Bottrop-Kirchhellen/Hünxe/Dinslaken. Die Regie am Flugplatz Schwarze Heide soll eine Firma übernehmen, die mehrere Flugplätze erfolgreich managt. Das haben die Kaufinteressenten vor.

Die Privatunternehmen, die die mehrheitliche Übernahme der Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide anstreben, wollen den Flugplatz leistungsfähiger machen. Die Unternehmer planen nach einem Bericht der Bottroper Verwaltung die Zusammenarbeit mit einem Flugplatzbetreiber, der mehrere ähnliche Flugplätze managt. Dazu gehören etwa der Sonderflugplatz Oberpfaffenhofen sowie die Flugplätze in Zweibrücken und Frankfurt-Egelsbach. Dort steht neben dem Flugbetrieb vor allem die Ansiedlung flugaffiner Unternehmen direkt an den Flugplätzen im Vordergrund. Das ist auch am Flugplatz Schwarze Heide seit langem das Ziel.

Bei den Übernahme-Kandidaten handelt sich um die Bromkamp Holding aus Bottrop und die Deutsche Industrie-Anlagen GmbH aus Essen. Andreas Bromkamp und DIAG-Geschäftsführer Klaus Lesker besitzen bereits je fünf Prozent der Flugplatzgesellschaft. Wie die Bottroper Stadtverwaltung berichtete, wollen deren Unternehmen inzwischen 74,8 Prozent der Gesellschaft übernehmen.

Einzige kommunale Gesellschafterin bliebe demnach die Stadt Bottrop mit einem Anteil von 25,2 Prozent, der ihr eine Sperrminorität sichert. Bis auf Hünxe gibt es in den meisten Gemeinden und Kreisen mit Anteilen an der Flugplatzgesellschaft ohnehin Bestrebungen, sich wegen der Dauerverluste von dem Flugplatz zu trennen.

Flugplatz soll moderne Empfangshallen für Geschäftsreisende bekommen

Die möglichen neuen Mehrheitsbesitzer zielen darauf ab, den Geschäftsreiseverkehr am Flugplatz Schwarze Heide zu beleben und wollen dort dazu ein Instrumentenanflugverfahren einrichten. Die derzeit zulässige Anzahl der Flugbewegungen werde dadurch nicht überschritten, heißt es. Die Übernahme-Interessenten führen außerdem Gespräche mit Firmen, die sich am Flugplatz ansiedeln wollen, berichtet die Bottroper Stadtverwaltung. Darunter sei ein Unternehmen, das sich um die Wartung und Modernisierung von Flugzeugen kümmert. Außerdem soll die Tankstelle auf dem Flugplatz selbstständig werden.

Segelflieger dürfen den Flugplatz Schwarze Heide auch nach einem Wechsel der Besitzverhältnisse wie gewohnt nutzen. Unser Bild zeigt Pilot Andreas Pust und Sebastian Hetheier (von links).
Segelflieger dürfen den Flugplatz Schwarze Heide auch nach einem Wechsel der Besitzverhältnisse wie gewohnt nutzen. Unser Bild zeigt Pilot Andreas Pust und Sebastian Hetheier (von links). © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Auf dem Investitionsplan der Unternehmen stehen auch moderne Empfangsgebäude, attraktive Gastronomien und zusätzliche Hallen. Auch die Stadt Bottrop als nach wie vor größte Flugplatz-Gesellschafterin hält weitere Hallen für nötig. In diesen sollen dann auch größere Flugzeuge untergestellt werden können. Außerdem seien vor allem für Geschäftsreisende moderne Empfangs- und Aufenthaltsgebäude erforderlich, heißt es.

Segelflieger und Flugschulen dürfen in Schwarzer Heide weiterfliegen

Der Flugsportbetrieb in der Schwarzen Heide bleibe auch bei den neuen Mehrheitsverhältnissen gesichert, erklärt die Bottroper Verwaltung. So sichern die möglichen Flugplatz-Käufer den Segelfliegern, Flugschulen und Luftsportvereinen ausdrücklich zu, dass sie den Flugplatz im bisherigen Umfang unbefristet nutzen können. Dies werde ihnen zu solchen Konditionen ermöglicht, die mit dem heutigen vergleichbar seien.

Allerdings gerät der Zeitplan der Flugplatz-Übernahme ins Rutschen, da mehrere Ratsparteien nach der Präsentation der neuen Pläne in einer nicht-öffentlichen Sitzung des Bottroper Finanzausschusses noch Beratungsbedarf angemeldet haben sollen, wie es heißt.