Bottrop. Videokonferenzen und digitale Aufgaben - in Bottrop funktioniert zumindest die technische Seite des Distanzunterrichts. Doch es bleiben Fragen.
Ausgefallene Server, Lehrer und Schüler, die nicht erreichbar waren - der Distanzunterricht nach den Ferien startete in einigen Städten in NRW mit Problemen aus der verlängerten Weihnachtspause. Auch über den Dienst Moodle, über den vor allem Aufgaben zwischen Lehrern und Schülern ausgetauscht werden und auf dem auch die digitale Lernplattform Logineo des Landes basiert, gab es Beschwerden.
Bottroper Schulen dagegen scheinen Glück gehabt zu haben, von größeren technischen Pannen ist nichts bekannt. Das sagen zumindest auch die Schulleiter, mit denen die Lokalredaktion über den Neustart nach den Ferien gesprochen hat.
Einziges Problem waren längere Wartezeiten beim Up- und Download
Es habe zu Hochzeiten bei Logineo allenfalls längere Wartezeiten gegeben, wenn Aufgaben rauf- oder runtergeladen wurden, berichtet Dirk Willebrand, der Leiter des Vestischen Gymnaisums. Ansonsten habe er von Schülern, Lehrern und auch Eltern keine Rückmeldungen über technische Schwierigkeiten bekommen.
Ähnlich die Situation am Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG). Hier nutzen die Lehrer und Schüler zwar Moodle, aber nicht die Plattform des Landes. Stattdessen liegt das Programm auf dem Server der Schule, der Austausch findet nur hier statt und die Zahl derjenigen, die darauf zugreifen, ist überschaubar, berichtet Schulleiter Tobias Mattheis. "Wir haben keine technischen Ausfälle, das System läuft stabil."
Per Video erhalten die Schüler sofort Feedback
Zusätzlich verwendet das HHG auch noch Microsoft Teams, um Videokonferenzen zu organisieren. Damit arbeite man viel, sagt Mattheis, das sei interaktiv "und die Schüler erhalten auch sofort Feedback". Auch er habe von Schülern und Eltern bisher positive Rückmeldungen erhalten. "Ich höre immer, dass es gut läuft."
Zumindest was die Videokonferenzen angeht, hält man sich am Vestischen Gymnasium noch ein wenig zurück. Zwar setze man sie auch ein, so Willebrand, aber es gibt da aus Sicht der Lehrer noch einige Fragezeichen, wirbt er um Verständnis. Die Landesplattform Logineo, wo der Austausch untereinander datenschutzkonform abläuft, bietet etwa noch keinen Videodienst an. Das sei noch nicht frei geschaltet, sagt Willebrand.
Noch immer fehlen Computer für Lehrer und Schüler
Außerdem sei diese Art des Unterrichts auch für Lehrer neu, sie müssten sich ebenfalls darauf vorbereiten und es entsprechend lernen. Dazu habe es zuletzt auch entsprechende Fortbildungen gegeben. Es gebe auch den Appell an die Lehrer, Videokonferenzen anzubieten. Nur: Man könne derzeit niemanden dazu zwingen - weder Lehrer noch Schüler. Es fehle auch an entsprechenden Vorgaben.
Willebrand macht auf ein weiteres Problem aufmerksam: Nach wie vor haben die Lehrer in Bottrop keinen Dienstrechner. Immerhin gebe es mit der Plattform Logineo NRW inzwischen einheitliche dienstliche E-Mail-Adressen für Lehrer. Auch die habe es lange Zeit nicht gegeben. Stattdessen haben Lehrer ihre privaten Geräte genutzt und tun es auch jetzt noch. "Das wäre in Unternehmen undenkbar", sagt Willebrand.
Stadt Bottrop organisiert die Anschaffung der Rechner
Inzwischen ist ja vorgesehen, dass es Geräte für Lehrer und auch Schüler gibt. Die Beschaffung wird gefördert und die Stadt Bottrop bereitet alles entsprechend vor.