Bottrop. Die Stadt Bottrop will Fuhlenbrock und Vonderort bei der klimagerechten Modernisierung voranbringen. Dazu zahlt sie Hausbesitzern Zuschüsse.

Die Stadt erleichtert den Zugang zu Fördergeldern für die energetische Modernisierung von Wohnungen und Häusern im Fuhlenbrock und in Vonderort. Die Besitzerinnen und Besitzer müssen der Stadt nicht mehr wie zunächst geplant drei Preisangebote von Handwerksfirmen vorlegen, wenn sie solche Zuschüsse zum Beispiel für den Austausch alter Fenster oder den Einsatz neuester Heiztechnik bekommen möchten. Ein ausführliches Angebot nur einer Fachfirma reicht dazu jetzt auch aus.

Umweltdezernent Klaus Müller reagierte damit auf Hinweise von Praktikern, dass die Antragsteller die ursprünglich vorgesehene Regelung kaum erfüllen können. Denn viele Firmen beantworten entsprechende Bitten um Kostenvoranschläge gar nicht, wenn für sie erkennbar ist, dass sie den Auftrag am Ende ohnehin nicht bekommen könnten. Das bestätigte sinngemäß zuletzt auch CDU-Ratsherr Frank Kien, der selbst Mitinhaber eines Betriebes für sanitäre Installationen und Heizungsbau ist. Er riet daher im Sinne der Bürgerfreundlichkeit ausdrücklich zu der Neuregelung, zu der inzwischen auch der Stadtrat sein Okay gegeben hat.

Bottrop zahlt bis zu 5000 Euro pro Gebäude bei klimagrechtem Umbau

Das gilt aber nur für energetische Modernisierungen bis zu einer Höchstfördersumme von 5000 Euro je Gebäude, die die Stadt selbst bezuschusst. Bei anderen Verbesserungen zur Klimaanpassung wie einer Begrünung von Fassaden und Dächern auch in Kombination mit Photovoltaikanlagen oder dem Einbau wasserdurchlässiger Pflaster auf Wegen und Höfen gilt diese Sonderregelung nicht. Dafür müssen Antragsteller nach wie vor drei Kostenvoranschläge von Fachfirmen vorlegen, wenn sie dafür Zuschüsse bekommen möchten.

Die Stadt Bottrop zahlt für den Austausch alter Fenster wie hier seinerzeit bei der Renovierung der Rheinbabenschule auch bei privaten Gebäuden in Fuhelbrock und Vonderort Zuschüsse. Unser Bild zeigt Carsten Butterweck (Architekt der Stadt Bottrop), Dirk Göttlich (Abteilungsleiter Baunterhaltung der Stadt Bottop), Jürgen Strehl (Fensterbauer Firma Müller).
Die Stadt Bottrop zahlt für den Austausch alter Fenster wie hier seinerzeit bei der Renovierung der Rheinbabenschule auch bei privaten Gebäuden in Fuhelbrock und Vonderort Zuschüsse. Unser Bild zeigt Carsten Butterweck (Architekt der Stadt Bottrop), Dirk Göttlich (Abteilungsleiter Baunterhaltung der Stadt Bottop), Jürgen Strehl (Fensterbauer Firma Müller). © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Der Umweltdezernent begründet dies damit, dass sie die Stadt bei diesem Förderprogramm an die Vorschriften des Landes gebunden sei. Die Verwaltung weist allerdings darauf hin, dass die Zuschüsse für die Entsiegelung von Grundstücken und die Begrünung von Dächern doppelt so hoch ausfallen wie zur Neugestaltung von Fassaden. So können Besitzer für die Erneuerung ihrer Fassaden Fördergelder von 30 Euro pro Quadratmeter erhalten, für die Begrünung der Dächer jedoch 60 Euro je Quadratmeter.

Für den Austausch alter Heizungen gibt es 800 Euro Bonus

Ziel der Stadt ist es, nach dem Vorbild des Innovation City-Modellprojektes auch die klimagerechte Modernisierung im Fuhlenbrock und in Vonderort voranzubringen. Dazu stellt sie voraussichtlich acht Jahre lang rund 80.000 Euro an zusätzlichen Fördergeldern für energetische Umbaumaßnahmen sowohl privater Eigentümer als auch Firmeninhaber bereit. Dabei werden vor allem solche Maßnahmen finanziell unterstützt, die zum Klimaschutz beitragen. Für den Austausch besonders emissionsstarker Heizungen zahlt die Stadt zusätzlich Boni von 800 Euro aus. Für die Wohnumfeldverbesserungen durch Entsiegelungen und Begrünungen stehen über mehrere Jahre außerdem rund 100.000 Euro pro Jahr bereit. Rund 80 Prozent davon steuert das Land bei.

Der Stadtrat hat dazu inzwischen zwei umfangreiche Förderrichtlinien erlassen, in denen festgehalten wird, welche Modernisierungsmaßnahmen bezuschusst werden können und unter welchen Bedingungen diese möglich sein wird.