Bottrop. Die Zahl der wilden Müllkippen, die die Best beseitigen muss, steigt. Auch die Stadt hat schon zwei zusätzliche Reinigungskolonnen im Einsatz.

Immer häufiger müssen die Mitarbeiter der Best ausrücken, um wilde Müllkippen zu beseitigen. Uwe Wolters, Vorstandsvorsitzender der Stadttochter, spricht von einem „großen Problem“. Die Best müsse immer mehr Zeit, Personal und Geld einsetzen, um den wild abgeladenen Müll zu beseitigen. 2019 zählte die Best 94 wilde Kippen, im Jahr zuvor waren es 54.

Die Müllmenge stieg von 26 auf 55 Tonnen, nicht eingerechnet die einzelnen kleineren Säcke oder andere Kleinteile, die im Rahmen der Straßenreinigung mitgenommen würden. Und auch die Stadt hat inzwischen den Personaleinsatz bei der Grünpflege – dazu zählt das Beseitigen von Müll in Grün- und Parkanlagen – erhöht.

David Simon, Silvia Schmitz, Michael Stasch und Stefan Höldke (v. l.) sind seit März 2019 als zusätzliche Reinigungskolonne im Einsatz und reinigen auch Flächen, für die die Stadt eigentlich nicht zuständig ist.
David Simon, Silvia Schmitz, Michael Stasch und Stefan Höldke (v. l.) sind seit März 2019 als zusätzliche Reinigungskolonne im Einsatz und reinigen auch Flächen, für die die Stadt eigentlich nicht zuständig ist. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Anfang März 2019 wurde eine erste zusätzliche Kolonne in Dienst gestellt, inzwischen gibt es eine zweite. In beiden Fällen sind die Trupps nicht nur auf städtischen Flächen aktiv. Stattdessen greifen die städtischen Mitarbeiter dort ein, wo es nötig ist. Das können auch Gelände sein, für die eigentlich die Bahn, Straßen NRW oder andere Träger verantwortlich sind.

950 Kubikmeter Müll pro Jahr

Doch auch beim Fachbereich Umwelt und Grün steigt die Müllmenge, die die Mitarbeiter einsammeln und entsorgen müssen. Rund 950 Kubikmeter pro Jahr seien das inzwischen, sagt der stellvertretende Stadtsprecher Ulrich Schulze. Das entspreche rund 16.000 Mülltüten á 60 Liter, so die Rechnung der Stadt. Darin enthalten sei aber auch der Müll, der ordnungsgemäß in den Abfalleimern der Parks entsorgt wurde.

Einen Stadtteil, in dem das Problem der wilden Müllkippen besonders verbreitet ist, sieht Wolters nicht. Es komme im gesamten Stadtgebiet vor, so die Beobachtung der Best. Dabei handele es sich vielfach um neuralgische Punkte, wo das Problem immer wieder auftauche. „Es sind meist anonyme Ecken, die aber gut erreichbar sind.“ Denn die Mengen, die teilweise dort abgeladen würden, sind teils nur mit Lkw zu transportieren.

Best geht davon aus, dass auch Unternehmen ihren Müll illegal entsorgen

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„Zuletzt hatten wir den Fall, dass jemand den gesamten Bauschutt einer Baustelle abgeladen hat, eine komplette Lkw-Ladung ohne Hinweis auf den Verursacher.“ Bei der Best ist man sicher, dass nicht nur Privatleute ihren Müll illegal entsorgen. „Anders sind der Fund von 200 Reifen oder der Lkw-Ladung Schutt nicht zu erklären.“ Leider gelinge es so gut wie nie, einen Verursacher zu ermitteln. Damit bleiben die Kosten für die Entsorgung bei der Best und letztlich bei den Bürgern hängen.

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