Bottrop-Kirchhellen. Zum ersten Mal seit 2018 veranstaltete die Ortswehr wieder einen Tag der offenen Tür. Entsprechend groß war der Andrang.

„Sehen und Anfassen“ hieß das Motto beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Kirchhellen. Bei strahlenden Sonnenschein zog es viele Hundert Besucher auf das Gelände rund um das Gerätehaus. Die Straße war gefüllt mit knallroten Einsatzfahrzeugen, in und auf denen Kinder fasziniert herumkletterten und sich stolz am Steuer eines Leiterwagens zeigten.

Erstmals seit 2018 gab es diese Veranstaltung wieder. Die Organisatoren um Ortswehrführer Dieter Heidemann und Schriftführer Simon Glogowski waren mit dem Besucherandrang mehr als zufrieden:“Bei einer solchen Veranstaltung haben wir die Möglichkeit, mal wieder auf uns aufmerksam zu machen und zu zeigen, welche Gesichter hinter den vielen Einsätzen stecken.“ Einer dieser Einsätze sorgte auch für den kleinen Stress vor dem Aufbau der Veranstaltung, weil ein Teil der vorgesehenen Mannschaft beim Großbrand am Samstag auf dem Eigen eingesetzt war.

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Rund 140 Einsätze hat die ehrenamtliche Feuerwehr mit ihren 63 aktiven Mitgliedern im letzten Jahr durchgeführt. Man verzeichnet einen guten Zulauf, besonders von der Jugendfeuerwehr, und ist personell nicht unterbesetzt, sucht aber weiterhin „Quereinsteiger“, die sich ehrenamtlich engagieren wollen,

„Wir haben Spaß an dem, was wir dienstlich tun und an der Kameradschaft in der Gruppe, mit der man auch richtig feiern kann,“ sagt Heidemann. Außerdem sei man eng mit der Dorfgemeinschaft verbunden, man habe den guten Zusammenhalt im Dorf. „ Auch über die Brandschutzerziehung in Schulen und Kindergärten erreichen wir viele Eltern“, erläutert Dirk Fockenberg vom Team Brandschutz.

Wasser marsch: Feuerwehrleute reinigen die Schutzkleidung eines Kameraden.
Wasser marsch: Feuerwehrleute reinigen die Schutzkleidung eines Kameraden. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Mit etlichen Darbietungen gab die Feuerwehr einen Einblick in ihre vielfältigen Aufgaben. Ein qualmender Tankwagen verlor eine Flüssigkeit, durch die austretenden Dämpfe wurde der Fahrer bewusstlos und durch Feuerwehrleute gerettet. Einsatzkräfte in astronautisch aussehender Schutzkleidung sicherten anschließend den Gefahrenort.

Eine der häufigsten häuslichen Unfallursachen ist erhitztes Fett. Bei einer kontrollierten Fettexplosion entstand eine meterhohe Stichflamme, die dann von der Feuerwehr durch Abdecken erstickt wurde. An einem Unfallfahrzeug demonstrierte die Einsatztruppe mit schwerem Gerät die Befreiung einer eingeklemmten Person. Die Jugendfeuerwehr zeigte an einem brennenden Palettenhaus , was sie schon in den Übungen gelernt hat.

Norbert Niewerth erläuterte die Vorführungen. Auch das Holzhaus in der Feuerschale geht später in Flammen auf.
Norbert Niewerth erläuterte die Vorführungen. Auch das Holzhaus in der Feuerschale geht später in Flammen auf. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auch den kleinen Besuchern wurde Einiges geboten. Die Hüpfburg war ständig voll belegt und eine lange Schlange bildete sich bei den „Wasserspielen.,“ bei denen die Fenster eines „brennenden“ Holzhauses mit einem kräftigen Wasserstrahl „gelöscht“ wurden. Reißenden Absatz fanden anscheinend kleine Feuerwehrhelme, Dutzende von kleinen Brandmeistern ließen sich in der Photobox ablichten.

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Felix( 8) und Bruder Leonard (5) in Einsatzkleidung mit Helm und geschultertem C-Rohrpräsentierten sich damit zünftig. Im Rauchzelt der Jugendfeuerwehr mussten die Kleinen kriechend einen Teddy retten. Lea(13) und Tim(14) erklärten, dass in erster Linie nicht das Feuer, sondern der Rauch der Hauptfeind sei. Für die Jugendlichen ist der Spaß in der Gemeinschaft wichtig und es ist „cool, zu wissen, was man in Notfällen tun muss.“

Selbstverständlich wurde für das leibliche Wohl gesorgt, Bierwagen und Würstchenstand waren ebenso umlagert wie das Kuchenbufett, an dem die gespendeten Leckereien gegen freiwillige Spenden für die Jugendarbeit abgeben wurden. Das Rote Kreuz war ebenfalls mit Fahrzeugen vor Ort und zeigte neben Reanimationsübungen auch den Einsatz einer Drohne mit Wärmebildkamera...Auf einem Monitor konnten die Besucher die Luftfahrt beobachten und Kirchhellen von oben bestaunen.

Nächster Termin: 30. April, 19.30 Uhr Tanz in den Mai im Brauhaus am Ring. Bei Interesse (ab 10 Jahren): Jugendfeuerwehr@bottrop.de