt. „Wir wurden bereits vor der Eröffnung empfohlen. Es wollten schon Kunden herkommen“, erzählt Babadagi stolz.
Beide sind davon überzeugt, dass sie den richtigen Weg eingeschlagen haben. „Wir hatten seit der Gründung nie Bedenken, dass es nicht klappen könnte. Wir fühlen uns in der Branche wohl, kennen uns aus und wissen, was wir können. Zudem haben wir viel Zuspruch bekommen.“ Denn nicht nur Kunden haben sich im Vorfeld schon angekündigt. „Auch die Lieferanten haben uns bestärkt und schnell signalisiert, dass sie mit uns zusammenarbeiten möchten.“ Dieses Vertrauen möchten sie nun zurückzahlen.