Bottrop-Kirchhellen. An vielen Stellen in Bottrop und Kirchhellen wuchert das Unkraut. Das ärgert einige Bürger. So reagiert die Stadt auf die Beschwerden.

Der Fußweg verbindet die Kaplan-Xanten-Straße mit der Oberhofstraße und dem Terwellen-Platz in Kirchhellens Dorfmitte. Man läuft geschützt vor Autos im Schatten einiger Bäume ins Zentrum. Eigentlich ein schöner Weg, trotzdem sind Anwohner verärgert. Sie stören sich am Pflegezustand. In einigen Bereichen entlang des Weges wuchert das Unkraut.

Insbesondere im Bereich der Oberhofstraße wird deutlich, was die Menschen stört. Dort trennen Sperrpfosten die öffentliche Fläche von einem Garagenhof. Rund um die Sperrpfosten erreicht das Unkraut teils beeindruckende Höhen.

Es ist eine ästhetische Frage und die Toleranzschwelle in dem Bereich ist unterschiedlich

Nicht falsch verstehen: Der Weg ist weiterhin gut nutzbar, ist nicht übermäßig zugewuchert. Es ist also nicht unbedingt eine Frage der Verkehrssicherung. Auf der anderen Seite gilt: Schaut man sich das an, so kann man schon nachvollziehen, dass manch einer aus ästhetischen Gründen ein Problem damit hat.

Doch gerade in dieser Frage unterscheidet sich eben die jeweilige Toleranzschwelle. Was manch einen kolossal stört, empfindet ein anderer vielleicht längst nicht als derart ärgerlich. Ein Problem, das schon seit längerem schwelt.

Wer aufmerksam durch die Stadt geht, entdeckt viele Stellen so wie diese an der Oberhofstraße, wo gerade im Bereich von Masten oder auf Verkehrsinseln die Pflanzen wuchern.
Wer aufmerksam durch die Stadt geht, entdeckt viele Stellen so wie diese an der Oberhofstraße, wo gerade im Bereich von Masten oder auf Verkehrsinseln die Pflanzen wuchern. © Unbekannt | Matthias Düngelhoff

Dementsprechend sollte man es nicht einfach abtun, denn das Thema Stadtbildpflege ist durchaus von großer Bedeutung. Das ist auch der Stadtspitze bewusst, geht es doch darum, dass die Stadt einen gepflegten Eindruck macht und dass sich die Bottroperinnen und Bottroper hier wohlfühlen. Bottrops erster Beigeordneter Paul Ketzer hatte zuletzt im Gespräch mit der Lokalredaktion im Beisein des Best-Vorstands eine ämterübergreifende Offensive zu dem Thema angekündigt.

Kirchhellenerin wünscht sich Investitionen der Stadt in „Lebensqualität“

Eine Anwohnerin in Kirchhellen, die sich wegen des Weges an die Redaktion gewandt hat, spricht in ihrer Mail in dem Zusammenhang dann auch von „Lebensqualität“, für die bei der Stadt aber anscheinend kein Geld mehr übrig sei. Angesichts dessen, was hier wuchert, kommt sie zu diesem Schluss: „So kann also demnächst der Bauer aus der Nachbarschaft den ersten Weizen ernten, oder Brennnesseltee herstellen.“

Wer aufmerksam in der Stadt unterwegs ist, dem werden zahlreiche ähnliche Stellen auffallen – was auch daran liegen mag, dass die Vegetation aktuell besonders sprießt. Verkehrsinseln, die derart überwuchert sind, dass man sie schon fast für eine Rasen- anstatt eine Pflasterfläche halten kann oder auch wuchernde Pflanzen rund um Ampelmasten oder Schildpfosten. Durchaus auch Stellen, die mit Maschinen vielleicht nicht so einfach zu beschneiden sind. Am Südring in Bottrop ist in Teilen der Gehweg so weit überwuchert, dass Fußgänger auf den Radweg ausweichen müssen.

Stadt Bottrop muss Prioritäten setzen, beim Einsatz des Personals

Bei der Stadt sind die Probleme durchaus bekannt, doch müsse man Prioritäten setzen bei der Grünpflege, sagt Thorsten Albrecht von der Pressestelle. Erstes Augenmerk gelte den Spielplätzen und den Schulhöfen, erläutert er. Insbesondere in den Ferien sei man an den Schulen aktiv, führe dort Arbeiten durch, die mit Lärm verbunden sind und die zu Schulzeiten nicht so ohne weiteres möglich sind.

Ein weiterer Schwerpunkt, der abgearbeitet werden müsse, sei das Freihalten von Sichtachsen im Bereich von Kreuzungen und Einmündungen, erläutert Albrecht. Hier gehe es eben um die Verkehrssicherheit, entsprechend die Priorisierung, sagt er mit Verweis auf die zur Verfügung stehende Personalstärke. Inwieweit es möglicherweise auch ein Problem ist, dass die Grünpflege rund um solche Pfosten und Masten vielleicht nicht so einfach mit Maschinen möglich ist, konnte die Stadt keine Auskunft geben.

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