Bottrop. Umweltsünder werfen in Bottrop immer wieder ihren Müll in die Gegend. Ob Detektive ihnen auf die Spur kommen sollen, wird in Kürze beraten.
Illegal entsorgter Abfall ist in Bottrop ein Dauerereignis. Auf Parkplätzen, Zufahrtsstraßen und in Waldbereichen nehmen in der Corona-Zeit die wilden Müllkippen eher noch zu, stellt die Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best) fest. Die Standorte der Altkleider- und Glascontainer seien zwar nicht die Haupttreiber dieser zunehmenden Vermüllung, auch dort wird allerdings Abfall in Mengen einfach abgestellt.
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In den Grünabschnitten sei es schwieriger, Leute, die wild Abfall ablagern, tatsächlich auch dabei zu erwischen, heißt es. An Containerstandorten, die eine regelmäßige starke Vermüllung aufweisen, sind Detektive für die Best bis zum Ende vergangenen Jahres im Einsatz gewesen. Das ist der Best zufolge zielgerichteter und sinnvoller. Denn im Umkreis der Container sei es wegen der Verkehrssituation einfacher möglich, das Verhalten über eine längere Zeitraum unauffällig zu beobachten als zum Beispiel auf Parkplätzen oder in Waldstücken, teilte das Unternehmen mit. Ob solche Detektive auch in diesem Jahr wieder eingesetzt werden, wird in Kürze beraten.
Wachdienst erwischte niemanden auf frischer Tat
Während der Corona-Pandemie sind im Altkleiderbereich die Altkleidermengen insgesamt gestiegen. So sei es häufiger auch zu wilden Kippen um diese Container herum gekommen, da sie nicht rechtzeitig geleert wurden. Außerdem wurde festgestellt, dass der Anteil an Fremdstoffen, vor allem Restmüll, im Altkleiderbereich zunimmt. In den vergangenen beiden Jahren hat das Entsorgungsunternehmen jeweils über drei Monate mit einem Wachdienst die Hotspots in Bottrop überwacht. Dabei wurden aber keine Personen auf frischer Tat erwischt. Der Personaleinsatz zur Beseitigung wilder Kippen lag 2019 bei rund 4000 Stunden und 2020 bei rund 6500 Stunden.
Um wilden Ablagerungen auf Gehwegen entgegenzuwirken, nimmt die Best inzwischen keine Papierbündel mehr neben den blauen Tonnen mit. Das Verpackungsvolumen ist wegen der gestiegenen Online-Bestellungen deutlich größer geworden, teilte das Unternehmen mit. Deshalb bestellen die Bürger jetzt größere Altpapiertonnen bei der Best, oder sie bringen die Papiermengen direkt zu den Recyclinghöfen. Damit ist der Bottroper Entsorgungsbetrieb offenbar zufrieden: Denn damit wird ja auch wilden Papiermüllablagerungen entgegengewirkt.
Best hofft auf Hinweise der Bottroper Bürger
Die Sorge, dass womöglich in großere Zahl nicht angemeldete Sperrmüllablagerungen auf den Bürgersteigen den Senioren mit Rollatoren und Familien mit Kinderwagen den Weg versperren würde, erweist sich als unbegründet. Auch dies wird offensichtlich in Bottrop vermieden.
Da illegal entsorgte Abfälle für die Stadt dennoch ein Dauerthema bleiben, sind weiterhin regelmäßig Teams im Stadtgebiet unterwegs, um solche illegale Müllentsorgungen zu beseitigen und das Stadtbild sauber zu halten. Die Stadt ist an einer schnellen Beseitigung interessiert, um zu verhindern, dass die Müllkippen wachsen. Deshalb werden Bürger gebeten, die Stadt oder die Best zu informieren, falls sie illegale Müllkippen sehen sollten.
>>> Am grünen Telefon
Bei der Stadtverwaltung können Bürger beim „grünen Telefon“ der Stadt illegal entsorgte Abfälle melden, und zwar online über https://www.bottrop.de/wohnen-umwelt-verkehr/umwelt/gruenes-telefon.php und telefonisch unter 02041 705060.
Über die App der Best können auch die Wilden Kippen von Bürgern an die Einsatzzentrale gemeldet werden. Landschaftshüter des BDKJ melden ebenfalls über die App verschiedene Stellen mit Abfall. Im vergangenen Jahr wurden über die App 771 Fälle gemeldet und in diesem Jahr bis Ende Februar schon 179. Wer die App noch nicht hat, kann sie kostenlos herunterladen.